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TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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hatte. Die gesamte Struktur der Kuppelfläche war verändert worden. Vorher aber hatten er und Markus noch etwas anderes getan: Sie hatten nach einem schnellentworfenen Plan des Dänen gehandelt und sämtliche Schaltungen von Unibell verändert, ohne das mechanische Funktionieren eingeschränkt zu haben. Der Erfolg: Das Gerät lief und arbeitete, aber lieferte falsche Informationen. Die Nervenfäden waren verwirrt. Außerdem würde binnen einiger Tage der Umwandler des Energiestrahles seinen Betrieb einstellen.
    Lumgair hatte eine langsam ablaufende Kettenreaktion eingeleitet, die die Anlagen schmelzen würde.
    Die vierundzwanzig Personen der kleinen Gruppen waren wieder in Lucky Hill versammelt, nachdem Markus und seine Freunde den Kampf eröffnet hatten. Es war der Startschuß gewesen.
    Major Carel McKinney sah von der papierbedeckten Platte seines Schreibtisches auf. Vor ihm standen und saßen die Mitglieder der sechs Einsatzgruppen. Sie trugen ausnahmslos ihre hellroten Anzüge und hatten die durchsichtigen Kugeln der Helme unter den Armen. Carel sah in achtzehn gespannte und aufgeregte Gesichter, in die Züge von fast ausgereiften Kindern und jungen Erwachsenen. Noch vor zwei Jahren hatten jene Jungen und Mädchen zu dem Abschaum ihrer Rasse gezählt; jetzt waren sie die Elite. Ein nicht unberechtigtes Gefühl väterlichen Stolzes breitete sich in McKinney aus.
    „Wir haben den Plan entschlüsselt“, sagte er ruhig. Er meinte den Generalplan der Quaysa. Dabei waren wichtige Einzelheiten und überraschende Schlüsse aufgetaucht.
    „Die Quaysa wollen in der letzten Phase der Schlacht von zwei Seiten angreifen. Sie rennen dann nicht nur von vorn gegen die Systeme der Vereinigten Mächte an, sondern auch von hinten.“
    Auf die Projektion der Galaktischen Fron bezogen, bedeutete es nichts anderes, als daß der obere Balken des T von einem Teil der Streitkräfte überflogen werden würde. Zwei Fronten – das überstieg die Reserven der Vereinigten Mächte restlos. Das war der Untergang.
    „Wir hörten – Arno hat es uns gesagt – daß bereits Flottenteile unterwegs sind. Sie sollen sich an einem Punkt weit hinter Terra und Gorquon sammeln, um dann loszuschlagen. Unsere nächste Aufgabe zerfällt also in zwei Teile. Bitte, So Pak!“
    Der alte Asiat holte Luft und sprach:
    „Drei Gruppen operieren entlang der bisherigen Front und versuchen, sämtliche Quaysaschiffe zu entfernen, ohne viel Opfer hervorzurufen. Die Teams vier bis sechs werden sich dort versammeln, wo die neuen Flottenverbände eintreffen. Die Koordinaten habe ich hier; sie werden sofort projiziert werden.
    Auch hier darf kein einziges Schiff durchkommen. Werft den Schrott meinethalben auf Quaysa Center oder sonst wohin. Das wär’s!“
    Hinter ihnen leuchtete wieder das charakteristische Bild der Galaxis auf. So Pak wies auf die Stellen, an denen die Telepathen eingesetzt werden sollten.
    „Noch etwas“, sagte McKinney langsam. Plötzlich wurden seineAugen dunkel und etwas traurig. Er schien etwas zu zögern, redete aber endlich.
    „Kinder“, sagte er, und niemand störte sich an diesem Ausdruck. Sie alle akzeptierten ihn als Vater.
    „Ich habe nicht wenige Jahre meines Lebens hergegeben, um euch alle zu suchen und zu finden. Ich liebe einen jeden von euch so, als wäre es mein eigenes Kind. Ich würde es kaum verwinden, wenn einer von euch nicht mehr zurückkäme. Ich bitte also die Älteren, sich der Jüngeren anzunehmen – und stets eine Art Korrespondenz offenzuhalten. Es kann sein, daß eine Gruppe in Gefahr gerät.
    In einem solchen Falle brecht bitte jede Aktion sofort ab und teleportiert euch hierher. Ich werde hier sitzen und einige sehr unangenehme Stunden haben, bis ihr wieder zurück seid. Ich rechne damit, daß diese Aktionen nicht länger als vierundzwanzig Stunden dauern.“
    Dann senkte McKinney den Blick und schien etwas in seinen Papieren zu suchen. Leise sagte er, fast unhörbar:
    „Entschuldigt bitte, daß ein alter Mann für einen Moment sentimental geworden ist.“
    Schweigen.
    Dann unterbrach Arno Markus die Stille, indem er seine Arme um Owen und Lumgair legte und leise sagte:
    „Wir haben verstanden, Daddy.“
    Plötzlich waren er und seine Freunde verschwunden. Fünfzehn Schüler blieben übrig. Dann verschwand Gruppe Zwei, indem Traverso die beiden anderen mit sich nahm. Im gleichen Moment waren sie bereits dort, wo der Gedanke des Psychophysikers kurz vorher geweilt hatte. Gruppe Drei folgte und hinterließ

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