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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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»Los, entscheide dich lieber etwas rascher.«
    »Was willst du überhaupt von mir?«
    »Die letzten Nachrichten aus dem Tiefland, wenn es dir recht ist.«
    »Wer bist du? Was tust du hier in den Hügeln? Wenn du so neugierig bist, kannst du dich selbst in dem Trainingszentrum erkundigen.«
    »Ich heiße Bandon. Euer komisches Zentrum interessiert mich nicht im geringsten. Los, weiter ohne umzusehen – und wenn du an das Ding hinter deinem Ohr denkst, kannst du gleich alle Hoffnung aufgeben. Hier bist du längst außer Reichweite.«
    »Du willst mich als Geisel behalten und Lösegeld für mich verlangen?«
    »Glaubst du wirklich, daß die Tiefländer einem Freien etwas zu bieten hätten?« Bandon lachte.
    »Darf ich morgen früh wieder gehen?«
    »Weder morgen früh noch an irgendeinem anderen Morgen. Vergiß die Täler, Tiefländer. Du bleibst für den Rest deines Lebens bei uns.«

 
8
     
    Die letzten Sonnenstrahlen tauchten die Berggipfel in rotes Licht, als Chester und Bandon die Straße erreichten, die zu den in einiger Entfernung stehenden niedrigen Häusern führte.
    »Das ist unsere Stadt, Tiefländer«, erklärte Bandon Chester mit einer großartigen Handbewegung. »Dort gibt es Essen, ein Feuer gegen die Nachtkälte, starkes Bier und die Kameradschaft freier Männer – mehr kann der Mensch vom Leben nicht verlangen.«
    »Hübsch gesagt«, antwortete Chester und betrachtete die tiefen Löcher in der Straßendecke, in denen bereits Unkraut wuchs. »Aber du hast ein paar Kleinigkeiten ausgelassen, an die ich mich gewöhnt habe – Bücher, Endiviensalat, Zahnärzte und saubere Socken. Außerdem scheinen einige der Häuser nicht einmal ein Dach zu haben.«
    »Was bedeuten einem freien Mann schon ein paar Löcher im Dach?« fragte Bandon wütend.
    »Jedem Tierchen sein Pläsierchen«, antwortete Chester. »Aber warum muß ich denn unbedingt eurem Klub beitreten? Ich kann doch einfach still und heimlich wieder gehen.«
    »Du bist ohne Einladung gekommen«, stellte Bandon fest. Er senkte den Bogen und steckte den Pfeil in den Köcher zurück. »Ein Fluchtversuch wäre zwecklos. Wir haben überall Posten.«
    »Ich weiß; ich habe sie gesehen.«
    »Obwohl es schon so dunkel ist? Unsere besten Waldläufer?«
    »Ich wollte nur einen Witz machen«, sagte Chester rasch.
    »Komm jetzt; ich muß dich den Brüdern vorstellen, damit sie dich kennenlernen.« Sie gingen weiter und erreichten schon bald das erste Haus. Chester bemerkte, daß die Tür schief in den Angeln hing, während die Fenster nur noch aus glaslosen Höhlen bestanden. Die anderen Häuser in der näheren Umgebung befanden sich in einem ähnlich trostlosen Zustand. Auf der Straße lag eine zerbrochene Marmorstatue.
    »Die Stadt muß früher ganz hübsch gewesen sein«, stellte Chester fest. »Wie ist denn das passiert?«
    Bandon runzelte die Stirn. »Wir haben aufgehört, uns wie Sklaven zu plagen, damit wir vor den Nachbarn angeben können. Hier leben nur freie Männer. Niemand hat uns etwas zu sagen oder zu befehlen. Die anderen Leute, denen unsere Art nicht paßte, sind längst ausgezogen. Wir sind deswegen nicht traurig, denn sie haben uns doch nur gestört.«
    »Das glaube ich«, stimmte Chester zu. »Aber was macht ihr, wenn es kalt wird?«
    »Hier gibt es überall genug Holz. Wir zünden Feuer an.«
    Chester warf einen bedeutungsvollen Blick auf die vom Feuer geschwärzten Fundamente eines niedergebrannten Hauses.
    »Das war ein Unfall«, knurrte Bandon. »Außerdem haben wir noch genügend andere Häuser.« Er blieb stehen. »Weiter brauchen wir nicht zu gehen.« Bandon stieß einen schrillen Pfiff aus. Von allen Seiten strömten Männer zusammen.
    Chester schätzte, daß er von etwa fünfzig ungewaschenen und in Felle gekleideten Dorfbewohnern umgeben war, die alle nicht den Eindruck machten, als lohne es sich, mit ihnen nähere Bekanntschaft zu schließen.
    »Dieser Tiefländer hier ist mein persönlicher Gast«, erklärte Bandon seinen versammelten Brüdern. »Wir behandeln ihn wie einen von uns – solange er keinen Fluchtversuch unternimmt. Vorläufig wohnt er bei mir in dem Palast, bis er sich selbst irgendwo wohnlich eingerichtet hat. Ich warne euch aber – wenn ihm etwas zustößt, mache ich euch samt und sonders dafür verantwortlich.«
    Ein riesiger Kerl in schmutzigen Overalls trat einen Schritt vor. »Wir haben schon oft genug gehört, daß die Tiefländer stark und zäh sein sollen«, knurrte er. »Aber der hier sieht weder stark

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