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TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Unterricht zu schaffen haben – wir werden einen sehr interessanten Versuch unternehmen. Jeder Seher einer Gruppe, also Markus, Huitzinga, Aldred, Howell, Hidalgo und Sasson, sucht sich einen strategisch wichtig erscheinenden Planeten der Quaysa aus und sucht so lange, bis er ein neuartiges Objekt entdeckt. Dann ruft er die Hirne seiner Gruppenkameraden zu Hilfe und enträtselt dieses betreffende Objekt. Zusammen entsteht dann auf dem Papier eine Zeichnung, die ich mir dann erklären lasse. Ist das verstanden worden?“
    Der bejahende Impuls war achtzehnfach. Flint zuckte etwas zusammen, als die Gedanken hart in ihn einströmten. Er ließ den Jüngsten der Gruppe aufstehen und diesen Unterrichtsteil wiederholen.
    Tom Perry, der Telepath, schnurrte sein Sprüchlein herunter und setzte sich wieder. Flint stand hinter seinem Schreibtisch auf und ging zwischen den Tischen herum.
    „Ich gehe jetzt, um mir von Odette eine Tasse Kaffee machen zu lassen – arbeitet bitte still und konzentriert. In fünfzehn Minuten bin ich wieder zurück.“
    Er sagte es in der kehligen Sprache der Gegner. Dann verließ er den Unterrichtsraum. Vor der Tür zündete er sich eine Zigarette an.
    In der kleinen Küche traf Flint auf Rogier, den Naturwissenschaftler.
    „Versuch neunundzwanzig?“ fragte Rogier und nahm die Pfeife zwischen den Zähnen hervor. Flint nickte.
    „Wie weit bist du?“ fragte er zurück. Rogier antwortete sofort.
    „Ich bin fertig. Der letzte Versuch bewies mir, daß die Kinder nichts mehr lernen können – der Rest ist einer späteren Entwicklung vorbehalten. Sie können alles, was ein junger Erwachsener können muß, die Sonderbegabung eingeschlossen.
    Ich beschränke mich in meinen Stunden auf die Wiederholungen der wichtigsten Kernstoffe. Das Gedächtnis der Kinder ist erstaunlich.“
    Flint nickte, während er das heiße Wasser auf den Pulverkaffee strömen ließ. Der aromatische Duft erfüllte, gemischt mit dem Aroma der Pfeife und dem Zigarettenrauch, die Küche.
    „So Pak hat ihre Gehirne derart trainiert, daß sie völlig unbewußt arbeiten. Ich glaube, daß wir alle Bezirke soweit aktiviert haben, daß sie von allein weiterlernen und sich vervollkommnen!“
    Rogier klopfte den Kopf der Pfeife an dem Rand des gläsernen Aschenbechers aus. Er nickte und sagte dann langsam:
    „Die letzten vier Wochen wird McKinney alles machen. Dann sind wir überflüssig. Was wird dann?“
    „Das weiß nicht einmal Carel, Rogier. Ich weiß es auch nicht.“
    Langsam vergingen die Minuten …
    Als Eric Flint wieder das Zimmer betrat, waren die Schüler noch intensiv bei der Arbeit. Die Teamführer zeichneten, und ihre beiden Kameraden halfen ihnen dabei mit Erläuterungen, Korrekturen und Ratschlägen. Zeichnungen entstanden auf dem großen Papier, sie füllten sich mit farbigen Flächen und schraffierten Kanten – und gewannen von Minute zu Minute an Deutlichkeit.
    „Quaysa Center“ erklärte Huitzinga, der Seher, und wies mit dem Finger auf ein mächtiges Gebäude, das unter seinen Fingern entstanden war.
    „Hier ist das gegnerische Gehirn – Unibell nennen sie es. Es ist so groß!“
    Als Größenvergleich hatte der Zeichenstift einen galaktischen Kreuzer eingezeichnet; er wirkte nicht anders als ein Insekt an einem Baumstamm. Wie ein ungeheurer Konus, dessen Oberseite von einer schimmernden Glaskuppel gebildet wurde, erhob sich das Gebäude der zentralen Lenkung über eine gigantische Ebene. Nichts sonst gab es hier außer einigen flachen Bunkern, die sich kaum meterhoch über den gelben Boden der Wüste erhoben.
    „Hier drinnen ist eine gewaltige Maschine. Sie bezieht ihre Energie aus einem umgewandelten Strahl, der zwischen der Sonne und einer Energiestation besteht. Hier laufen alle Meldungen zusammen, werden ausgewertet und verlassen als Befehle oder Anordnungen wieder die Maschine. Unibell besitzt außerdem den Gesamtplan des Angriffs – ein eigener Block befindet sich streng gesichert tief unter der Oberfläche des Bodens.“
    Huitzinga schwieg.
    „Wir könnten diesen Bau innerhalb einer Minute in Asche legen“, sagte Traverso, Huitzingas Kamerad. Timmermann nickte dazu.
    „Später“, sagte Flint und ging zu dem nächsten Tisch.
    Markus vollendete eben ein verwirrendes Gemälde, das einen Raumhafen in der Draufsicht darstellen sollte.
    „Kann das stimmen?“ fragte Flint beinahe ungläubig. Markus sah ihn beleidigt an.
    „Was ich sehe, stimmt immer“, sagte er, immer noch in Quaysanii. „Auch

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