Tschoklet
Scouts und die Pioniere haben dahinter in dem Park ihr Hauptquartier eingerichtet.«
»Aber, Sir, ich habe den Befehl …«
»Fahren Sie los! Ich werde mit Ihrem Major sprechen und ihm berichten, dass Sie ab sofort mein neuer Fahrer werden wollen!«
Kapitel 3
Captain Edwards suchte das Gelände und den Weg mit dem Fernglas ab, konnte aber nichts erkennen. Lediglich ein paar umgekippte Begrenzungssteine am Weg und ein paar vereinzelte Obstbäume auf den Äckern unterbrachen das Bild. Weiter hinten konnte er einen Wald sehen, der von der Straße, auf der sie sich befanden, durchschnitten wurde. In einiger Entfernung stand ein ausgebrannter Panzer im Straßengraben. Von der auf seiner Karte eingezeichneten Autobahn war nichts zu sehen, sie und die zerstörte Autobahnbrücke lagen vermutlich in einer nicht eingezeichneten Senke. Nach mehreren Minuten angestrengten Suchens nach Auffälligkeiten setzte Edwards das Fernglas ab.
Roebuck lag immer noch rechts von ihm unter dem Fahrzeug, sein rechter Arm und die MP im eigenen Erbrochenen. Er hustete und schniefte die sauren Magensäfte heraus und wischte seinen Mund am sauberen linken Jackenärmel ab. Dann rollte er sich plötzlich nach rechts in den Straßengraben und ging von dort aus in Stellung.
»Hier bewegt sich überhaupt nichts! Entweder er ist noch da und wartet oder er ist schon weg.« Hucky flüsterte von oben zu Roebuck, der ihn misstrauisch ansah.
»Woher willst du das wissen?«
»Piece sucht schon die ganze Zeit von hier oben aus mit dem Scharfschützengewehr das Gelände ab, kann aber nichts finden.« Und um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen, öffnete er die Beifahrertür, stieg aus der M3 aus und bückte sich über den Leichnam von Private Preston. Vorsichtig nahm er ihm das Garand und die Munitionstaschen ab, dann wandte er sich um zu Edwards und flüsterte: »Die Luft ist rein.« Mit zitternden Händen fummelte er eine Luckys aus der Packung und zündete sie sich an, dann bot er auch Edwards eine Zigarette an, der sich gerade mühsam wieder erhob und betrübt auf den toten Private und die Zivilisten herabsah. »Joe war erst vier Monate dabei.«
Hucky fixierte Edwards von der Seite. »Preston war eigentlich eher der unauffällige Typ, hat immer alles gemacht, was zu erledigen war. Ich glaube, er war verlobt. Hat mir ein paar Mal von seinem Mädchen erzählt. Nach dem Krieg wollte er sie heiraten, ein Haus bauen und einen Hund haben. Und einen Cadillac. Er wusste alles über Cadillacs, Sir.« Der Kanonier verstummte und grinste vor sich hin. »Er hat uns öfters Bilder gezeigt. Von Cadillacs und seiner hübschen Freundin. Sie wird sicherlich sehr traurig sein.«
Während er Prestons Gewehr entlud, schoss ihm plötzlich ein gar nicht mal so abwegiger Gedanke durch den Kopf. »Sir, vielleicht wollte der Schütze Preston gar nicht treffen.« Ruckartig drehte der Captain seinen Kopf zu Hucky.
»Sie meinen, er hatte es auf mich abgesehen?«
»Vielleicht. Wenn ich’s mir genau überlege, dann gehen Sie immer als Erster in die Hocke, um sich so was anzuschauen.« Er nickte in Richtung der Toten. Roebuck war inzwischen aus dem Graben gestiegen und klopfte sich die Erde von der Hose. Seine verschmutzte Jacke hatte er ausgezogen und zusammengewickelt. »Ich glaube, der Schuss kam von links hinten aus dem Acker.«
»Jonas«, rief Edwards und drehte sich zu den Soldaten um, »Sie und Piece gehen mal vorsichtig dahinten schauen, nehmen Sie sich die Maschinenpistole und ein paar Handgranaten mit. Vielleicht sitzt der Typ noch dort! Halten Sie Ausschau nach Patronenhülsen.« Er deutete in Richtung des bewachsenen Ackersaums.
»Huckleby, geben Sie den Männern Deckung mit dem Browning!«, fügte er an.
Hucky seufzte, schnipste die brennende Zigarette in den Straßengraben, stieg wieder in die M3 und entsicherte das über dem Dach des Beifahrers fest auf einem Ring montierte, schwere Browning-Maschinengewehr. Mit geübtem Griff kontrollierte er den Sitz des Patronengurtes, der etwas tiefer an dem Drehschlitten aus der Munitionskiste heraushing.
»Autsch, verdammt!« Ungeschickt drehte er die Waffe nach links, er hatte sich die Finger in der Öffnung für den Patronengurt geklemmt. Er schüttelte die offene Hand in der Luft und blies sich über die schmerzenden Fingerkuppen.
Jonas und Piece waren bereits schwer bewaffnet losgezogen, schlichen in gebückter Haltung über den Acker und suchten nach möglichen Beweisen. Währenddessen hockte sich
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