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TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Leistungsfähigkeit a ngelangt. Wenn nicht ein Wunder geschah, konnte nichts mehr die beiden Reiche vor der Macht, der zahlenmäßigen Übermacht der Quaysa retten.
    Und in einem Krieg, der nicht einzelne Planeten, sondern Milchstraßendrittel erfaßte und nicht mehr mit einzelnen Flotten, sondern mit der geballten Stoßkraft von Sternenvölkern geführt wurde, erschienen Wunder nicht möglich.
    Die verbliebenen Welten waren mit Kindern gefüllt und mit Frauen. Sie waren – von einer Beschäftigung in der Rüstungsindustrie abgesehen – nicht einsatzfähig. Die Männer, die sich auf den Schiffen befanden, wuchsen über sich hinaus. Aber es nützte nichts. Wenn sich zehn Schlachtschiffe einem Quaysaverband stellten, waren sie mindestens von hundert Schiffen umzingelt. Es war fast nicht möglich, daß unter diesen Umständen noch Siege erfochten wurden.
    Trotzdem … seit drei Monaten tobten die Materialschlachten um die ersten Zentralforts der Vereinigten Mächte. Seit drei Monaten war der Gegner keinen Fuß weit in die Systeme hineingekommen. Aber der Einbruch würde erfolgen.
    Wenn nicht ein Wunder geschah …
    Der Kapitän des Trägerschiffes Hunting Bow versuchte einen Vorstoß in die Gebiete des Gegners. Er hatte eine Bombe im Lastraum des Schiffes, die einen Planeten vernichten würde, vorausgesetzt, sie kam zum Abwurf. Der Kapitän war einer der ausgesuchtesten Schiffsführer der Mächte; das Schiff war nicht weniger Elite als er. Man würde jetzt vier Wochen warten müssen, ehe eine Nachricht eintraf.
    Tagebuch des Ersten Galaktischen Krieges. (Überarbeiteter Auszug.)
    30. Januar 0089
     
    *
     
    Im Raum herrschte abgrundtiefe Dunkelheit.
    Nur das hastige Atmen Nina Riccinis war zu hören. Es roch nach dem herben Rasierwasser Carel McKinneys und der kalten Pfeife Rogiers. Die Kinder und die Lehrer waren in dem größten Raum von Lucky Hill versammelt. Renata Retera saß zusammengekrümmt in ihrem großen Sessel und versuchte, mit ihren normalen Augen die Dunkelheit zu durchdringen. Es war vergebens.
    Plötzlich – Lichter.
    Wie ein ungeheurer Schwarm winziger Glühwürmchen strahlte ein unregelmäßiger Diskus in der Mitte des Raumes auf. Die einzelnen Gesichter wurden leicht erhellt; man sah gespannte Mienen und zusammengekniffene Augen, in denen uneingeschränkte Aufmerksamkeit stand.
    „Das ist unsere Galaxis“, erklärte leise die Stimme des irischenMajors. In seinen Händen befand sich ein kleines Gerät: die Steuerung der Lichtprojektion.
    Langsam wechselten ganze Verbände von Sternen ihre Farbe. Sie wurden, während sie zuerst in weißer, kristallener Lichtflut gebrannt hatten, rot, purpurrot.
    „Das sind die Sonnen, die den drei Rassen gehören. Den Gorquons, den Quaysa und dem terranischen Imperium. Wir befinden uns zeitlich gesehen vor dem Ausbruch des Krieges. Wenn man überschlägig rechnet, so sind von jeder Sonne zwei Planeten bewohnt. Jetzt … paßt auf!“
    Wie ein großes, liegendes T erstreckten sich die roten Sterne quer durch die Linse der Milchstraße. Wieder veränderten sich die Farben. Ein Teil des Großbuchstabens wurde zu einem giftigen, schmerzenden Grün.
    Während dieser Bezirk seine Farbe änderte, wechselten auch die anderen Sterne ihr Aussehen. Sie wurden zu einem eindringlichen Orange.
    „Grün bedeutet Besitz der Quaysa – Orange sind die Sonnen, die noch unter der Kontrolle der Vereinigten Mächte stehen.“
    McKinney schwieg und ließ das Bild wirken. Es sah aus, als sei das System von einer bösartigen Krankheit befallen und löste sich in grüne Farbe auf. Es war bereits der gesamte untere Rand des Querbalkens angefressen. Man sah nur noch neunundzwanzig orangefarbene Sonnen, mit dreißig Planeten, die noch den Vereinigten Mächten gehörten.
    Die irdische Sonne und Gorquon Eins stachen hervor, indem sie zu winzigen, blauen Kugeln wurden.
    „Das ist die augenblickliche Situation“, erklärte Carel. „Hier seht ihr die gesamte erschreckende Übermacht der Gegner. Sie wird erst dann gebrochen werden, wenn wir beginnen, uns in die Verteidigung einzuschalten. Wir verteidigen unsere beiden Reiche, indem wir angreifen. Und zwar greifen wir zuerst an der Hauptkampflinie an, und zugleich weit im Rücken des Gegners. Ist das klar?“
    „Völlig“, kam die Antwort.
    „Klassifiziert die bekannten Planeten des Gegners, Kinder“, sagte Carel eindringlich. Nacheinander tauchten Namen auf, bei jedem Namen veränderte einer der Sterne – stellvertretend für den

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