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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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argwöhnisch.
    »Wenn die Doukhobors mit Ihnen verhandeln wollen, müssen sie das über uns tun. Ihr dürft keinen weiteren Konsul für sie einsetzen. Die haben sowieso keine Regierung. Die erkennen Autorität ja nur an, wenn es ihnen paßt. Die einzige echte Regierung auf Hygeia ist unsere. Mit uns und niemand anders dürft ihr verhandeln.«
    Nach einigem Überlegen sagte der Botschafter: »Ich kann darin nichts Nachteiliges erblicken. Es hat ja doch keinen Zweck für uns, sich mit einer kleinen, unorganisierten Gruppe von Anarchisten zu liieren.«
    Er unterzeichnete das Dokument mit schwungvollem Federstrich und gab dem anderen eine Ausfertigung zurück. Smaile verstaute sie sorgfältig in der Tasche und sagte: »Werden eure Männer bekleidet oder unbekleidet marschieren?«
    »Warum?«
    »Der kürzeste Weg zur Insel führt durch zwei Städte und acht große Dörfer. Wenn eure Männer darauf bestehen, Kleidung zu tragen, müssen wir diese Ortschaft umgehen, und das würde den Marsch um fünfzehn bis zwanzig Meilen verlängern. Wir können nicht dulden, daß ein so schamloser Zug durch Bevölkerungszentren marschiert.«
    »Aber einigen Menschen werden sie doch so oder so begegnen«, wandte der Botschafter ein.
    »Ja, leider«, gab Smaile zu. »Und die werden sich bei dem Anblick auch sicher beleidigt fühlen. Könnt ihr sie nicht überreden, sich auszuziehen und wenigstens einen anständigen Anblick zu bieten?«
    »Nein, das können wir nicht. Der Konsul hat sich geweigert, den Posten anzutreten, wenn er unbekleidet gehen muß. Ich habe ihn nur durch das Versprechen dazu überreden können, daß er tragen darf, was er will. Dasselbe gilt für seinen Mitarbeiterstab.«
    »Na, wenn eure Auffassung von Diplomatie darin besteht, euch in eurer ganzen Schamlosigkeit vor aller Augen zu zeigen, werdet ihr bei uns nicht weit kommen. Doch ich nehme an, daß selbst bei dem verhärtetsten Terraner noch Aussicht auf Besserung besteht. Die Zeit heilt vieles – hoffe ich.«
    »Durchaus möglich«, bestätigte der Botschafter. Der Konsul stand ihm vor Augen, ein langer, dürrer Mann mit roter Nase und ewigem Schnupfen. Er wartete, bis Smaile gegangen war und sagte dann zu den anderen: »Die scheinen ja ziemlich empfindlich zu sein, was diese Doukhobors angeht, obgleich die doch weit in der Minderzahl sind. Offensichtlich betrachten sie sie als ausgesprochenes Ärgernis. Das muß ich unbedingt in meinem Bericht erwähnen. Vielleicht kommt es uns einmal sehr gelegen, einer unterdrückten Minderheit zu Hilfe eilen zu können.«
    »Meinen Sie, wir sollten mit den Douks Kontakt aufnehmen?« fragte Shelton.
    »Der Gedanke reizt mich, aber ich glaube, es wäre nicht klug. Ein solcher Schritt könnte im Augenblick viel zerstören. Wir heben uns das für später auf. Wir könnten sie einmal als Ausrede gebrauchen.«
    »Wieso das?« fragte Grayder.
    »Nun, wenn Terra es später einmal für angebracht hält, hart mit den Hygeianern zu verfahren, kämen uns diese Douks als Rechtfertigung sehr gelegen. Unter immensen Kosten und großen Opfern werden wir sie von ihren grausamen Unterdrückern befreien. Vergessen Sie nicht, mein lieber Captain, daß Terra alle Schritte nur aus edelsten Motiven unternimmt. Unsere Weltraumpolitik ist weder materialistisch noch eigennützig. Sie ist geboren aus weitblickender Weisheit, hohen Idealen und geistigen Werten. Habe ich recht, Colonel?«
    »Jawohl«, sagte Shelton geistesabwesend.
    »Nun, dann wollen wir uns mal den ersten, bedeutungsschweren Schritt zur Eroberung des Weltraum-Imperiums ansehen.«
    Die Wagen waren bereits beladen. Die ersten vier trugen die Teile der beiden Weltraum-Sender, der fünfte die kleineren, leichteren Empfänger. Die auseinandergenommene Antenne war auf dem sechsten untergebracht, eine kleine Atommaschine und ein großer Generator auf dem siebten und achten. Die restlichen vier waren vollgepackt mit persönlichem Gepäck und einem reichlichen Vorrat an Alkohol und Tabak.
    Am Fuße der Gangway stand ein verzweifelter Beamter und rauchte in hastigen Zügen. Zwei Ordnungshüter und ein Kutscher, die in der Nähe standen, zeigten unverhohlene Abscheu bei diesem Anblick. Der Raucher hustete trocken; die Zuschauer tauschten verständnisinnige Blicke. Der Raucher hustete abermals, und die anderen wichen eilig zurück.
    Nicht weit davon standen die »Freiwilligen« angetreten, bis über die Ohren bepackt mit Waffen und Ausrüstungsgegenständen. Nicht einer der Männer zeigte

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