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TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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warf eine bombe ab. es handelte sich um eine bombe, die eine schnellablaufende atomare auflösung bewirkte, quaysamec hat ab heute aufgehört zu existieren, das schiff wurde als die hunting bow klassifiziert, bevor die sender schmolzen und detonierten …“
    Robbie Owen dachte schnell die Übersetzung in Terranisch mit und strahlte den Text der Meldung weiter an die Hirne seiner Freunde, die an verschiedenen Stellen mithörten. Dann blickte er wieder auf die leitenden Militärs, die steif und fassungslos umherstanden.
    Ein Geräusch setzte ein.
    Unter der hohen Kuppel begannen die Zellen des automatischen Hirns zu arbeiten. Datenspeicher und Rechenmaschinen vollführten einen Höllenlärm, obwohl die Maschinen einzeln nicht laut arbeiteten. Anscheinend wurden sämtliche Teile der Maschine gleichzeitig aktiviert und abgerufen. Die Umwandleranlage des Energiestrahls, der sich zwischen der Sonne und Quaysa Center spannte, lief plötzlich auf Hochtouren. Eine Ausweichmöglichkeit für den restlos zerstörten und aus seinem System verschwundenen Werkstättenplaneten wurde gesucht. Unibell sammelte die Fakten.
    Markus las die Teillösungen ab und gab sie weiter. Tief im Raum, in einem Zimmer von Lucky Hill, saß So Pak Lau neben Major McKinney und notierte mit. Robbie Owen handelte so, wie er es mit Carel abgesprochen hatte. In der verständlichen Eile, mit der die Gruppe zu handeln hatte, war trotzdem Platz für einen Nervenkrieg gegen die Quaysa – nur mußten die Dinge, mit denen die Partisanen die Quaysa schreckten, größere Dimensionen annehmen.
    Robbie zeigte seine Fähigkeiten.
    Er löste im Bruchteil einer Sekunde die gesamte Anlage dieses Kellerraums – Kommunikationsmittel, Geräte, Apparate und den schweren Sockel des hundert Meter großen Lichtprojektors, Leitungen, Schirme und die gesamte Einrichtung an Möbeln und den Bodenbelag, die Tafel, auf der die Flottenbewegungen verzeichnet wurden – aus den Befestigungen und jagte sie durch einen einfachen geistigen Befehl sechstausend Meter senkrecht über Unibell in die azurblaue Luft des Planeten.
    Dann löste der Afrikaner seinen geistigen Griff.
    Mit dem hohlen Rauschen eines niedergehenden Meteors fielen die Gegenstände wieder herunter. Prasselnd, klirrend und mit dem typischen Geräusch strapazierten Materials brachen die acht Tonnen der Einrichtung nieder. Metallhagel prasselte auf den weißen, runden Platz vor der strahlenden Kuppel. Scherben rieselten über den Beton, krachend schlugen Träger und mächtige Schränke voller Röhren und elektronischer Bauteile ein und zerstäubten die Unterlage. Langsam verebbte der Lärm.
    Robbie würde das Bild nie vergessen: ein versteinerter Quaysa.
    Der Gegner stand da, als habe ihn der Schlag gerührt. Über seine blaugrauen Lippen kam ein röchelndes Fauchen, wie von einer zu Tode getroffenen Großkatze. Der runde Kopf mit den rot brennenden Augen sah gebannt auf die Stelle, an der sich noch dreißig Quadratmeter einer durchsichtigen Platte befunden hatten.
    Ein Quaysa sah aus wie eine Mischung zwischen einem dunkelhäutigen Menschen, einer Katze und irgendeinem Meerestier. Über einem von feinem grauen Pelz bedeckten Körper mit zwei breiten, kräftigen Füßen saßen zwei in unzähligen Gelenken bewegliche Arme, die in sechs lange, knochige Finger ausliefen.
    Ein runder Schädel mit tiefliegenden Ohren und roten Augen wurde von einer weißen, borstigen Mähne gekrönt, die sich über Nacken und Hinterkopf hinzog. Der dunkle, schmallippige Mund sah aus, als denke jenes Wesen ständig über neue Grausamkeiten nach – ein wesentlicher Eindruck, der diese Wesen auf Terra und deren Kolonien bereits beim ersten Kontakt unsympathisch gemacht hatte.
    Dieser Eindruck wurde nur geringfügig gemildert durch die persönlichen Erfahrungen, die man mit den Quaysa machte. Sie waren nicht grausamer als jeder Sieger eines jeden Kampfes, aber sie waren ungemein zäh und unnachgiebig. Aus diesem Grunde währte der furchtbare Krieg so lange; keine Seite war zu einem Kompromiß bereit.
    Robbie Owen nahm diesen Eindruck mit, als er sich mit den Sphären von Markus und Lumgair vereinigte und zurücksprang. Sie befanden sich wieder vor dem Eingang von Lucky Hill.
    Vorher aber …
    Das glänzende Dach der Kuppel war zerfurcht. Tiefe Rillen zogen sich durch die silberne Oberfläche. Wenn man weit genug davon entfernt war, konnte man Buchstaben entdecken:
    V.M.
    Das hatte Lumgair geschafft, indem er einen atomaren Prozeß eingeleitet

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