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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Zeit gewinnen. Worauf warten Sie noch?«
    »Die äußere Tür ist kein Problem«, murmelte der Ingenieur. Er hatte sich die Stablampe zwischen die Zähne geklemmt und tauschte die Drähte einer Abzweigdose aus. »Der Motor und die Stromzuführungen liegen außerhalb der Innentür, so daß ...«
    Von einer Drahtklemme sprühten Funken, das helle Summen eines in der Zwischenwand untergebrachten Motors ertönte.
    »Die äußere Tür müßte jetzt ...« Yasumuras Stimme brach ab, als ein neuer Feuerstoß das Gewebe vor der Einstiegsöffnung zerfetzte. Zugleich erhellte ein starker Lichtstrahl die Luftschleuse. Diesmal wurde das Feuer nicht vom Fuß der »Perikles« erwidert, und der Lichtstrahl erlosch nicht. Die Männer warfen sich zu Boden und beobachteten, wie sich die schwere äußere Tür langsam schloß. Rasendes Feuer setzte ein, aber es galt der sich schließenden Tür und nicht den Männern in der Schleuse. Kugeln prasselten gegen das Metall, heulten als Querschläger in den Himmel, aber die Tür bewegte sich unbeirrt weiter, bis sie auf den stehengebliebenen Rand der aufgeschweißten Stahlplatte traf. Der Motor heulte lauter, kam zum Stehen. Die Tür hatte sich bis auf einen zwei Finger breiten Spalt geschlossen.
    »Die Selbstschalter sind durchgeschmort, weil der Motor überbeansprucht wurde«, erklärte Yasumura.
    »Es genügt«, sagte Burke und stand auf. »Wie bekommen wir nun die innere Tür auf? Mit dem Schneidbrenner?«
    »Das würde uns nicht viel nützen. Die Tür ist wie ein Panzergewölbe verriegelt. Mehr als ein Dutzend dreizöllige Stahlbolzen greifen in die Rumpfhülle. Es würde eine Ewigkeit dauern, sie nacheinander zu durchschneiden.«
    Sam kratzte sich den Kopf. »Die Schwierigkeit liegt also darin, daß die Stromzufuhr zu diesem Motor in der Tür unterbrochen ist?«
    »Ja.«
    »Nun, können Sie nicht ein Loch in die Tür schneiden, das groß genug ist, um durchzulangen, so daß der Motor mit unserem Batteriekasten verbunden werden kann?«
    »Sam, Sie haben Ihren Beruf verfehlt«, strahlte Yasumura. »Genau das werden wir tun.« Mit einem Fettstift zeichnete er die Lage der Stahlbolzen und des Motors an. »Wenn ich den Schneidbrenner hier ansetze, beschädige ich den Motor nicht, stoße aber nahe genug durch, um die Verbindung herstellen zu können.«
    Er ließ den Fettstift fallen, löste einige Klemmen und schloß die Kabelenden neu an. Draußen bellten weitere Schüsse auf, aber keine Kugel fand den schmalen Spalt zwischen Tür und Rumpf. Der Schneidbrenner begann zu zischen, und Yasumura drückte ihn gegen die Stelle, die er mit dem Fettstift markiert hatte.
    Es war eine zeitraubende Arbeit. Das Metall der Tür war hart und unglaublich widerstandsfähig, und der Schneidbrenner mußte sich Zoll für Zoll weiterfressen. Yasumura beschrieb einen Kreis von der Größe einer Untertasse und setzte noch einmal an, um die Rolle zu vertiefen. Das Metall begann zu glühen, ein beißender Geruch erfüllte den engen Raum.
    Burke glitt geduckt an die äußere Tür, schirmte seine Augen gegen das gleißende Licht mit der Hand ab und versuchte hinauszublicken. Dann preßte er die MP gegen die Schulter und gab einen Feuerstoß ab. Er warf sich zu Boden, als das Feuer erwidert wurde. Die aufschlagenden Geschosse ließen die äußere Tür wie eine Glocke erklingen.
    »Sie versuchen, einen Feuerwehrwagen mit Drehleiter heranzubringen«, sagte Burke. »Meine Schüsse haben sie in alle Winde verstreut, aber sie werden es erneut versuchen, wenn nicht jemand auf den Gedanken kommt, uns mit einer Hochdruckleitung wie Ratten zu ersäufen. Wie weit sind Sie, Yasumura?«
    »Ich müßte längst hindurch sein«, keuchte der Ingenieur und stemmte sich fester gegen den Schneidbrenner. »Aber dieses verdammte Metall ...« Es klirrte, als das kreisförmige Metallstück zu Boden fiel.
    »Schnell! Öffnen Sie die Tür!« sagte Burke und gab einen neuen Feuerstoß ab.
    Sam beförderte das glühende Metallstück mit einem Fußtritt in die entfernteste Ecke. Yasumura achtete nicht auf seinen glimmenden Ärmel. Er schob die Hand mit der Stablampe durch die Öffnung und atmete auf.
    »Da ist der Motor! Geben Sie mir den langen Schraubenzieher und die Kabelenden vom Batteriekasten!«
    Es war harte, schmerzhafte Arbeit, die Kabel mit den Klemmen des Motors zu verbinden. Sam sah, wie das heiße Metall häßliche Blasen auf die Haut des Ingenieurs zauberte. Yasumuras Lippen wurden schmal, sein Gesicht war in Schweiß

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