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TTB 101: Die große Explosion

TTB 101: Die große Explosion

Titel: TTB 101: Die große Explosion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Frank Russell
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einem zwanzigköpfigen Beamtenstab. Am besten frage ich sie wohl, wer von ihnen hierbleiben will, anstatt zu bestimmen. Ein Freiwilliger ist immer besser als einer, der auf Befehl handelt.«
    »Ich habe ebenfalls Anweisung, die Leibwache aus Freiwilligen zusammenzustellen«, meldete sich Shelton mißmutig.
    »Was ist denn so schlimm daran?«
    »Die Vorschrift besagt, daß die Leibwache eines Konsuls aus zwei Offizieren, acht Unteroffizieren und vierzig Mann bestehen muß. Und was ist, wenn sich weniger melden?«
    »Sie müssen sie irgendwie dazu überreden.«
    »Bei allem Respekt, Exzellenz: Ein kommandierender Offizier überredet seine Untergebenen nicht.«
    »Na, dann überzeugen Sie die Zögernden, daß die Alternative langes Leiden unter Ihrer Fuchtel ist. Dann melden sich mehr, als Sie brauchen.«
    »Das muß Bidworthy tun. Der ist der richtige Mann dafür«, sagte Shelton. »Ich werde ihm den Befehl geben.«
    Eine Stunde später spazierte Bidworthy im Quartier der Truppe gewichtig die Front der angetretenen D-Kompanie ab. In angriffslustiger Haltung musterte er sie, räusperte sich und sagte in einem Ton, der keine Widerrede zuließ:
    »Für den Konsul, der auf diesem Planeten Terra vertreten soll, wird eine Leibwache benötigt. Folgende Männer haben sich freiwillig gemeldet: Aberlson, Adams, Allcock, Baker, Barker, Bunting ...« Und so weiter, bis das Kontingent komplett war. Dann brüllte er: »Alle Freiwilligen treten um acht Uhr morgen früh mit vollem Marschgepäck vor der mittleren Luftschleuse an. Fehlende werden wegen Meuterei vor ein Militärgericht gestellt und entsprechend bestraft.«
    Er sah einen nach dem anderen herausfordernd an. Trotzdem wagte es Soldat Yensen, einen Schritt vorzutreten und ängstlich zu sagen: »Verzeihung, Herr Feldwebel, aber ich habe mich nicht ...«
    »Was?« schrie Bidworthy. »Was soll das heißen?« Er wedelte mit der Liste vor Yensens Gesicht umher. »Steht Ihr Name hier oder nicht?«
    »Ich glaube, Sir«, gab Yensen nach.
    »Sie glauben? Glauben tun Sie? Was fällt Ihnen ein, an meinen Worten zu zweifeln?« Mit einem Ruck strich er das Papier glatt, hielt es dem anderen unter die Nase und wies mit seinem dicken Finger darauf. »Und was steht hier?«
    »Mein Name«, gab Yensen zu.
    »Also sind Sie auf der Liste. Sie können doch nicht dauernd Ihren Entschluß ändern, Mann!«
    »Aber, Feldwebel ...«
    »Ruhe! Wenn Sie nicht wissen, was Sie wollen, kann ich Ihnen gerne zu einem Entschluß verhelfen.« Und drohend fügte er hinzu: »Sie wollen doch nicht, daß Ihr Name auf einer anderen Liste erscheint, oder?«
    »Nein«, sagte Yensen, der auf einmal kapierte. Er trat ins Glied zurück und brütete düster vor sich hin.
    »Sonst noch jemand was zu melden?« fragte Bidworthy.
    Niemand antwortete.
    »Gut. Also, acht Uhr. Mit vollem Gepäck.«
    Zufrieden ging er mit metallisch klappernden Schritten davon. Im Kartenzimmer grüßte er zackig: »Melde gehorsamst, Sir, daß die Leibwache komplett ist.«
    »Großartig!« sagte Shelton. »Danke, Bidworthy.«
     
    *
     
    Allgemein mußte man zugeben, daß die Hygeianer flink und tüchtig waren. Eine Gruppe Männer arbeitete die ganze Nacht daran, einen acht Fuß breiten Pfad durch das hochstehende Korn zu hauen. Kurz nach Sonnenaufgang erschien ein Dutzend Pferdewagen, ratterte quietschend den Hügel hinauf und nahm an der Gangway Aufstellung. Begleitet waren die Gespanne von zwölf muskulösen Ordnungshütern und einem scharfnasigen Mann mit listigen Augen, der über den Knien reichverzierte Strumpfbänder trug. Er ließ sich ins Kartenzimmer führen, wo er mit Amtsmiene verkündete:
    »Gesundheit mit euch!«
    »Danke«, sagte der Botschafter, der fasziniert auf die Strumpfbänder starrte.
    »Ich bin Smaile vom Ministerium.« Er holte ein paar Dokumente aus seinem Schultersack und legte sie auf den Tisch. »Ich habe hier zwei beglaubigte Ausfertigungen des Übereinkommens, das Sie mit Bürgermeister Bouchaine getroffen haben. Wir haben es unterzeichnet und bitten nun Sie um Ihre Unterschrift.«
    »Aber gerne.« Der Botschafter griff nach seinem Füllhalter.
    »Ich habe Anweisung, Sie auf eine Sonderklausel aufmerksam zu machen, die wir hinzugefügt haben.« Smaile nahm eine Ausfertigung und las laut vor: »Der terranische Konsul auf diesem Planeten gilt als der Repräsentant seiner Welt für den gesamten Planeten Hygeia, und nicht nur für einen bestimmten Teil dieser Welt.«
    »Was soll das heißen?« fragte der Botschafter

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