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TTB 106: Der dritte Planet

TTB 106: Der dritte Planet

Titel: TTB 106: Der dritte Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Matheson
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Design Handbook ausgesehen hätte. Schließlich gab ich mich mit der Nummer des Design Magazine zufrieden, obwohl ich ahnte, daß das nicht stimmen konnte.
    Ich ... ich muß später weiterschreiben. Mary hat mich eben zum Essen gerufen. Zum Mittagessen, zum Abendessen? Jedenfalls zu dem einzigen warmen Essen, nachdem wir beide abends arbeiten.
     
    SPÄTER:
    Das Essen war ausgezeichnet. Mary ist eine erstklassige Köchin. Wenn wir nur nicht immer Krach miteinander hätten. Ob Jean kochen kann?
    Jedenfalls hat mich das Essen etwas beruhigt. Ich hatte es auch nötig. Ich war wegen des Anrufs ziemlich nervös.
    Ich wählte die Nummer. Eine Frauenstimme meldete sich.
    »Design Magazine«, sagte sie.
    »Ich möchte mit Miss Lane sprechen, bitte«, erklärte ich ihr.
    »Mit wem?«
    »Miss Lane.«
    »Einen Augenblick«, antwortete sie. Und ich wußte, daß ich die falsche Nummer erwischt hatte. Sonst war ich immer sofort verbunden worden.
    »Wie war bitte der Name?« fragte sie.
    »Miss Lane. Wenn Sie sie nicht kennen, muß ich die falsche Nummer gewählt haben.«
    »Vielleicht meinen Sie Mr. Payne?«
    »Nein, nein. Sonst bin ich immer sofort verbunden worden. Ich muß falsch gewählt haben. Entschuldigen Sie.«
    Ich hängte auf. Ich war völlig durcheinander. Ich hatte die Nummer schon so oft nachgeschlagen, daß ich sie hätte kennen müssen.
    Und jetzt kann ich sie nicht finden.
    Selbstverständlich gab ich nicht gleich auf. Ich überlegte mir, daß das Telefonbuch in dem Drugstore veraltet sein müsse. Deshalb ging ich ein paar Straßen weiter zu dem nächsten. Dort lag dasselbe Buch aus.
    Nun, dann muß ich sie eben heute abend vom Büro aus anrufen. Aber ich wollte sie möglichst bald erreichen, damit sie sich nicht mit jemand anderem für Samstag verabredet.
    Eben ist mir etwas eingefallen. Die Telefonistin. Ihre Stimme. Es war die gleiche, die sich sonst meldete, wenn ich bei Design Handbook anrief.
    Aber ... Ach, ich bilde mir alles nur ein.
     
    MONTAGABEND:
    Ich rief im Stanley Club an, während Mary unten war und Kaffee für uns alle holte.
    Ich gebrauchte den gleichen Satz, den ich bereits Dutzende von Malen gesagt hatte. »Ich möchte bitte mit Miss Laue sprechen.«
    »Sofort, Sir«, antwortete die Telefonistin.
    Dann herrschte ein langes Schweigen. Ich wurde allmählich ungeduldig. Schließlich meldete die Stimme sich wieder.
    »Wie war der Name, bitte?« fragte sie.
    »Miss Lane, Miss Lane «,sagte ich. »Ich habe sie schon oft angerufen.«
    »Ich werde noch einmal auf der Liste nachsehen«, versprach sie.
    Ich wartete noch etwas länger. Dann hörte ich ihre Stimme wieder.
    »Tut mir leid, Sir. Aber unter diesem Namen ist hier niemand aufgeführt.«
    »Aber ich habe sie doch schon oft dort angerufen.«
    »Wissen Sie bestimmt, daß Sie die richtige Nummer haben?«
    »Ja, ja, ganz sicher. Dort ist doch der Stanley Club, oder?«
    »Richtig.«
    »Dort wollte ich auch anrufen.«
    »Ich weiß nicht recht, was ich Ihnen sagen soll«, meinte sie zweifelnd. »Ich kann nur wiederholen, daß hier ganz bestimmt niemand wohnt, der so heißt.«
    »Aber ich habe doch erst gestern abend angerufen! Sie sagten mir, daß Miss Lane ausgegangen sei.«
    »Tut mir leid, aber daran kann ich mich nicht erinnern.«
    »Bestimmt nicht? Ganz sicher nicht?«
    »Wenn Sie es unbedingt möchten, kann ich die Liste noch einmal durchsehen. Aber ich weiß, daß dieser Name nicht darauf steht.«
    »Könnte sie nicht vor kurzem ausgezogen sein?«
    »Seit mindestens einem Jahr ist bei uns kein Appartement mehr frei geworden. Sie wissen doch, wie knapp Wohnungen in New York sind.«
    »Ja, ich weiß«, sagte ich und legte auf.
    Ich ging an meinen Schreibtisch zurück. Mary hatte längst Kaffee geholt. Sie sagte mir, daß meiner bereits kalt sei. Ich erzählte ihr, daß ich Jim wegen des Jobs angerufen hätte. Das war eine ungeschickte Lüge. Jetzt wird sie wieder davon anfangen.
    Ich trank meinen Kaffee und schrieb einige Zeit. Aber ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich dachte angestrengt nach.
    Sie muß irgendwo sein, überlegte ich. Ich weiß, daß ich mir nicht alles eingebildet haben kann. Ich weiß, daß ich mir nicht eingebildet haben kann, ich müßte alles vor Mary geheimhalten. Und ich weiß, daß Mike die gleichen Schwierigkeiten wegen Sally ...
    Sally! Sally wohnte ebenfalls im Stanley Club.
    Ich sagte Mary, daß ich Kopfschmerzen hätte und mir ein paar Aspirin holen wollte. Sie meinte, daß sie in der Toilette eine Röhre voll

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