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TTB 107: Gefängnis im All

TTB 107: Gefängnis im All

Titel: TTB 107: Gefängnis im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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sie stimmte mit Warren überein, daß es am besten war, wenn er die Stadt wieder verließ, bevor Peters eintraf, um die Opposition aufzurufen. Leutnant Nicholson hatte sich daher erlaubt, ein Treffen zwischen einer repräsentativen Gruppe von Bürgern und dem Sektor-Marschall zu arrangieren, das am nächsten Morgen im Posten stattfinden sollte.
    Warren hätte dafür den Leutnant umarmen mögen, und fast hätte er es ihr gesagt, aber er unterließ es, denn Fielding würde sicher tiefschürfende psychologische Schlüsse daraus gezogen haben.
    Zu seiner Überraschung stellte Warren am nächsten Morgen fest, daß die repräsentative Gruppe aus nahezu zweihundert Menschen bestand, obgleich es ihn wiederum nicht überraschte, daß die Mehrheit Frauen waren.
    Warren begann die Situation des Krieges so darzustellen, wie er sie als einer der Offiziere, die für die Gesamtstrategie verantwortlich waren, sah und gab ohne Zögern Informationen, die eigentlich Staatsgeheimnis waren. Es war das Bild eines langen und teuren Krieges, der wegen beiderseitiger Erschöpfung einen gewissen Stillstand erreicht hatte, so daß es nun nur noch einer relativ schwachen Anstrengung einer der beiden Seiten bedurfte, um ihn zu beenden. Zu dieser letzten Anstrengung war jedoch keiner der beiden Gegner mehr fähig, denn der Raumdienst erforderte einen ganz bestimmten Typus von Leuten, und nach sechzig Jahren Krieg war dieser Typ außerordentlich rar geworden.
    Dann erzählte er von den streng vertraulichen Berichten, die er während oder nach vielen Operationen erhalten hatte, Berichte über Schiffe, die einen Treffpunkt verfehlt hatten, weil Besatzungsmitglieder in Schlüsselpositionen Selbstmord begangen, gemeutert oder auf andere beschämende Weise gezeigt hatten, daß sie den Anstrengungen einer Arbeit, die nur allzu oft aus wenigen Minuten hektischen Gefechtes zwischen Monaten äußerster Eintönigkeit bestand, nicht gewachsen waren. Die Mehrzahl der gegenwärtigen Raumdienst-Offiziere besaß nicht mehr die Stabilität der Nerven oder die Intelligenz, um den Anforderungen im Raumdienst gewachsen zu sein.
    Warren sprach nicht aus, daß die Bevölkerung des Gefängnisplaneten, sollte sie in den aktiven Dienst zurückkehren, das Ende des Krieges innerhalb weniger Jahre zu ihren Gunsten herbeiführen könnte; er war überzeugt, daß jeder einzelne es sich selbst sagte.
    »Dieser Planet ist nicht fluchtsicher«, fuhr er fort. »Sie haben von dem Anderson-Plan und der bereits dafür geleisteten Arbeit genug gehört, um zu wissen, daß die Zahl der direkt an der Eroberung des Wachschiffes beteiligten Offiziere relativ klein ist. Die Aufgaben, um deren Übernahme wir Sie bitten möchten, sind klein, aber wichtig. Die meisten von Ihnen bitte ich nur um moralische Unterstützung, die sehr wichtig ist, glauben Sie mir! Für einige andere würde das die zusätzliche Unbequemlichkeit bedeuten, ihre Familien und ihre Habe einige Monate vor F-Tag in Sicherheit zu bringen, sollte die Attrappe in einem bewohnten Gebiet aufgestellt werden. Außerdem möchte ich nach Freiwilligen fragen, welche die erforderlichen Fähigkeiten haben, Major Hutton bei seinen Forschungsarbeiten zu helfen, und dann brauchen wir Offiziere, die einige Stunden täglich dafür erübrigen können, Lehrbücher und Handbücher zu Unterrichtszwecken anzufertigen. Dann ist da noch das Problem der Kinder ...«
    Warren konnte die Gesichter in dem spärlich beleuchteten Raum nicht deutlich erkennen, aber er bemerkte, daß einige Köpfe, einschließlich der glänzenden Glatze von Anderson persönlich, hochfuhren, und er spürte, wie die Atmosphäre um ihn herum gefror – so wie es ihm auf der Nelson-Farm und anderen Farmen und Dörfern ergangen war, sobald er dieses heikle Thema anschnitt.
    »... Wie Sie wissen«, fuhr Warren fort, »gibt es eine Reihe von Offizieren hier, die, obgleich äußerst wertvolle Leute, nicht imstande sein werden, in den aktiven Dienst zurückzukehren, weil sie zu alt sind, Familienbindungen haben und dergleichen mehr. Manche von Ihnen sind schon so lange hier, daß Ihre frühere Ausbildung heute veraltet sein mag. Aus diesem Grund möchte ich, daß Lehrbücher und Ausbildungs-Handbücher angefertigt, weitergegeben und studiert werden, damit Sie für den Schiffsdienst wieder einsatzbereit gemacht werden können – oder im Falle von älteren Offizieren, die Familie haben, für Ausbildungskommandos. Und wenn wir einmal dabei sind, unsere Kenntnisse gegenseitig

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