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TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Owen, Robbie genannt und jetzt siebzehn Jahre alt – er war ein Telekinet, der schwerste Lasten über jede bisher bekannte Entfernung werfen konnte –, und der Javaner Coril Lumgair, der die Physik der Pararäume und ebenfalls die Telekinese vollkommen beherrschte, bildeten die erste Gruppe. Sie waren nicht mehr auf Lucky Hill.
    Sie waren fast eine Viertelmillion Lichtjahre entfernt, am anderen Ende der Galaxis. Sie waren auf Quaysa Center, in der Höhle des Löwen. Nachdem die Gruppen unter Umständen in veränderten Lufthüllen und bei anders gearteten Schwerkraftverhältnissen arbeiten mußten, hatte Major McKinney mehrere Kisten aus seinem umfangreichen Fundus geöffnet. Sie enthielten Schutzanzüge, die eigentlich nur für die Pionierabteilungen der Raumgarde ausgegeben wurden. Für McKinney war es kein großes Problem gewesen, dreißig Anzüge zu organisieren.
    Markus, Owen und Lumgair steckten in hellroten Anzügen, die leicht und beweglich an den jungen Körpern anlagen. Eine Spezialwaffe, mit der die Jungen seit Tagen auf einer Sandfläche trainiert hatten, steckte als letzte Möglichkeit persönlicher Verteidigung in einer Lederscheide an dem breiten Gürtel. Notrationen und eine Reihe ausgesuchter Medikamente und Drogen waren in den diamagnetischen Säumen untergebracht. Ein leichter Helm schützte den Kopf. Nachdem alle achtzehn Schüler – jetzt allerdings bereits teilweise erwachsen – die geistigen Möglichkeiten von Schutzfeldern und Abschirmungen erfaßt hatten, waren die Anzüge nichts anderes als eine scheinbar überflüssige Maßnahme. Aber McKinney ging kein Risiko ein. Was er persönlich hatte tun können, hatte er getan.
    Wie in den Linien mehrerer Zielfernrohre befand sich die erste Gruppe unter der Kontrolle und der wachsamen Beobachtung sämtlicher telepathischen Hirne. Sogar der Lehrer So Pak Lau nahm an der Reihenkorrespondenz teil. Was die Freunde sahen, war …
    Es war wie einer jener verrückten technischen Trickfilme.
    Unter der halbtransparenten Kuppel von Unibell, dem Riesenhirn der fremden Rasse auf Quaysa Center, standen in dreiundvierzig Stockwerken die Teile und Blocks jener ungeheuren Maschine. Brücken, Stege und isolierte Leitungsschächte verbanden die einzelnen Elemente miteinander.
    Aus der Tiefe zwischen den Nischen, Löchern und Schächten kam ein scheinbar unirdisches Sausen, Arno erschien plötzlich auf der Spitze einer Brücke aus stählerner Filigranarbeit und ging die wenigen Schritte hinüber bis zu einem der mächtigen Steuerpulte. Dort lehnte er sich bewegungslos an die Wand und schien nach innen zu lauschen. Coril Lumgairs agile Gestalt aber sprang in einer schnellen Folge von kleinen Sprüngen innerhalb der Kuppel umher und schien an mehreren Stellen gleichzeitig zu sein.
    Lumgair suchte fieberhaft nach den genauen Aufmarschplänen, die irgendwo in den Speichern der Maschinen verborgen sein mußten. Dabei wurde er von Markus unterstützt, der zu sehen versuchte, welcher Art die unablässig arbeitenden Impulse waren. Endlich schienen sie es gefunden zu haben.
    Robbie Owen hockte im Innern einer großen Entlüfterröhre und blickte durch den Stahl hindurch auf das riesige Modell der Galaxis, das auf einem kreisrunden Sockel stand. Es stand natürlich nicht, sondern die Projektionen der Lichtpünktchen waren durch magnetische Kräfte an ihren Plätzen festgehalten. Unmerklich rotierten die Sonnen, zogen die Planeten ihre Bahnen – es war ein Mammutraum dieses Kellers, in dem sich die Hauptgefechtszentrale befand. Wie gebannt starrte Robbie auf die Gestalten, die hier umherhasteten und Informationen auswerteten.
    „Was du jetzt gleich sehen wirst“, drang die Stimme des Freundes Markus an das geistige Ohr des Negers, „ist die Auswirkung unseres jüngst so erfolgreich unterstützten Trägerschiffes und dessen Bombe. Paß auf!“
    „Ja“, gab Robbie zurück.
    Plötzlich herrschte eine beklemmende Stille in dem Kellerraum. Die Gestalten blieben auf ihren Plätzen stehen. Einer der rotglühenden Planeten innerhalb des gigantischen Modells blinkte einige Male auf und erlosch dann.
    Die roten Augen der Quaysa starrten auf die Meldung, die in schnellgeschriebenen Symbolen auf einer der Schrifttafeln erschien. Sie vermochten es nicht zu begreifen.
    „… planet 301 – quaysamec wurde heute um 00,17/3 – 55 von e inem feindlichen trägerschiff vernichtet, nach einer aufgefangenen meldung erschien plötzlich ein riesenhafter schatten über dem neunten bezirk und

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