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TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

TTB 108: Die Pest kam von den Sternen

Titel: TTB 108: Die Pest kam von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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lebender Materie arbeiten und haben einen unglaublichen Grad von Kontrolle darüber erreicht. Denken Sie an die Geschwindigkeit, mit der das Faß entstand und hier installiert wurde.«
    »Das stimmt, Sir, und es erklärt vieles – wie aber steht es mit dem magnetischen Feld, das uns am Boden festhält? Sie müssen Maschinen haben, um ein solches Kraftfeld erzeugen zu können.«
    »Müssen sie? Bioelektrizität ist auch auf der Erde bekannt. Denken Sie an die verschiedenen Fische, die in der Lage sind, elektrische Schläge auszuteilen. Aber wir werden sie fragen und die Antwort herausfinden. Der Grad der Verständigung ist soweit gediehen, daß wir diese Frage anschneiden können.«
    »Am Fuß dieses Schiffes befindet sich ein Magnetfeld«, sagte der Captain in das Mikrophon. »Wißt ihr das?«
    »Ja – es kommt von elektrischen Kraftfeldern.« Das Faß sprach so klar und korrekt wie immer. Das einzelne Auge war dem Captain zugewandt, der an der hinteren Wand des Maschinenraums stand.
    »Dieses Feld hindert uns daran, den Rückflug anzutreten. Wißt ihr das?«
    »Ja ...«
    »Werdet ihr das Feld beseitigen, so daß wir starten können?«
    »Die Kraftfelder werden aufgehoben ... nach dem Gespräch ...«
    Die Antwort war klar genug. Nur war es schwierig herauszufinden, was die Jovianer unter »Gespräch« verstanden. Es mußte mehr sein als die bloße Unterhaltung. Nach langem Hin und Her entdeckte der Captain, daß die Jovianer über menschliche Biologie unterrichtet werden wollten und darauf bestanden, lebende menschliche Zellen zu untersuchen.
    Der Captain ließ eine Spritze kommen und füllte sie vor dem starren fremdartigen Auge mit seinem eigenen Blut.
    »Hier ...«, sagte die tonlose Stimme, und eine Öffnung klaffte plötzlich oben am Faß, direkt unter dem Auge. Als Captain Bramley näher herantrat, stieg ihm der scharfe Geruch brennenden Ammoniaks in die Nase. Er leerte die Spritze in die dunkle Öffnung, die sich gleich darauf schloß.
    »Wir müssen noch Gespräche haben«, sagte die Stimme, als der Captain sich abwandte. »Gespräche, die mit euch zu tun haben ...«
    »Ich werde euch die Röntgenaufnahmen von Menschen zeigen, es gibt auch wissenschaftliche Werke darüber.«
    »Wir müssen noch Gespräche mit dem Auge führen ...« Das fremdartige Auge bebte etwas, als der Captain sich dem Faß wieder näherte.
    »Gehen Sie nicht zu dicht heran, Sir«, rief Rand. »Wir wissen immer noch nicht genau, was sie unter Gesprächen verstehen.«
    »Diesmal scheint es zu bedeuten, daß sie nach etwas sehen wollen.« Der Captain verhielt den Schritt. »Werdet ihr das Schiff nach dem Gespräch mit eurem Auge freilassen?«
    »Das Kraftfeld wird nach dem Gespräch verschwinden ...«
    »Die Sache gefällt mir nicht, Captain.«
    »Mir auch nicht, aber die Mitteilung klingt klar genug – soweit sie sich für unsere Begriffe klar ausdrücken. Jemand wird sich ihnen zur Untersuchung stellen müssen, oder wir werden nie die Rückfahrt antreten. Und ich kann nicht verlangen, daß sich ein anderer dieser Aufgabe unterzieht.«
    Wieder trat der Captain vor. Das Auge fuhr auf seinem teleskopartigen Stiel weiter aus. Zitternd hing es einen Augenblick vor dem Gesicht Bramleys, dann schnellte es vor, traf seine Brust und legte sein Inneres mit einem gewaltigen Schlag offen, der den Captain auf der Stelle tötete.

 
13
     
    Der Jovianer starrte unbeweglich aus dem Bildschirm auf die drei Erdenbewohner. Yasumura zog scharf den Atem ein und trat einen Schritt zurück.
    »Was, in Satans Namen, bedeutet das?« fragte der General.
    »Sehen Sie selbst«, sagte Sam und deutete auf die von einer dünnen Eisschicht überzogene Wand. »Schwere Stützbalken, dicke Wände, ein tiefgekühlter Druckbehälter, der den halben Raum ausfüllt ...«
    »Ein Jovianer!« rief Yasumura. »Sie haben ein Exemplar mitgebracht, und nicht das schönste, muß ich sagen. Ich wußte nicht, daß Leben auf dem Jupiter existiert.«
    »Offensichtlich doch«, sagte Sam. »Nur scheinen Sie verwechselt zu haben, wer wen mitbrachte. Alle Kabel im Schiff führen hierher – und dieses Geschöpf lebt noch, während alle Teilnehmer an der Expedition tot sind ...«
    »Kann es sprechen?« fragte der General.
    »Die Kabel wieder anschließen«, erklang die grelle und dennoch seltsam tonlose Stimme des Jovianers aus dem Lautsprecher. »Das Gespräch ist behindert ...«
    »Wir verstehen dich gut genug«, sagte Burke. »Vielleicht kannst du uns jetzt verraten, was du hier tust

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