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TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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zurück.
    „Das habe ich mir schon seit einem halben Lebensalter gewünscht!“
    Unvermittelt wurde McKinney wieder ernst. Er sah auf die Uhr und blickte dann zur Sonne, die sich langsam in den Westen senkte.
    „Es sind bereits achtzehn von den vierundzwanzig Stunden vergangen. Leider reicht meine telepathische Fähigkeit nicht so weit, daß ich erkennen könnte, was unsere Kinder machen. Kannst du mehr sehen?“
    So Pak nickte wieder.
    „Komm zurück ins Haus. Dort werden wir weitersehen.“
    Die beiden alten Männer stiegen die wenigen Steinstufen hinunter in das Labyrinth der Gräben vor dem Eingang, durchschritten es und kamen durch den gemauerten Windfang hinein in die schweigende Einsamkeit der kleinen, versteckten Häuser. Das Arbeitszimmer des Majors nahm sie auf. An den Wänden hingen Fotos, Karten und Pläne, Schiffsaufrisse und eine riesige Koordinatentafel, die sämtliche bekannten Planeten und ihre Orte im Raum verzeichnete. So Pak setzte sich in einen der lederbezogenen Sessel, drehte an einem Knopf des Empfangsgerätes und hörte auf die ersten Worte. Durch diesen Schiffsfunk wurden sämtliche Flottenbewegungen und alle Nachrichten dieses Krieges pausenlos durchgegeben.
    Eine vorgeschaltete Dechiffrieranlage, die nach einem elektronisch variierten System den Kode dreimal täglich wechselte, entschlüsselte sofort in den Klartext.
    Die Stimme eines aufgeregten Sprechers klang auf.
    „Meldung 9331 – Aufklärer Victory.“
    Dann folgte eine Serie von Koordinaten, die einen festen Punkt im Raum jenseits der beiden verbündeten Systeme bezeichneten. Carel McKinney stand auf und deutete auf eine Stelle einer seiner Sternkarten, und So Pak nickte lächelnd. Er schien nicht ganz Herr seiner Gedanken zu sein – verständlich, wenn Carel daran dachte, daß So Paks Gedanken mit den feinen Schwingungen anderer Impulse korrespondierten, die lichtjahreweit von Lucky Hill entfernt waren.
    „Victory meldete vor dreißig Minuten, daß die Besatzung folgendes feststellte: An dem eben bezeichneten Ort waren seit drei Tagen starke Konzentrationen feindlicher Einheiten festgestellt worden. Es handelte sich vorwiegend um mittelschwere Kreuzer. Zwei dorthin entsandte Einheiten wurden nacheinander aufgerieben. Victory aber konnte beobachten, daß dort etwas vorging, was sich bisher noch nie gezeigt hatte.
    Unsichtbare Gegner schienen die Quaysaschiffe anzugreifen. Die Geräte des Spähers konnten einen gewaltigen Energieabfluß feststellen, nachdem eine diffuse Wolke die schwebenden feindlichen Schiffe umhüllt hatte. Dann wurden einzelne Schiffe, deren Lichter erloschen waren, offensichtlich in den Hyperraum zurückgeschleudert. Jedenfalls verschwanden nacheinander innerhalb von vier Stunden sämtliche Schiffe aus diesem Punkt. Das ist das Ende dieser Meldung …“
    So Paks Hirn schaltete sich ein. McKinney sah Bilder und hörte Impulse, die nicht in seinem Geiste geboren worden waren. Er war plötzlich an dem Ort, den er eben noch in Lucky Hill auf der Sternkarte bestimmt hatte.
    Hinter den Vereinigten Systemen, mitten im Raum, unter sich die regungslosen Quaysaschiffe, neben sich die beiden Gruppen der Telekineten und Energetiker. Er begriff.
    Arno Markus und Coril Lumgair handelten.
    Lumgair schuf, zusammen mit seinen Freunden von Gruppe Zwei und Drei eine Energiekugel, die hungrig als Zone verdünnter Wirkung im Raum schwebte, sich rasend schnell ausbreitete und erst weit jenseits der äußersten Schiffe endete. Das Konzentrationsgefälle besorgte den Rest; nachdem die feindlichen Schiffe geradezu vor Energiereserven überquollen, suchte sich jene Energie fluchtartig einen Weg nach außen, um sich mit der hungrigen Energie zu vereinigen.
    Binnen Sekunden schmolzen die Energieanlagen der Schiffe durch. Schenkeldicke Kupferkabel verdampften zu Metallnebel, Isolatoren verschwanden in unirdischen Lichterscheinungen und Wolken kochender Wärmetauschflüssigkeiten fluteten von den Maschinenräumen durch die Schiffe und betäubten die Besatzungen.
    Binnen Sekunden gab es in den vierhundert Schiffen kein Instrument mehr, das funktionierte, keinen Motor, der jemals wieder laufen würde, keine Energiespule, die nicht als verflüssigtes Metall tiefe Löcher in die Fundamente geschmolzen hatte – nicht eine einzige Anlage war mehr intakt. Die Schiffe bestanden nur noch aus einer unversehrten Hülle und beherbergten besinnungslose Quaysa.
    Nina Riccini hatte, als die heißen Gase die Besatzungen betäubten, mit Hilfe von

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