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TTB 106: Der dritte Planet

TTB 106: Der dritte Planet

Titel: TTB 106: Der dritte Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Matheson
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Boden. Mary stand von ihrem Schreibtisch auf und sah zu mir herüber. Die Telefonistin sagte: »Hallo, hallo, hallo ...« Ich legte den Hörer so schnell wie möglich auf die Gabel.
    »Was war denn los?« erkundigte Mary sich, als ich an meinen Schreibtisch zurückkam.
    »Der Hörer ist mir aus der Hand gefallen«, antwortete ich.
    Ich saß und schrieb und zitterte vor Kälte.
    Ich fürchte mich davor, Mary von Mike und seiner Frau Gladys zu erzählen.
    Ich furchte mich davor, daß sie sagen wird, sie habe noch nie etwas von diesen beiden gehört.
     
    FREITAG:
    Heute habe ich die Sache mit dem Design Handbook überprüft. Von der Telefonauskunft war nur zu erfahren, daß es ein Magazin dieses Namens in New York nicht gebe. Aber ich fuhr trotzdem in die Stadt. Mary war deswegen böse. Aber ich mußte mich selbst überzeugen.
    Ich ging zu dem Gebäude. Ich las die Firmenschilder neben dem Aufzug. Obwohl ich ahnte, daß ich die Redaktion des Magazins hier nicht finden würde, war es doch ein Schock, als ich sah, daß ich damit recht hatte.
    Mir war schwindlig, als ich mit dem Aufzug nach oben fuhr. Ich hatte das Gefühl, als entfernte ich mich immer weiter von der Wirklichkeit.
    Ich stieg im dritten Stock an genau der gleichen Stelle aus, an der ich damals auf Jean gewartet hatte.
    Dort befand sich das Büro einer Textilgroßhandlung.
    »War hier nicht früher einmal die Redaktion eines Magazins?« fragte ich die Empfangsdame.
    »Nein, Sir, ich kann mich an keine erinnern«, antwortete sie. »Ich bin allerdings erst seit drei Jahren hier.«
    Ich fuhr nach Hause. Ich sagte Mary, daß mir nicht gut sei, und daß ich heute nicht arbeiten könne. Sie hatte nichts dagegen und meinte, daß sie in diesem Fall auch nicht gehen wolle. Ich ging in das Schlafzimmer hinüber, weil ich allein sein wollte. Ich stand an der Stelle, wo das neue Bett aufgestellt werden soll, wenn es nächste Woche geliefert wird.
    Mary kam herein. Sie lehnte sich gegen die Tür.
    »Bob, was ist mit dir?« fragte sie. »Willst du es mir nicht einfach sagen?«
    »Nichts«, gab ich zurück.
    »Bitte, sei doch nicht so eigensinnig und verschlossen«, sagte sie. »Ich weiß, daß du dir Sorgen machst.«
    Ich wollte auf sie zugehen. Dann wandte ich mich plötzlich ab.
    »Ich ... ich muß einen Brief schreiben«, erklärte ich ihr.
    »An wen?«
    Ich fuhr auf. »Das geht dich nichts an«, meinte ich wütend. Dann sagte ich ihr, daß ich an Jim schreiben wollte.
    Sie strich sich die Haare aus der Stirn. »Ich wünschte, ich könnte dir glauben«, flüsterte sie.
    »Was soll das wieder heißen?« fragte ich. Sie warf mir einen langen Blick zu, bevor sie sich umdrehte, um hinauszugehen.
    »Richte Jim einen schönen Gruß von mir aus«, sagte sie, und ihre Stimme zitterte. Mir lief unwillkürlich ein kalter Schauer über den Rücken, als sie den Namen so seltsam betonte.
    Ich setzte mich an den Tisch und schrieb den Brief an Jim. Ich überlegte mir, daß er mir vielleicht helfen konnte. Mein Lage war zu verzweifelt, als daß ich sie noch hätte geheimhalten dürfen. Ich berichtete ihm, daß Mike verschwunden war. Ich fragte ihn, ob er sich an Mike erinnere.
    Eigenartig. Mein Hand zitterte kaum. Vielleicht ist das immer so, wenn man schon fast hinüber ist.
     
    SAMSTAG:
    Mary mußte heute morgen einen dringenden Geschäftsbrief aufnehmen. Sie fuhr schon früh in die Stadt.
    Nach dem Frühstück holte ich das Bankbuch aus der Stahlkassette im Kleiderschrank. Ich wollte zur Bank gehen und dort das Geld für das Bett abheben.
    In der Schalterhalle füllte ich eine Empfangsquittung über siebenundneunzig Dollar aus. Dann stellte ich mich an und gab dem Kassierer das Buch und die Quittung.
    Er schlug es auf und zog die Augenbrauen in die Höhe.
    »Soll das ein Witz sein?« erkundigte er sich.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    Er schob mir das Buch zu. »Der nächste, bitte«, sagte er.
    Ich muß wohl lauter als gewöhnlich gesprochen haben. »He, machen Sie keinen Unsinn!«
    Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete ich, wie einer der Angestellten von seinem Schreibtisch hinter den Schaltern aufsprang und herankam. Eine Dame hinter mir sagte: »Würden Sie mich bitte an den Schalter lassen?«
    Der andere stand unterdessen neben mir.
    »Sind Sie mit uns nicht zufrieden, Sir? Kann ich Ihnen behilflich sein?« fragte er.
    »Der Kassierer will mir nichts auszahlen«, berichtete ich.
    Er bat mich um das Buch, und ich gab es ihm. Er öffnete es. Dann sah er überrascht auf. Er

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