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TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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betreffenden Planeten – seine Farbe. Schließlich waren noch zwei Planeten übrig, für die man keine Namen hatte.
    Arno Markus sank für zwei Sekunden in sich zusammen und schien nicht mehr hier zu sein. Indessen waren es nur seine Gedanken, die mit der ihnen eigentümlichen Geschwindigkeit hinausschössen in die ewige Schwärze und mit genügend Informationen über die beiden Planeten zurückkehrten. Die miteinander korrespondierenden Hirne verarbeiteten den neuen Eindruck.
    „Alle diese Sterne und Planeten sind die Ziele eures Handelns. Ihr habt jetzt noch eine volle Woche Zeit, um euch über diese Welten zu informieren. Ich schlage vor, ihr schaltet die Seher der einzelnen Gruppen ein – aber trotzdem besitze ich sehr genaue Karten über alle Welten. Aber … was ist das?“
    Ein durchdringendes Schnarren kam aus dem breiten Korridor, der vor der Tür dieses Raumes vorbeilief. Das Geräusch hatte seinen Ursprung in einigen elektronischen Kontakten, die an eine Batterie von Geräten gekoppelt waren, die hinter einem Linsensatz auf dem Gipfel von Lucky Hill montiert worden waren.
    „Alarm … wir sind entdeckt!“ schrie Carel McKinney.
    Binnen zweier Sekunden leerte sich die kleine Siedlung am Rande des grünen Hügels. Die Menschen waren verschwunden. Das Blau des beginnenden Tages wölbte sich über der Landschaft, aber da war kein Schiff, das zur Landung ansetzte.
    Was war geschehen?
    Odette Davies klammerte sich mit schmerzhaftem Griff an den Arm Rogiers. Sie stand wieder in tiefem Dunkel. Vor ihr wurde umständlich und langsam eine Fackel angezündet. Die blakende, rußende Flamme beleuchtete nur einen kleinen Kreis; sie verlor sich in der Weite der fürchterlichen Finsternis. Dann flammte ein schwerer Handscheinwerfer auf.
    „Es war dringend notwendig“, erklärte Carel McKinney. Alle vierundzwanzig Menschen waren richtig von Lucky Hill weggekommen; die Telekineten hatten ganze Arbeit verrichtet.
    Ungläubig sah sich Flint um. Das hatte er nicht gewußt. Sie befanden sich in einer natürlichen Höhle. Über ihnen spannte sich ein unregelmäßiger, zackiger Höhlenbogen, übersät mit Kalksteinen, die durch Jahrtausende hindurch die charakteristischen Formen der Tropfsteine angenommen hatten. Der Boden war mit feinem, schwärzlichem Kies bedeckt, die Luft war unangenehm feucht und gar nicht kalt. Das einschläfernde, beruhigende Geräusch langsam laufenden Wassers schien von den Felsen widerzuhallen.
    „Wo sind wir hier?“ fragte Renata ungläubig.
    „Es ist eine Höhle, vier Kilometer unterhalb des Niveaus von Planet Longhurst. Huitzinga hat sie zusammen mit mir entdeckt – er war auch derjenige, der sich für einen Schlupfwinkel aussprach, falls wir einmal entdeckt werden sollten.“
    Carel hatte gesprochen und währenddessen den Strahl des Scheinwerfers herumgleiten lassen. Die vierundzwanzig Menschen sahen fetzt, wo der Abfall und einige übriggebliebene Einrichtungsgegenstände geblieben waren.
    In der Mitte der Höhle befanden sich Lager, Stehlampen und kleine Schränke; alles aus rostbeständigem Material hergestellt. Jetzt wurde auch die Quelle der Wärme sichtbar. Sie bestand aus einem kleinen Atommeiler, der etwas abseits stand, leise lief und die Energie durch weiße Gummikabel in Heizelemente leitete. Hier konnte die Gruppe bequem einige Monate hausen.
    „Diese Höhle hat keinen Eingang, der groß genug wäre, um einen Menschen hindurchzulassen. Die Luft erneuert sich durch Gesteinsspalten. Wir sind hier sicherer als überall auf diesem Planeten. Sollten wir eines Tages entdeckt werden, ist das hier unser Zufluchtsort. Er befindet sich unterhalb des Halbringgebirges der südlichen Hälfte, genau unterhalb des kleinen, rechteckigen Wäldchens.“
    Das war Arno Markus gewesen.
    „Das war ein Probealarm, stimmt’s?“ fragte Rogier.
    „Es stimmt“, bestätigte der Ire.
    „Es war aber mehr als überzeugend echt“, sagte Renata und schüttelte sich.
    „Owen, Scott, Timmermann, Lumgair, Rossiter und Krastman – ihr könnt uns jetzt wieder zurückbringen. Es ist erledigt.“
    Carel hatte gerade noch Zeit, den Atommeiler auf ein Zehntel derLeistung zurückzudrehen, dann verschwand er mitsamt den anderenPersonen, um sich sofort wieder in seinem Zimmer auf Lucky Hill wiederzufinden.
     
    *
     
    Cera Huitzinga warf sich schlaflos in seinem Bett umher. Er hatte um seine Gedanken einen Block gelegt, um nicht von den Impulsen der anderen Menschen gestört zu werden. Irgend etwas störte ihn,

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