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TTB 103: Die Zeit und die Sterne

TTB 103: Die Zeit und die Sterne

Titel: TTB 103: Die Zeit und die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Aluminium essen. Du mußt es zermahlen.«
    »He!« fiel Kuroki ein. »Wie lange wollt ihr noch diskutieren?«
    »Was zum Teufel ist da unten los?« fragte der Mann an Bord der »Traveler«.
    Sie gingen langsam weiter, wie im Traum, und berichteten dabei, was sie gesehen hatten. Frederika schloß: »Diese – dieses Arrangement ist möglicherweise eine Art automatischer Fabrik – chemosynthetisch oder so etwas – wenn man sie für sich betrachtet. Aber nicht, wenn Biester wie dieses frei darin herumlaufen.«
    »Augenblick mal«, sagte Darkington. »Es könnten Instandhaltungsroboter sein. Zum Wegräumen von Abfällen und so weiter.«
    »Eine Wissenschaft, die so entwickelt ist, daß sie bauen kann, was wir gesehen haben, würde kein derart unrationelles Instandhaltungssystem verwenden«, antwortete sie. »Laß deine professionelle Skepsis fallen, Hugh, und gib zu, was offensichtlich ist.«
    Bevor er antworten konnte, wurde in seinem Empfänger ein merkwürdiges Geschnatter laut. Er versuchte es auszuregulieren – es war nur mit starkem Schwund vernehmbar und kam in rasch an- und abschwellenden Ausbrüchen – aber die Bandbreite war zu groß. Was er hörte, klang wie ein außer Kontrolle geratenes elektronisches Orchester. Schweiß prickelte auf seiner Stirn. Plötzlich brach das Geräusch ab.
    »So, Hugh«, sagte Kuroki mit gepreßter Stimme. »Vielleicht hast du dafür auch eine Erklärung.«
    »Es könnte eine Art Sprache gewesen sein«, sagte Frederika heiser. »Das waren keine einfachen Oszillationen, wie wir sie auf den anderen Frequenzen gehört haben.«
    Kapitän Thurshaw sprach jetzt selbst aus dem Raumschiff: »Geht lieber zurück und macht euch startbereit.«
    Darkington fand seine Fassung. »Nein – also ich meine, lieber nicht gleich. Wenn – wenn es hier intelligente Wesen gibt ... wenn wir wirklich Kontakt mit ihnen aufnehmen wollen, dann ist jetzt der Zeitpunkt dafür gekommen. Vielleicht sollten wir doch wenigstens einen Versuch machen.«
    »Nun ...«
    »Natürlich bringen wir dich erst zum Schiff zurück, Frederika.«
    »Unsinn«, sagte sie energisch. »Ich bleibe bei euch.«
    Sie setzten sich wieder in Bewegung. Einmal, als sie eine offene Stelle überquerten, wo nur Kristalle wuchsen, sahen sie etwas am Himmel. Im Feldstecher erwies es sich als ein metallisches Objekt, das in der Form an einen Rochen erinnerte. Offenbar war es größtenteils hohl und wurde von der Luftströmung getragen. Eine Gasdüse am Schwanzende ließ das Ding in langsamer Fahrt durch den Himmel kreuzen. »Oh, natürlich«, murmelte Frederika. »Vögel.«
    Sie betraten wieder das waldartige Dickicht der hohen Strukturen. Sie hatten ihre Sonarverstärker wieder eingeschaltet, und das Klappern der Platten im Wind verursachte einen höllischen Lärm.
    Die Radioimpulse, die möglicherweise Sprache darstellten, bellten wieder in den Empfängern. »Das alles gefällt mir nicht«, erklärte Thurshaw. »Ihr habt zu viele Unbekannte auf einmal gegen euch. Kehrt zum Schiff zurück, dann können wir über die nächsten Schritte diskutieren.«
    Sie gingen in derselben Richtung weiter, mechanisch und ohne nachzudenken. Wir sind hier gar nicht so fehl am Platz, in diesem steifen und kalten Wald, dachte Darkington. Aber wir sollten lieber umkehren. Wir wollen unsere Würde als organische Wesen nicht in dieser Umgebung verlieren!
    »Das ist ein Befehl«, sagte Thurshaws Stimme.
    »In Ordnung, Sir«, antwortete Kuroki in dienstlichem Tonfall. »Befehl wird ausgeführt.«
    Das Geräusch rennender Schritte ließ sie haltmachen. Sie fuhren herum. Frederika kreischte.
    »Was ist los?« brüllte Thurshaw. »Was ist passiert?« Die unbekannte Sprache schnatterte los und übertönte seine Worte.
    Kuroki riß sein Raketengewehr von der Schulter und brachte die Waffe in Anschlag. »Warte!« schrie Darkington. Aber gleichzeitig griff er schon zur Pistole. Das Etwas stürmte in einem Schauer zersplitternder Kristalle heran und wischte dabei Stangen und Gitterwerk beiseite. Sein ungeheures Gewicht brachte den Boden zum Erzittern.
    Für Darkington schien die Zeit stehenzubleiben, er hatte Minuten oder Stunden, um seine Pistole zu ziehen und zu entsichern, Frederika seinen Namen rufen zu hören und zu sehen, wie Kuroki zielte und feuerte. Die fremde Gestalt erhob sich riesenhaft vor ihnen. Drei Meter hoch, stand sie auf zwei überaus beweglichen Beinen, hatte vier monströse Greifarme und einen Kopf, der mit dem Gitterwerk von Antennen und Radar

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