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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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zurückkäme ... nun, Sie kennen den General. Ehe ich mich mit ihm anlege, riskiere ich ein kleines Feuergefecht mit den Polizisten.«
    Sie suchten Halt, als das Boot scharf kurvte, um einer Boje auszuweichen. Dann nahm es wieder geraden Kurs auf Governors Island. Auf dem kleinen Anlegesteg wartete ein Knochenbrecher, dessen Motor zum Leben erwachte, als sie sich näherten. Hackmesser Burke stieg aus und packte Sams Arm, um ihm an Land zu helfen.
    »Freut mich, daß Sie es sich anders überlegt haben, Sam. Wird verdammt Zeit, daß sich etwas um das Raumschiff rührt. Mit Ihrer Unterstützung werden wir die Öffentlichkeit mobil machen und die Genehmigung erzwingen, der ›Perikles‹ auf den Leib zu rücken.«
    Leutnant Haber nahm auf dem Vordersitz Platz, während Burke und Sam über die niedrige Karosserie auf die Rücksitze kletterten.
    »Es ist zu spät, sich an die Öffentlichkeit zu wenden, Hackmesser«, sagte Sam. »Zuviel hat sich geändert, und ich – ich werde Ihnen darüber berichten, wenn wir allein sind.«
    »Allein?« Der General zog die borstigen Brauen zusammen, das wohlbekannte Zeichen, daß das Barometer auf Sturm stand. »Wissen Sie nicht, wo Sie sind? Dies ist meine Einheit, mein Fahrer ... und Dan dort ist einer meiner Offiziere. Also 'raus mit der Sprache, alter Junge. Was bedeutet dieses ganze Versteckspiel?«
    »Die Polizei ist hinter mir her.«
    »Ist das alles? Niemand wird Sie hier verhaften. Ist es ein Geheimnis, warum sie hinter Ihnen her ist?«
    »Sie wollen nicht, daß ich mich mit Ihnen in Verbindung setze.«
    »Well, es sieht aus, als hätte ihnen ihr Wollen nichts genützt.« Burke musterte Sam aus den Augenwinkeln. »Und warum will man nicht, daß Sie mit mir zusammenkommen?«
    »Sie fürchten, daß wir ihnen Knüppel zwischen die Beine werfen könnten. Sie wollen keine Störung ihrer Operation Cleansweep.«
    »Vielleicht begreife ich heute ein wenig schwer, Sam. Was können Sie oder ich tun, das ihr Cleansweep stören könnte?«
    »Sie könnten beispielsweise mit der Entscheidung des Notstandsrates, die ›Perikles‹ durch eine A-Bombe zu vernichten, nicht einverstanden sein.«
    »Das ist interessant«, sagte Hackmesser, und seine Stimme klang plötzlich kalt. »Davon höre ich zum erstenmal.«
    Der Knochenbrecher hielt vor dem Stabsgebäude. »Kommen Sie mit in mein Dienstzimmer«, sagte Burke zu Sam und wandte sich dann an seinen Leutnant. »Verbreiten Sie die Meldung, daß heute kein Zivilist hier an Land gegangen ist und daß niemand von einem Dr. Bertolli gehört hat.«
    »Ja, Sir«, erwiderte Leutnant Haber und salutierte. »Sie werden also allein in Ihrem Dienstzimmer sein, General?«
    »Sie begreifen schnell, mein Junge. Halten Sie sich besser im Ordonnanzzimmer auf und nehmen Sie die für mich bestimmten Anrufe entgegen. Der Sergeant kann das andere erledigen.«
    Sobald sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, ließ der General seinem Temperament freien Lauf. »Politiker!« schnaubte er verächtlich. »Wortverdreher und Hohlköpfe! Sitzen da oben auf ihren fetten Hintern und treffen einseitige Entscheidungen, die für die ganze Zukunft der menschlichen Rasse von Bedeutung sein können. Lassen sich diese Entscheidungen von der Angst diktieren. Kretins! Reden vom Kampf gegen die Seuche und begreifen nicht, daß es längst ein Krieg ist, der wie ein Krieg geführt werden muß. Wir brauchen Feindmeldungen, und der einzige Ort, an dem wir sie finden können, ist die ›Perikles‹. Die Furcht sitzt ihnen im Nacken, die Furcht vor dem Unbekannten ...«
    »Sie scheinen auch Sie zu fürchten, Hackmesser – obwohl Sie unter UN-Befehl stehen. Warum sonst hätte man Ihnen den Beschluß, das Raumschiff zu vernichten, vorenthalten?«
    Der General nahm eine riesige Flasche Bourbon aus dem Schreibtisch und füllte zwei Wassergläser randvoll.
    »Fürchten sie wirklich, daß ich mit Gewalt in das Schiff eindringen könnte?« fragte er.
    »Es hat den Anschein.«
    »Hm – soll ich es tun? Aus welchem Grund wollen Sie sich in der ›Perikles‹ umsehen? Was erwarten Sie dort zu finden?«
    Sam hatte das Glas an die Lippen gehoben. Plötzlich verharrte er mitten in der Bewegung wie erstarrt, dann setzte er das Glas wieder auf den Tisch.
    Er wußte, was sie im Raumschiff finden würden.
    Es war kein logischer Schluß, mehr ein Tasten ins Dunkle, als sein Unterbewußtsein die verschiedenen Mosaiksteinchen zusammensetzte, die sich seit der Landung des Raumschiffes ergeben hatten. Es gab

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