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TTB 109: Unendlichkeit x 5

TTB 109: Unendlichkeit x 5

Titel: TTB 109: Unendlichkeit x 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Außerdem hat Multivac keine weiteren Namen angegeben.«
    »Schön, aber wann benachrichtigen wir Gulliman?«
    »Noch nicht. Die Wahrscheinlichkeit beträgt erst siebzehnkommadrei Prozent. Warten wir lieber ab, ob sie weiter steigt.«
     
    *
     
    Elizabeth Manners wandte sich an ihren jüngeren Sohn. »Du gehst jetzt sofort ins Bett, Ben.«
    »Aber was ist denn überhaupt los, Mom?« fragte Ben und verbarg nur mühsam seine Enttäuschung über dieses unerwartete Ende eines herrlichen Tages.
    »Bitte!«
    Er ging widerstrebend hinaus.
    Und Mike Manners, der älteste Sohn, der neugebackene Erwachsene, auf dem die Hoffnungen der Familie ruhten, sagte in einem Tonfall, der an Ben erinnerte: »Was ist denn überhaupt los?«
    »Ich habe keine Ahnung, Mike, nicht die geringste«, beteuerte Joe Manners. »Ich habe nichts verbrochen.«
    »Nein, selbstverständlich nicht.« Mike sah auf seinen Vater herab und schüttelte verwundert den Kopf. »Wahrscheinlich sind sie hier, weil du an etwas gedacht hast.«
    »Bestimmt nicht!«
    Mrs. Manners mischte sich wütend ein. »Wie kann er an etwas gedacht haben, das soviel Aufwand rechtfertigt?« Sie wies aus dem Fenster auf das Dutzend Polizisten, die das Haus bewachten. »Als ich noch jung war, hatte mein Vater einen Freund, der in einer Bank arbeitete. Dieser Mann erhielt eines Tages einen Anruf, er solle das Geld nicht anrühren – und er befolgte den Rat. Damals handelte es sich um fünfzigtausend Dollar. Er hatte das Geld wirklich nicht gestohlen, sondern nur daran gedacht. Früher wurde noch nicht alles so geheimgehalten, deshalb kam die Geschichte unter die Leute.
    Aber ich meine«, fuhr sie fort und rieb sich aufgeregt die Hände, »dabei handelte es sich doch immerhin um fünfzigtausend Dollar; fünf-zig-tau-send Dollar! Trotzdem erhielt er nur einen kurzen Anruf; mehr war anscheinend nicht notwendig. Was müßte dein Vater denn vorgehabt haben, daß gleich das ganze Haus von der Außenwelt abgeriegelt werden muß?«
    Joe Manners sah seinen Sohn verzweifelt an. »Ich habe kein Verbrechen geplant, mein Junge, nicht einmal das geringste. Ich kann es beschwören.«
    Mike fühlte sich bereits sehr erwachsen, als er nach einiger Überlegung antwortete: »Vielleicht hängt es mit dem Unterbewußtsein zusammen, Pop. Irgendein Ressentiment gegen einen deiner Vorgesetzten.«
    »So stark, daß ich ihn gleich umbringen würde? Nein, bestimmt nicht!«
    »Wollen sie dir denn nicht einmal sagen, weshalb du unter Hausarrest stehst, Pop?«
    Wieder mischte seine Mutter sich ein. »Nein, das tun sie eben nicht. Wir haben schon danach gefragt. Ich habe ihnen erklärt, daß sie durch ihre bloße Anwesenheit unseren guten Ruf untergraben. Sie könnten uns wenigstens den Grund dafür mitteilen, damit wir uns zur Wehr setzen können, damit wir ihnen beweisen können, daß sie sich geirrt haben.«
    »Und sie haben sich nicht dazu geäußert?«
    »Mit keinem Wort.«
    Mike fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. Dann schüttelte er bedächtig den Kopf. »Mom, du weißt aber doch, daß Multivac keine Fehler macht ...«
    Sein Vater schlug hilflos mit der geballten Faust auf die Sofalehne. »Ich sage euch doch, daß ich kein Verbrechen vorgehabt habe.«
    Ein Uniformierter riß ohne anzuklopfen die Tür auf und betrat das Wohnzimmer. »Sind Sie Joseph Manners?« fragte er Mikes Vater.
    Joe Manners erhob sich unsicher. »Ja. Sie wünschen?«
    »Joseph Manners, Sie sind hiermit auf Befehl der Regierung verhaftet«, sagte der Mann und wies sich als Korrektionsbeamter aus. »Kommen Sie mit!«
    »Aus welchem Grund? Was habe ich getan?«
    »Darüber darf ich mich nicht äußern.«
    »Aber Sie können mich doch nicht einfach verhaften, selbst wenn ich ein Verbrechen geplant hätte. Um verhaftet zu werden, muß man tatsächlich etwas angestellt haben. Sonst dürfen Sie mich nicht verhaften. Das ist gegen das Gesetz.«
    Der Beamte ließ sich davon nicht beeindrucken. »Sie müssen mitkommen, Mister Manners.«
    Mrs. Manners schrie auf und warf sich hysterisch schluchzend auf die Couch. Joseph Manners konnte es nicht über sich bringen, tatsächlich einem Beamten Widerstand zu leisten, aber er sträubte sich wenigstens so sehr, daß der Mann ihn hinter sich herzerren mußte.
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß. Mike Manners, der sich plötzlich gar nicht mehr erwachsen fühlte, starrte seine weinende Mutter an.
    Ben Manners fühlte sich im Gegensatz dazu plötzlich sehr erwachsen, denn er glaubte genau zu

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