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TTB 107: Gefängnis im All

TTB 107: Gefängnis im All

Titel: TTB 107: Gefängnis im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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ihre Kinder zu unterrichten ...«
    Es war Warren nun klargeworden, daß das Haupthindernis für den Erfolg der Flucht nicht, wie er ursprünglich geglaubt hatte, das Bug-Wachschiff war ...
    Gedämpft, aber dennoch deutlich hörbar drang durch die dicken Holzbalkenwände der dünne Schrei des Nelson-Babys.

 
8
     
    Das Tier ähnelte einem Elefanten, dachte Warren – einem großen gedrungenen Elefanten mit sechs Beinen und zwei Rüsseln, die über sechs Meter lang waren. Unterhalb der Stelle, wo die Rüssel sich mit dem massiven Kopf vereinigten, gähnte ein riesiges Maul und zeigte drei konzentrische Reihen haifischähnlicher Zähne. Über den Rüsseln saßen zwei winzige Augen, die von den schützenden Knochen- und Muskelwülsten fast verdeckt wurden. Zwischen den Augen befand sich ein dreieckiges Horn mit scharfer Spitze, und alles, was mit den Rüsseln, die eher Fangarmen glichen, gefangen worden und zu groß zum Fressen war, wurde auf dem Horn aufgespießt und in Stücke zerrissen. Da dieses Tier zu groß und ungelenk war, um sich verbergen zu können, war seine Haut von einer scheckigen Tarnfarbe aus Schwarz, Grün und fahlem Gelb.
    »Ich ... wir vermeiden den Kampf mit ihnen im allgemeinen, wenn es möglich ist, Sir«, erklärte Briggs, als das Biest mißgelaunt seine Fangarme gegen den Baumstamm schlug. »Nur wenn eine Gruppe auf freiem Feld überrascht wird, oder wenn sie von einem Farmer zurückgehalten wird, um einen Battler zu töten, kämpfen wir. Ihre Leute brauchen sich also nicht zu schämen, von einem voll ausgewachsenen Bullen wie diesem auf die Bäume getrieben worden zu sein. Battler zu erlegen, ist eine schwierige Aufgabe ...«
    Was er noch sagte, war nicht mehr zu hören, als der Battler seine Fangarme zwischen die unteren Zweige ihres Baumes streckte und sie um einen dicken Ast wand. Der Baum krachte ohrenbetäubend, als der Battler sich langsam auf den Hinterbeinen aufzurichten begann. Es war jedoch nicht nötig, daß Warren die Technik des Battler-Tötens erklärt wurde, er hatte genügend über dieses Thema gelesen.
    Die einzige Möglichkeit, einen Battler rasch zu töten, war, sein Gehirn zu beschädigen. Dieses kleine Organ lag jedoch gut geschützt hinter dem mehrere Zentimeter dicken Schädel und den ungeheuren Muskelbändern der Fangarme. Der einzig verwundbare Punkt war der Gaumen, und ein senkrecht hineingetriebener Pfeil oder Speer brachte dem Battler augenblicklich den Tod.
    Den Battler jedoch in eine Lage zu bringen, in der dieser Stoß ausgeführt werden konnte, erforderte große Geschicklichkeit, eine zielsichere Hand und ausgezeichnete Nerven. Man hatte herausgefunden, daß eine oberflächliche Wunde nahe am Auge – nicht am Auge direkt – zur Folge hatte, daß der Battler seine Fangarme zusammenrollte und das Maul weit öffnete. Dies war ein reiner Reflex, der nicht länger als eine Sekunde dauerte, und während dieser kurzen Zeit mußte der Jäger sich nähern, den wild ausschlagenden Vorderbeinen ausweichen und die Wunde anbringen. Gleichzeitig mußte man darauf achten, das Tier nicht versehentlich so zu verletzen, daß es blind wurde, denn wenn dies geschah, wurde der Battler so tollwütig, daß man ihn nicht mehr rasch töten konnte, und unter Umständen verwüstete er noch tagelang die Umgebung, bevor er endlich starb. Das Maul war der einzig schwache Punkt, und der Jäger mußte gleich beim ersten Versuch den Todesstoß anbringen, denn eine zweite Gelegenheit würde er nicht mehr haben. Seine Freunde vielleicht, aber er nicht.
    Unter Warren verlegte der Battler seinen Griff auf einen dünneren Ast, der splitterte und schließlich unter der Belastung abbrach und die Bestie der Länge nach auf den Boden krachen ließ. Der Aufprall glich einem kleinen Erdbeben, dann rollte sich das Tier wieder auf die Beine und trottete davon.
    »Einigen Farmern ist es gelungen, sie zu zähmen«, erzählte Briggs, als der Battler zwischen den Bäumen verschwand. »Kühe, natürlich, und man muß sie sehr jung einfangen, um das Horn und die Fangarme ohne schädliche Nachwirkungen entfernen zu können. Man füttert sie lieber mit Getreide und Fleisch, als daß man sie ihr Fressen selbst jagen läßt. In Andersonstown werden Sie einige zahme Kühe sehen. Abgesehen von der Neigung, ihre Wagen ihm Frühjahr in Stücke zu stampfen, sind sie sehr nützliche Zugtiere.
    Wir können jetzt hinuntersteigen, Sir«, fügte er hinzu.
    Sie nahmen ihren Weg wieder auf, folgten einer weiten Kurve nach

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