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TTB 107: Gefängnis im All

TTB 107: Gefängnis im All

Titel: TTB 107: Gefängnis im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Nordwesten und besuchten soviele Farmen wie möglich, bis sie auf den Fluß stießen, dem sie zum Meer folgten. Am Ufer des Flusses befanden sich viele Farmer-Gemeinden, die bis zu zwanzig Häuser hinter dem gemeinsamen Zaun umfaßten. Der Empfang in diesen größeren Gemeinden war im allgemeinen weniger gezwungen als in einzelnen Farmhäusern, und so konnte er mit vielen Offizieren zusammentreffen, die sehr nützliche Spezialkenntnisse besaßen. Er begegnete ebenfalls einer großen Anzahl ihrer Sprößlinge und hatte Gelegenheit, seine Anregungen und Argumente anzubringen.
    »Ich hätte nie gedacht, daß Sie ein so guter Politiker sind, Sir«, sagte Major Fielding nach einem dieser Besuche. »Sie küssen die Kinder, als hätten Sie das Ihr Leben lang getan. Oder mögen Sie die kleinen Plagegeister ...?«
    »Manche von ihnen«, erwiderte Warren vorsichtig, »sind weniger schrecklich als andere.«
    Seit der Begegnung mit dem Battler hatten Warrens Männer aufgehört, die ganze Reise als ein Picknick zu betrachten, und ihr Führer war auch freundlicher geworden. Briggs unterhielt sich hin und wieder sogar mit Fielding und zeigte bei diesen wiederholten verbalen Kontakten mit einer Frau nicht einmal Nervosität. Als sie sich jedoch Andersonstown näherten, begann Briggs immer mehr wie ein Mann auszusehen, der allein einem Battler gegenübertreten muß.
    Im Gegensatz zu dem Posten auf dem Hügel hatte man keinen Versuch gemacht, Andersonstown vor der Beobachtung aus dem Weltraum abzuschirmen.
    Andersonstown war eine kleine Stadt mit gutangelegten Straßen, mit ein- oder zweistöckigen Holzgebäuden, einem Holz-Dock und etwa dreißig Booten verschiedener Größen, die längs des Docks vertäut lagen oder in der Bucht ankerten. Die Seeseite war offen, da Battler nicht schwimmen konnten.
    Das Protokoll forderte, daß Warrens erster Besuch dem Posten galt. Es war Warrens Absicht gewesen, die Namen und Aufenthaltsorte der einflußreichsten Offiziere zu erhalten und diese einzeln aufzusuchen, bevor er sie alle zu einer Versammlung zusammenrief. Mittels Heliograph hatte er erfahren, daß Flottenkapitän Peters ebenfalls auf dem Wege nach Andersonstown war und in drei Tagen eintreffen würde, und zwar offensichtlich in der Absicht, Warren in seiner Arbeit zu behindern – auf respektvolle Weise selbstverständlich, indem er eine öffentliche Debatte über die Fluchtfrage herbeiführen würde. Warren war sich seiner Stellung jedoch noch zu unsicher, als daß er dies riskieren konnte, und so mußte er sich beeilen, in Andersonstown alles zu erledigen und die Stadt zu verlassen, bevor Peters eintraf.
    Der größte Teil des ersten Tages verging jedoch ungenutzt, weil Fielding behauptete, sie könnte in ihrer Uniform nicht arbeiten, da die Uniformen von Leutnant Nicholsons Mädchen so viel kleidsamer waren, daß sie das Gefühl hatte, jeder würde sie auslachen.
    Nicholson, der Kommandant des Postens, war eine hochgewachsene, bereits ergrauende, aber noch bemerkenswert attraktive Frau. Die Uniform, die sie und alle anderen Offiziere ihres ausschließlich weiblich besetzten Postens trugen, bestand aus den üblichen Lederstiefeln, Hosen, die enger ansaßen, als eigentlich notwendig war, und einer Art Bolero-Jacke, die vorne mit Lederriemen geschnürt war. Warren bemerkte, daß einige der Uniformen höher zugeschnürt waren als andere – offenbar hing der Grad des Dekolletés von den Rundungen des betreffenden Offiziers ab. Nicholson schien etwas aufgeregt, einen Sektor-Marschall in ihrem Posten zu Gast zu haben, aber sie versicherte ihm lächelnd, daß alle ihre Mädchen Offiziere und Damen wären, welche die Privat-Quartiere der Besucher respektieren würden. Sie fügte jedoch hinzu, daß die Männer seiner Gruppe darauf gefaßt sein müßten, daß man ihnen gelegentlich nachpfiff, aber sie würden nicht ernsthaft in Gefahr sein, solange sie nicht zurückpfiffen ...
    Es dauerte nicht lange, bis Warren erkannte, daß diese Frau ungemein tüchtig war und zu der großen Anzahl weiblicher Offiziere gehörte, die vom Komitee auf Grund ihres Geschlechtes beiseitegeschoben worden war, was sie jedoch nicht hinderte, die Ideale des Komitees zu unterstützen. Wie alle anderen Mädchen im Posten wünschte auch Nicholson, alles auch nur Erdenkliche zur Verwirklichung der Flucht beizutragen.
    Nicholson besaß Beziehungen zu vielen Informationsquellen in Andersonstown, erklärte sie, als sie am Abend mit Fielding und Warren das Dinner einnahm, und

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