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TS 85: Endstation Zukunft

TS 85: Endstation Zukunft

Titel: TS 85: Endstation Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Henri Poincare, polierten ihre Geschenke und sangen einfache kleine Melodien – als ob sie das Schiff und seine Besatzung besingen wollten.
    Lukas war als erster bei ihnen unten. Er nahm ihre Geschenke entgegen, Trinkgefäße aus einem weißlichen Metall, und es kam ihm vor, als wollten die Hominiden sich damit für die Geschenke aus Plastik bedanken, die sie am Abend vorher erhalten hatten.
    Der Alte, der schon am Vortag das Wort geführt hatte, trat vor und überreichte die Geschenke.
    „Mahratenua“, murmelte er dabei. „Olye rin a koshevo, e czanyas va kala mu omeso.“ Er hob das Gefäß, bis es seine Stirn berührte und bot es dann Lukas dar.
    Lukas fühlte sich einen kurzen Augenblick lang nicht ganz wohl. Er hatte das seltsame Gefühl, als ob sich die Hominiden einen Witz mit ihm erlaubten – wie Erwachsene sich zuweilen einen mit Kindern leisten, die leichtgläubig genug sind, um sich hereinlegen zu lassen. Dann sah er wieder, wie harmlos der Alte dreinschaute und nannte sich selbst einen Trottel, weil er sich so etwas eingebildet hatte.
    Er nahm die Schale entgegen und war immer noch damit beschäftigt, seinen Dank pantomimisch auszudrücken, als Alsdorf nach unten kam. Der Geophysiker erhielt ebenfalls eines der Gefäße geschenkt, obwohl er sich heftig dagegen sträubte. Dann hörte er plötzlich damit auf, schien alles um sich herum vergessen zu haben und sah sich die Schale von allen Seiten genau an. Er wog sie abschätzend in der Hand, holte ein Messer aus der Tasche und kratzte damit auf der Oberfläche herum. Mit einem erstaunten Ausruf eilte er dann in die Rakete zurück. Wenige Minuten später kam er bleich und fast zitternd zurück.
    „Mike, weißt du eigentlich, woraus das Zeug hier besteht?“ Er starrte die Schale mit dem Ausdruck völliger Verblüffung und Überraschung an.
    „Keine Ahnung“, erwiderte Lukas gelangweilt. „Na komm, sag’s schon endlich!“
    „Platin“, krächzte Alsdorf, „reines Platin! Die Kerle haben uns gerade ein kleines Vermögen geschenkt – das heißt, ganz so klein ist es nun auch wieder nicht, wie du vielleicht glaubst …“
    Obwohl die Hominiden nicht verstanden haben konnten, was Alsdorf gesagt hatte, grinsten sie breit, als freuten sie sich über seine Aufregung – oder als sei ihr Spaß besonders gut gelungen.
    Während Alsdorf die Schale, die Lukas erhalten hatte, untersuchte, erschienen Duluth und Chirico auf der Bildfläche. Sie erhielten ebenfalls eine der Schalen geschenkt.
    „Da soll mich doch gleich der Teufel holen!“ rief Duluth aus und hielt dabei seine Schale fest in beiden Händen. „Stellt euch bloß vor – reines Platin! Ich bin dafür, daß wir einen kleinen Handel aufziehen – Plastik gegen Platin … Ein ehrlicher Tausch, bei dem beide Teile zufrieden sind, ist doch schließlich kein Betrug! Lange brauchen wir das nicht zu machen … Ihr wißt doch, daß ich mit meiner Frau in Südfrankreich ein kleines Stück Land kaufen wollte, wenn ich erst einmal pensioniert sein würde. Jetzt ist natürlich die Sache etwas anders – jetzt werden wir uns einfach ganz Südfrankreich kaufen!“
    Chirico sah ihn mürrisch an. „Sowie wir wieder auf der Erde sind, wird sich die Trans-Solar mit der Platingewinnung auf Fomalhaut III befassen“, stellte er dann fest. „Bevor wir uns umdrehen können, wird der Preis für Platin so weit fallen, daß unser Zeug nichts mehr wert ist.“
    „Dann hängt eben alles von den kleinen Andenken ab, die wir von dieser Reise mitbringen“, erwiderte Duluth fröhlich. „Wenn ich es mir recht überlege, dann glaube ich, daß ich mir auch noch die Schweiz dazukaufen werde – nur für den Wintersport.“
    Lukas grinste. „Unsere Rakete fliegt unter einem Chartervertrag“, bemerkte er. „Lies doch mal den Vertrag durch, mein Junge … Alles, was sich an Bord befindet und dort transportiert wird, gehört der Trans-Solar!“
    Unterdessen hatte der Alte eine Rede begonnen. Nach längeren Anstrengungen beider Seiten wurde es klar, daß er die Menschen in sein Heimatdorf eingeladen hatte.
    Alsdorf sagte: „Wir können nicht alle gleichzeitig gehen. Irgend jemand muß hier bei der Rakete bleiben. Außerdem brauche ich Tony bei den Untersuchungen. Wir wollten heute morgen anfangen.“ Er machte eine nachdenkliche Pause. „Jetzt wissen wir ja, wonach wir suchen müssen.“
    Duluth warf seine Schale in die Höhe und fing sie wieder auf. Dann grinste er Lukas an. „Dann bleibst nur du übrig, Mike. Amüsier

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