Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
Vom Netzwerk:
Bewußtsein.
    Die Gasmaske war ein gewöhnliches Gerät aus den Beständen der Feuerwehr. Um ihre Wirksamkeit zu erhöhen, war sie auf der Innenseite mit einer biochemischen Creme überzogen worden. Als Sam die Maske fest vor dem Gesicht des Kranken befestigt hatte, entnahm er seinem Koffer den Druckbehälter mit Antiseptikum und besprühte Kleidung und Haut des Kranken. Dann drehte er ihn auf die Seite und unterzog den Rücken der gleichen Behandlung. Erst dann, als er sicher sein konnte, daß alle Rand-beta Viren getötet waren, bereitete er die Interferoninjektion, bis jetzt das einzige Medikament, das eine gewisse Wirkung auf die Krankheit bewiesen hatte. Der UN-Soldat kam zurück und blickte auf die Szene herab, die rechte Hand am Griff des Flammenwerfers.
    »Keine Vögel zu sehen«, sagte er. »Ich habe mit aller Sorgfalt gesucht. Haben Sie ihn gefragt, wo er mit einem Tier in Berührung gekommen ist?«
    »Er wurde bewußtlos, bevor ich Gelegenheit dazu hatte.«
    Killer hatte die Ambulanz im Rückwärtsgang herangefahren. Jetzt öffnete er die hintere Tür und rollte die Trage hinaus. Er legte den Kopf auf die Seite und musterte das Gesicht des Bewußtlosen.
    »Meinen Sie nicht auch, daß er wie ein Italiener aussieht, Doc?« fragte er.
    »Es könnte sein. Aber das bringt uns auch nicht weiter.«
    »Vielleicht doch. Viele der Italiener in dieser Gegend züchten Tauben. Sie halten sie in Verschlägen auf den Dächern.«
    Automatisch gingen ihre Blicke nach oben, gerade rechtzeitig genug, um zu sehen, wie sich etwas Weißes hinter dem Dachgeländer bewegte.
    »Nein – nicht meine Vögel – es hat nichts mit meinen Vögeln zu tun«, rief der Mann, der aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht war und sich aufzurichten versuchte.
    Sam griff nach einer der Notwehrspritzen, einem Gerät, das selbsttätig ein starkes Beruhigungsmittel verspritzte, und setzte es fest auf den Arm des Mannes. Die Gaspatrone zischte, und der Patient sank bewußtlos zurück.
    »Rollen Sie ihn auf die Trage und bringen Sie ihn in den Wagen. Finn und ich sehen uns auf dem Dach um.«
    Killer protestierte. »Vielleicht kann ich Ihnen da oben nützlicher sein, Doc.«
    »Hier werden Sie eher gebraucht. Kümmern Sie sich um den Patienten, Killer.«
    Sie fuhren mit dem Lift ins oberste Stockwerk, dann eilten sie, Finn voran, über die Treppe zum Dach hinauf. Die Tür war geschlossen und durch ein starkes Vorhängeschloß gesichert. Finn besann sich nicht lange. Er holte wie ein Fußballspieler aus, und sein schwerer, mit Stahl beschlagener Stiefel traf das Schloß. Schrauben rissen aus dem Holz, das Schloß fiel herab, die Tür öffnete sich. Vor ihnen erhob sich ein großer, frisch gestrichener Taubenschlag, über dem zwei Tauben kreisten. Klar sichtbar lag ein Dutzend Tiere auf dem Boden des Schlages. Einige von ihnen bewegten noch schwach die Flügel.
    »Aus welchem Material besteht das Dach?« fragte der Soldat und stampfte auf den Boden, um seine Festigkeit zu erproben.
    »Es handelt sich um ein neues Gebäude, also dürfte das Dach aus einer der Asbestverbindungen bestehen.«
    »Ist das Zeug feuerfest?« fragte Finn und öffnete ein Ventil an seinem Tank.
    »Ja, natürlich.«
    »Sehr gut.« Er hob den Flammenwerfer empor und wartete darauf, daß die Tiere in der Luft sich niederließen. Der Anblick der Fremden und der krank im Schlag liegenden Tauben schien die Tiere zu verwirren. Der Soldat wartete gelassen, bis alle Vögel in den Schlag gefunden hatten. Dann krümmte sich sein Finger um den Auslösehebel.
    Eine feurige Zunge schoß vor und verwandelte den Taubenschlag und seine Tiere in Sekundenschnelle in ein schwarz verkohltes Gerippe.
    »Mörder seid ihr – Mörder!« schrie eine junge Frau, die durch die Tür hinter ihnen gekommen war. Sie versuchte Finn in die Arme zu fallen, aber Sam hielt sie fest, bis sie in Tränen ausbrach und sich schluchzend gegen ihn lehnte. Behutsam ließ er sie zu Boden gleiten und berührte ihr Handgelenk kurz mit dem Körperfunktionsmesser. Nein, sie war nicht von der Randschen Krankheit ergriffen. Vielleicht war der Kranke in der Ambulanz ihr Mann.
    Ein sprudelndes Zischen erklang, als Finn das Dach und den verkohlten Taubenschlag aus seinem chemischen Feuerlöscher besprühte. Mit dem Fuß verteilte er die rauchenden Trümmer, um sich zu vergewissern, daß die Flammen erloschen waren. Er sprach in sein im Helm untergebrachtes Radio und gesellte sich wieder zu Sam.
    »Ich habe Meldung gemacht. Sie schicken

Weitere Kostenlose Bücher