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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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und wie du ...« Er brach mitten im Satz ab und wandte sich Sam zu. »Das kann kein Zufall sein! Glauben Sie, daß dieses Wesen etwas mit der Seuche zu tun hat?«
    »Ich bin überzeugt, daß es dafür verantwortlich ist. Ich erwartete etwas Ähnliches, als ich Sie bat, zu kommen. Wären Sie auch gekommen, wenn ich angedeutet hätte, was wir finden würden?«
    »Natürlich nicht. Ich hätte geglaubt, daß Sie übergeschnappt sind.«
    »Verständlich. Darum verzichtete ich auf eine Erklärung. Aber es mußte etwas Ähnliches sein. Alles, was mit der Randschen Krankheit zu tun hatte, erweckte den Eindruck, geplant zu sein – die zeitlich abgepaßten Mutationen, die verschiedenartigen Virenträger, die scheinbare Unheilbarkeit der Krankheit. So gesehen, hört die Seuche auf, fremdartig zu sein, sondern ist ...«
    »Künstlich geschaffen!«
    »Richtig. Und ich bin sicher, daß dieses Wesen dort etwas damit zu tun hat. Ich werde ihm gleich auf den Zahn fühlen.«
    »Die Kabel wieder anschließen ... das Gespräch ist behindert ...«, sagte der Jovianer.
    »Die Kabel werden in Ordnung gebracht, wenn du uns ein paar Fragen beantwortet hast!« Sam kam zu Bewußtsein, daß er schrie, und er dämpfte die Stimme. »Bist du verantwortlich für die Randsche Krankheit, für die Krankheit, die über diese Stadt gekommen ist?«
    »Was du sagst, hat keinen Sinn für mich ...«
    »Ein Verständigungsproblem«, sagte Yasumura. »Dieser Jovianer hat Englisch gelernt, zweifellos von der Besatzung dieses Schiffes, aber er muß die Worte auf Dinge seiner eigenen Umgebung beziehen, um sie identifizieren zu können. Formen Sie einfache und klare Sätze, wenn Sie Fragen stellen, Sam.«
    Sam nickte. »Ich bin ein lebendes Wesen, du bist ein lebendes Wesen. Verstehst du mich?«
    »Ich lebe ...«
    »Wenn kleine lebende Wesen sich in größere Wesen einschleichen und ihnen Schmerzen verursachen, nennt man dies eine Krankheit. Verstehst du?«
    »Was ist Krankheit? Was ist Schmerzen?«
    »Von einer Krankheit spricht man, wenn ein kleines Wesen ein großes Wesen zerstört. Dies ist mein Arm – du siehst ihn. Wenn ich meinen Arm durch eine Krankheit verliere, habe ich Schmerzen. Es gibt viele Wege, auf denen kleine Lebewesen meinem Körper Schmerzen zufügen können. Das nennt man eine Krankheit. Hast du die Krankheit mitgebracht, die so vielen Menschen Schmerzen bereitet?«
    »Ich weiß jetzt, was eine Krankheit ist ... Schließt die Kabel wieder an, das Gespräch ist behindert ...«
    »Das Geschöpf weicht aus, es will uns nicht die Wahrheit sagen«, knurrte General Burke.
    Sam schüttelte den Kopf. »Das steht noch nicht fest. Das letzte hörte sich wie ein Vorschlag an – schließt die Drähte wieder an, und ich werde sprechen. Können Sie die durchtrennten Drähte wieder miteinander verbinden? Wenn es nötig wird, können wir sie wieder trennen.«
    »Wird in ein paar Sekunden erledigt«, sagte der Ingenieur. Er hielt die Enden der durchschossenen Drähte gegeneinander, dann gegen das Metall des Bodens, um zu sehen, ob sie starken Strom führten. »Nicht der kleinste Funke, also keine Gefahr, hoffe ich.« Mit geschickten Händen flickte er die Leitungen wieder.
    »Hast du die Krankheit mitgebracht, unter der die Menschen hier leiden?« fragte Sam erneut.
    Der Jovianer fuhr sein Auge aus, um etwas zu betrachten, das außerhalb des Bildschirms lag, dann zog er es wieder ein.
    »Ja ...«, sagte er ungerührt.
    »Aber warum?« rief Yasumura. »Warum hast du diese Gemeinheit begangen?«
    »Was ist eine Gemeinheit?«
    »Bitte warten Sie einen Augenblick, Stanley«, sagte Sam und zog den Ingenieur vom Bildschirm fort. »Ich verstehe Ihre Wut und mache Ihnen keinen Vorwurf, aber damit ist uns nicht geholfen. Dieses Geschöpf scheint keinerlei Empfindungen zugängig, also müssen auch wir unsere Gefühle beherrschen.« Er wandte sich wieder dem Jovianer zu.
    »Du hast gesehen, was eine Pistole tun kann, als ich die Drähte zerstörte. Sie kann dir dasselbe antun, dich zerfetzen, den Tank, in dem du sitzt, in Stücke reißen ...«
    »Halt, Sam!« rief der General scharf und drückte Sams Arm herab. Der Jovianer musterte sie unerschüttert. »Dieses Geschöpf empfindet keine Angst. Gefühle sind ihm fremd, wahrscheinlich fürchtet es sich nicht einmal vor dem Sterben. Es muß einen andern Weg geben, um sich mit ihm ...«
    »Es gibt ihn«, sagte Sam und entwand sich dem Griff des Generals. »Wir haben schon etwas gefunden, was ihm Unbehagen verursacht –

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