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TTB 104: 200 Millionen Jahre später

TTB 104: 200 Millionen Jahre später

Titel: TTB 104: 200 Millionen Jahre später Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Zementboden zu fallen. Er landete mit einem dumpfen Schlag. Gleichzeitig bewegte sich die goldhaarige Frau im Sessel. Sie schlug die Augen auf. Ein Lachen erklang.
    Es war ein weicher, musikalischer Laut, ein klingendes Läuten. Ineznia erhob sich aus dem Sessel und blickte auf die dunkelhaarige Frau hinunter. Ihre Stimme schallte vor Triumph:
    »Ah, süße L'Onee! Mein Plan gelingt. Er glaubt, ich wäre du, und hat mir bereits erlaubt, ihn durch das Reich der Dunkelheit zu nehmen. Demgemäß ist der gefährlichste der kleineren Zaubersprüche, die Notwendigkeit, ihm zu zeigen, wie Ptath ursprünglich von Holroyds Welt nach Gonwonlane gebracht worden war, bereits neutralisiert.
    Darüber hinaus hat er den Kraftfluß eines Gebetsstabes am eigenen Leibe erlebt, nicht als direkten Strom, wie es Ptath ursprünglich geplant hatte, sondern durch meinen Körper gefiltert und der beiden Energien beraubt, die dazu bestimmt waren, sein Erinnerungsvermögen anzuregen.« Ihr Lachen war ein Triller, der melodisch verklang, als sie nachdenklich wurde und laut sagte: »Ich beabsichtige, ihn geistig in Verwirrung zu halten, bis wenigstens drei weitere Beschwörungen neutralisiert sind. Danach spielt es keine Rolle mehr. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie ich ihn zwingen kann, den sechsten Zauber zu neutralisieren, abgesehen vom Angriff auf Nushirvan. Was den siebten betrifft, so glaube ich, daß Ptath nicht in jenem Sessel Platz zu nehmen braucht, wenn ich ihn vorher in meine Gewalt bekomme.«
    Sie schloß: »Beinahe hätte ich es vergessen, L'Onee, Liebling. Ich habe deinen Namen auf eine Liste von Personen gesetzt, die hingerichtet werden. Er wird aufgefordert werden, diese Liste zu unterzeichnen. Ich glaube kaum, daß er es machen wird. Die Liste dient wirklich einem anderen Zweck, nämlich, um ihm einen Grund mehr zu liefern, den Angriff auf Nushirvan als unumgänglich anzusehen.«
    L'Onee sah ihren Quälgeist mit Neugier an. Das Kindergesicht der anderen war verzerrt vor Triumph. Ineznias Augen glänzten. L'Onee dachte müde: Zwei Zauber aufgehoben. Zwei von sieben Zaubern neutralisiert. Sie konnte sich bildhaft vorstellen, wie geschickt es gemacht worden war. Ineznia, als L'Onee auftretend, mit Erfolg bemüht, Ptaths Vertrauen zu gewinnen, während sie die Zauber einen nach dem anderen aufhob, die ihn vor dem Tode bewahrten. Sie zwang sich, eine fadenscheinige Spur ihres alten Spottes in der Stimme klingen zu lassen, als sie sagte:
    »So hast du also vorgetäuscht, ich zu sein. Arme Ineznia! Welch schwierige Rolle muß das für dich gewesen sein. Und hat er dir schon seine Liebe bekundet, liebe Ineznia? Hast du diesen Ptathzauber auch gebrochen?«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Es macht mir nichts aus, dich von meinem vorläufigen Mißerfolg wissen zu lassen. Der Narr ist ein Moralist.«
    »Genau wie Ptath es war, weißt du noch?« L'Onees Stimme klang voller, schalkhafter. »Er hat es niemals geduldet, wenn du dich in die Körper anderer Frauen schleichen wolltest.«
    Sie sah, daß sie ins Schwarze getroffen hatte. Ineznia atmete heftig. Ihre Augen flammten vor Wut auf. Und dann lachte sie – ein helles, brüchiges Lachen.
    »Was du anscheinend immer noch nicht verstehst, L'Onee, ist die Tatsache, daß ich Ptath nach Gonwonlane gebracht habe – viele Zeitalter bevor er dazu bereit war. Hinzu kommt, daß er von einem menschlichen Geist beherrscht wird, einem sehr starken Geist, zugegeben, doch nicht stark genug, um sich noch rechtzeitig genug völlig auf Gonwonlane umzustellen, bevor ich meinen Plan ausführe.
    Er wird morgen früh aufwachen und glauben, daß ich ihn für meinen Liebhaber Ineznio halte und daß du die Substitution vorgenommen hättest, um ihm die dringliche Notwendigkeit eines Angriffs auf Nushirvan zu zeigen. Er wird den psychologischen Kräften, die ich gegen ihn vorbereite, nicht lange widerstehen können. Und was den zweiten Zauber betrifft, die Notwendigkeit, daß Ptath meinen Rechtsanspruch dadurch bestätigt, daß er mein Liebhaber wird ...«
    Ihr Gelächter kam klingend und selbstsicher. »Glaubst du wirklich, er wird mich ablehnen, mich, wenn wir allein in meinen Gemächern sind? Er wird glauben, daß seine einzige Hoffnung während seines Aufenthalts im Palast darin besteht, die Täuschung, daß er Ineznio sei, aufrechtzuerhalten.
    Vielleicht verstehst du jetzt auch, warum ich diesen Narren Ineznio während all der vergangenen Jahre verhätschelt habe und sogar so weit gegangen bin, ihm zu

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