Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
Vom Netzwerk:
mußte er den schweren Stoff beiseite schieben, den Haber angebracht hatte, damit kein Licht nach außen fiel. In der Luftschleuse verbreitete eine starke Lampe grelles Licht. Yasumura eilte an den kleinen Kontrollschrank und stellte mit einem Blick fest, daß die Stromversorgung für die Luftschleuse noch immer tot war. Er begann die Deckplatte abzumontieren.
    »Ist dies das Telefon, das Sie benutzt haben?« wandte sich der General an Sam.
    »Das gleiche.« Sam nahm den Hörer ans Ohr und wählte nacheinander die Nummern aller Abteilungen. Sie waren so leer und verlassen wie zuvor.
    »Niemand zu sehen, aber auch kein Zeichen irgendeiner Störung«, stellte Burke fest und kratzte sich sein geschwärztes Kinn. »Versuchen Sie es noch einmal mit dem Kontrollraum. Auch da nichts. Das begreife ich nicht.«
    Er wandte sich um und beobachtete, wie Yasumura und Haber die schwere Deckplatte des Kontrollschrankes lösten und zu Boden stellten. Der Ingenieur begann die Leitungen zu prüfen. Er schloß zwei Kabelenden mit der Zange kurz, und die Falten auf seiner Stirn vertieften sich.
    »Komisch«, sagte er. »Der Kasten scheint völlig stromlos. Vielleicht hat Rand im Innern des Schiffes eine Vorrichtung angebracht, die die Stromzufuhr jenseits der inneren Tür unterbrach, sobald er die äußere Tür öffnete.«
    »Heißt das, daß Sie nicht in der Lage sind, die Tür zu öffnen?« schnappte der General.
    »Das habe ich nicht gesagt. Aber es wird schwierig werden ...«
    »Und die Batterien für den Schneidbrenner? Geben die Ihnen nicht genug Strom?«
    »Natürlich. Ich bin ein Idiot, daß ich nicht daran dachte. Die Batterien liefern mehr als genug Strom. Ich brauche nur die Spannung ...« Seine Stimme wurde undeutlich, während er den Batteriekasten öffnete und einige Verbindungen auswechselte. Dann schloß er zwei Drähte an die Klemmen des Kontrollschrankes.
    »Fertig«, sagte er und schloß ein Relais mit dem isolierten Schraubenzieher kurz. Nichts rührte sich.
    General Burkes Stimme klang wie ein Peitschenhieb. »Also – können Sie die Tür öffnen, oder können Sie es nicht?«
    »Sie sollte bereits offen sein, ist es aber nicht. Irgendwo muß eine Verbindung im Schiff unterbrochen sein.«
    »Vergessen Sie den Strom. Gibt es keinen andern Weg durch diese Tür – oder vielleicht durch die Rumpfhülle?«
    Yasumura schüttelte den Kopf. »Sie dürfen nicht vergessen, welchem Zweck das Schiff diente, General. Da diese Luftschleuse in der Jupiteratmosphäre geöffnet werden sollte, ist sie ebenso massiv wie der ganze Rumpf. Die innere Tür hat die Dicke einer Stahlkammertür und ist doppelt so widerstandsfähig.«
    »Wollen Sie mir erzählen, daß wir nach allem, was wir auf uns genommen haben, vor dieser verdammten Tür die Segel streichen müssen?«
    Von irgendwo draußen erklang plötzlich das Hämmern eines Maschinengewehrs, Geschosse prasselten wie Hagel gegen den Rumpf der »Perikles«. Als sie sich umwandten, richtete sich ein Lichtkegel auf die Öffnung, die sie in die Stahlplatte geschnitten hatten. Er war so stark, daß sich das Innere der Luftschleuse trotz des dichten Stoffes, den sie zur Verdunkelung angebracht hatten, erhellte.

 
12
     
    Der grelle Schein hielt nur für den Bruchteil einer Sekunde an, dann erlosch er. Zugleich erklang ein kurzer Feuerstoß vom Fuß der »Perikles«.
    »Da haben wir es«, sagte der General. »Sie wissen, daß wir hier sind, und unser Fahrplan gilt nicht mehr. Bennet wird ihnen nicht ewig Widerstand leisten können. Sehen Sie zu, daß wir in das Schiff kommen, Yasumura!«
    Wieder flammte ein Scheinwerfer auf, und die nächste Salve fetzte eine Reihe von Löchern in den Verdunkelungsvorhang. Halbzöllige Panzergeschosse sirrten als Querschläger durch die enge Luftschleuse. Eine Kugel traf den Handscheinwerfer und brachte ihn zum Erlöschen. In die Stille, die folgte, drang ein unterdrücktes Stöhnen.
    Yasumura ließ seine Stablampe aufflammen. Der dünne Lichtstrahl tastete sich durch den Raum und blieb auf Leutnant Haber haften, der mit verzerrtem Gesicht auf sein blutgetränktes Hosenbein starrte. Sam legte die Wunde frei und versorgte sie mit dem Verbandspäckchen.
    »Ist noch jemand verwundet?« fragte er.
    »Ich nicht«, knurrte der General. »Wie steht es mit Ihnen, Yasumura?«
    »Alles in Ordnung. Hören Sie, ich könnte die äußere Tür schließen. Würde uns das helfen?«
    »Es würde uns davon bewahren, weiter als Zielscheibe zu dienen. Außerdem würden wir

Weitere Kostenlose Bücher