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TTB 109: Unendlichkeit x 5

TTB 109: Unendlichkeit x 5

Titel: TTB 109: Unendlichkeit x 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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Zukunft, die Ihnen gegenwärtig bevorsteht.«
    »Aber warum wollen Sie meinen Namen ändern?«
    »Aus verschiedenen Gründen ist das die einzige Veränderung, die ich je vornehme. Zum Beispiel deshalb, weil es eine unkomplizierte Veränderung ist. Wenn ich größere Änderungen einplane, kann ich unter Umständen die Ergebnisse nicht mehr genügend genau beurteilen. Meine Maschine befindet sich noch im Entwicklungsstadium. Außerdem ist diese eine Veränderung durchführbar. Schließlich kann ich weder Ihre Größe, Ihre Augenfarbe oder gar Ihren Charakter ändern, nicht wahr? Drittens ist die Veränderung bedeutend genug. Namen sind nicht nur Schall, und Rauch, sondern für die meisten Menschen sehr wichtig. Und viertens kommt diese Veränderung häufig vor, denn es gibt immer wieder Leute, die mit ihrem Namen unzufrieden sind.«
    »Was geschieht, wenn Sie keine bessere Zukunft für mich ausfindig machen können?« erkundigte sich Zebatinsky.
    »Das ist Ihr Risiko. Aber selbst dann sind Sie nicht schlimmer daran als jetzt, mein Freund.«
    Zebatinsky starrte den kleinen Mann mit gemischten Gefühlen an. »Ich glaube Ihnen kein Wort. Eher glaube ich noch an Numerologie.«
    Der Numerologe seufzte. »Ich dachte, daß ein Wissenschaftler mit der Wahrheit zufrieden sein würde. Ich möchte Ihnen helfen, aber Sie dürfen sich nicht dagegen sträuben. Als Numerologe hätte ich in Ihrem Fall keinen Erfolg gehabt, weil Sie meine Methoden abgelehnt hätten. Ich dachte, daß ich Ihnen eher behilflich sein könnte, wenn ich Ihnen die Wahrheit sagte.«
    Zebatinsky wandte ein: »Wenn Sie wirklich die Zukunft vorhersagen können ...«
    »Warum ich dann noch nicht der reichste Mann der Welt bin? Wollten Sie das fragen? Aber ich bin schon reich – in allen Dingen, auf die es mir ankommt. Sie wollen Anerkennung, und ich möchte in Ruhe gelassen werden. Ich tue meine Arbeit. Niemand belästigt mich. Das allein macht mich bereits zu einem Milliardär. Ich brauche nur wenig Geld und bekomme es von Leuten wie Ihnen. Ich freue mich, daß ich Menschen helfen kann, obwohl die Psychiater vielleicht behaupten würden, ich wolle dadurch nur meiner Eitelkeit schmeicheln. Genug davon ... soll ich Ihnen helfen?«
    »Wieviel beträgt das Honorar, haben Sie gesagt?«
    »Fünfzig Dollar. Ich brauche eine Unmenge Informationen persönlicher Natur von Ihnen, aber ich habe einen vorbereiteten Fragebogen, der die Angelegenheit erleichtert. Leider ist er etwas lang ausgefallen, fürchte ich. Wenn Sie ihn bis Ende dieser Woche ausgefüllt in den Briefkasten stecken, können Sie die Antwort bis zum Zwanzigsten nächsten Monats haben.«
    »Fünf Wochen? Geht das nicht auch schneller?«
    »Ich habe andere Arbeit, mein Freund, und andere Klienten. Wäre ich ein Scharlatan, könnte ich wesentlich rascher arbeiten. Einverstanden?«
    Zebatinsky erhob sich. »Schön, einverstanden ... Aber unsere Unterhaltung bleibt vertraulich.«
    »Selbstverständlich. Außerdem bekommen Sie den Fragebogen zurück, wenn ich Sie wegen einer unter Umständen notwendigen Veränderung berate, und ich verspreche Ihnen, daß ich die darin enthaltenen Angaben weder jetzt noch später anderweitig verwerten werde.«
    Der Atomphysiker blieb in der Tür stehen. »Haben Sie eigentlich gar keine Angst davor, daß ich verraten könnte, daß Sie kein Numerologe sind?«
    Der kleine Mann schüttelte den Kopf. »Wer würde Ihnen Glauben schenken, mein Freund? Selbst unter der Voraussetzung, daß Sie zugeben würden, mir einen Besuch abgestattet zu haben?«
     
    *
     
    Am 20. des folgenden Monats stand Marshall Zebatinsky wieder vor der alten Tür, von der die Farbe abblätterte, und starrte das hinter der trüben Glasscheibe kaum lesbare Schild an, auf dem »Numerologie« stand. Er warf einen Blick in das Büro des kleinen Mannes und hoffte fast, daß ein anderer Klient ihm zuvorgekommen sei, so daß er selbst wieder nach Hause gehen könne.
    In den vergangenen Wochen hatte er sich mit dieser ganzen Angelegenheit so wenig wie möglich beschäftigt. Der Fragebogen erschien ihm unendlich lang. Zudem empfand er es als peinlich, sein bisheriges Leben in allen Einzelheiten zu Papier bringen zu müssen – die Namen seiner Freunde, welches Auto er fuhr, wieviel sein Haus gekostet hatte, weshalb er Physik studiert hatte und so weiter. Er hatte einfach nicht mehr weitergeschrieben.
    Aber die Versuchung erwies sich als zu groß. Deshalb befaßte Zebatinsky sich doch jeden Abend wieder mit dem verflixten

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