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TTB 109: Unendlichkeit x 5

TTB 109: Unendlichkeit x 5

Titel: TTB 109: Unendlichkeit x 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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untereinander verwandt waren, ließ sich dem Bericht nicht mit Sicherheit entnehmen, denn zu dieser Feststellung hatten die vorhandenen Unterlagen nicht ausgereicht.
    Brand vertiefte sich in die Lebensläufe dieser Männer und Frauen namens Zebatinsky (die Berichte waren erstaunlich detailliert; vermutlich arbeitete der russische Geheimdienst auch nicht schlechter). An einem Punkt hielt er inne und runzelte die Stirn. Dann legte er den betreffenden Bericht beiseite und las weiter. Später steckte er alle bis auf diesen einen in den Umschlag zurück.
    Er starrte das Blatt an und klopfte mit den Fingerspitzen auf die Schreibtischplatte.
    Dann nahm er zögernd den Telefonhörer ab, um Dr. Paul Kristow von der Atomenergiekommission anzurufen.
     
    *
     
    Eine Stunde später saß Brand Dr. Kristow in dessen Arbeitszimmer gegenüber und berichtete. Der Wissenschaftler hörte ihm ausdruckslos zu.
    Dann sagte er: »Nein, ich habe nie von einem Russen namens Zebatinsky gehört. Allerdings kenne ich auch keinen Amerikaner dieses Namens.«
    »Nun ...«, begann Brand langsam und kratzte sich hinter dem Ohr. »Ich glaube auch nicht, daß die Sache die Aufregung wert ist, aber trotzdem möchte ich nicht vorschnell aufgeben. Ich muß auf diesen eifrigen jungen Leutnant Rücksicht nehmen, dem ich durchaus zutraue, daß er sich an ein Kongreßkomitee wendet, um eine gründliche Untersuchung zu erzwingen. Außerdem ist einer dieser Russen – Michail Andrejewitsch Zebatinsky – tatsächlich Atomphysiker. Wissen Sie bestimmt, daß Sie noch nie von ihm gehört haben?«
    »Michail Andrejewitsch Zebatinsky? Nein ... Nein, noch nie. Aber das beweist noch nichts.«
    »Ich möchte nicht einmal sagen, daß ein Zusammenhang zwischen den beiden besteht. Aber hier ist ein Zebatinsky und dort ist einer, beide sind Atomphysiker, und der eine hier ändert seinen Namen plötzlich in Sebatinsky und legt großen Wert auf diese Änderung. Er achtet darauf, daß jeder seinen neuen Namen richtig schreibt. Schreiben Sie ihn mit ›S‹, sagt er ausdrücklich. Das alles paßt so gut zusammen, daß mein junger Spionenjäger fast recht haben könnte ... Eigenartig ist auch, daß der russische Zebatinsky seit etwa einem Jahr nicht mehr in der Öffentlichkeit erschienen ist.«
    »Hingerichtet!« stellte Dr. Kristow nüchtern fest.
    »Vielleicht. Im Normalfall würde ich das ebenso wie Sie glauben, wenn ich nicht genau wüßte, daß die Russen mit ihren Atomphysikern etwas sanfter umgehen. Außerdem gibt es noch einen anderen Grund, weshalb solche Leute gelegentlich urplötzlich verschwinden. Ich brauche wohl nicht deutlicher zu werden?«
    »Dringende Forschungsaufgaben unter strengster Geheimhaltung, meinen Sie wohl. Glauben Sie, daß es sich darum handelt?«
    »Wenn man die Tatsachen nüchtern betrachtet, liegt dieser Schluß eigentlich sehr nahe.«
    »Geben Sie mir den Lebenslauf.« Dr. Kristow griff nach dem Blatt und las den Text zweimal durch. Dann schüttelte er den Kopf und sagte: »Ich muß in der Kartei nachsehen.«
     
    *
     
    Die Kartei füllte eine ganze Wand in Dr. Kristows Bibliothek, wo sie in zahlreichen Kästen aufbewahrt wurde, die unzählige Mikrofilme enthielten.
    Kristow sah das Inhaltsverzeichnis durch, während Brand ihn mit schlecht verhehlter Ungeduld beobachtete.
    Dr. Kristow murmelte: »Ein Michail Zebatinsky hat in den letzten fünf Jahren etwa ein Dutzend Artikel für wissenschaftliche Fachzeitschriften verfaßt. Vielleicht können wir aus den Arbeiten etwas erfahren. Ich bezweifle es allerdings.«
    Er wählte die entsprechenden Mikrofilme aus, ließ sie durch den Projektor laufen und sah aufmerksam hinein. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich dabei immer mehr. »Eigenartig«, meinte er schließlich.
    »Was ist eigenartig?« erkundigte sich Brand.
    Dr. Kristow schaltete den Projektor ab. »Vorläufig möchte ich mich noch nicht darüber äußern. Können Sie mir eine Liste anderer russischer Atomphysiker beschaffen, die letztes Jahr verschwunden sind?«
    »Soll das heißen, daß Sie einen Hinweis entdeckt haben?«
    »Noch keinen richtigen. Jedenfalls nicht allein durch einen Blick in seine Artikel. Aber alle zusammen im Verein mit der Tatsache, daß Zebatinsky vielleicht an einem wichtigen Forschungsauftrag arbeitet, und Ihre Verdächtigungen ...« Er zögerte. »Ich möchte mich lieber noch nicht dazu äußern.«
    Brand sah ihn ernst an. »Mir wäre es lieber, wenn Sie mich schon jetzt informieren würden. Schließlich sind

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