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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Taille und sprang zu Boden.
    Chester verließ den Pfad und arbeitete sich statt dessen durch das Unterholz vorwärts. Dann spürte er einen brennenden Schmerz am Handrücken, sah nach unten und bemerkte erst jetzt den dünnen, aber kräftigen Stacheldraht, der zwischen den Bäumen ausgespannt war. Er legte sich auf den Bauch und kroch unter dem Hindernis hindurch.
    Eine halbe Stunde später stand er am höchsten Punkt einer Felswand, die fast senkrecht abfiel. Fünfzehn Meter unter ihm glitzerte ein Teich in der Nachmittagssonne. Chester stellte fest, daß die Szene beträchtliche Ähnlichkeit mit dem Sprungturm aufwies, an dem er lange genug geübt hatte – das Ganze war sozusagen eine Einladung.
    Chester betrachtete die steile Felswand. Überall boten sich Vorsprünge an, so daß der Abstieg fast wie ein Kinderspiel erschien. Vielleicht sogar etwas zu leicht ...
    In zwanzig Meter Entfernung stand eine riesige Ulme am jenseitigen Ufer des Teiches. Chester band das Nylonseil los, beschwerte ein Ende mit einem Stein und holte dann weit aus. Der Stein pfiff durch die Luft, fiel über einen Ast und wickelte das Seilende mehrmals darum, als Chester im richtigen Augenblick an dem anderen Ende ruckte. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, daß die Verbindung hielt, knüpfte Chester das Seil an einem auf dem Boden liegenden Ast, den er dann mit einem zwei Zentner schweren Felsbrocken beschwerte.
    Er prüfte das Seil nochmals und hangelte schließlich daran entlang nach unten. Als er das Ufer des Teiches erreicht hatte, nahm er einen schweren Stein auf und warf ihn ins Wasser. Eine Zehntelsekunde später tauchte ein triefendes Netz auf, in dem der Stein lag. Chester grinste und untersuchte den Fuß der Felswand. Die letzten zwei Meter waren mit unzähligen Schlingen aus feinem Draht versehen. Der Abstieg wäre einfach gewesen, überlegte er, aber der Aufstieg dafür um so schwieriger.
    Das Funkgerät hinter seinem Ohr summte, »Chester, du sitzt also leider in dem Netz. Du brauchst nicht traurig zu sein; du hast dich wacker gehalten. Ich bin in ein paar Minuten bei dir und lasse dich wieder heraus.«
    Chester grinste nochmals und verschwand im Wald.
     
    *
     
    Chester beobachtete den Sonnenstand und überlegte, welche Strecke er in den vergangenen vier Stunden zurückgelegt hatte. In einer Stunde würde es dunkel sein, schätzte er, und er befand sich etwa sechs Kilometer nordwestlich des Ausbildungszentrums. Er blieb stehen und sog prüfend die Luft ein, weil er irgendwo ein Feuer zu riechen glaubte.
    Er hatte sich nicht geirrt. Als er die enge Schlucht verließ, in der er sich einige Minuten lang fortbewegt hatte, sah er, daß das Unterholz vor ihm in Flammen stand. Er versuchte das Feuer zu umgehen, um nicht allzu weit von seinem Weg abzukommen, aber schon kurze Zeit später war er sich darüber im klaren, daß er auf diese Weise kaum vor Anbruch der Dunkelheit zurückkehren konnte, wenn er nicht ...
    Zehn Meter vor ihm trat ein kräftig gebauter Mann hinter einem Baum hervor. Er hatte einen braunen Vollbart, trug geflickte Hosen und hatte eine Plaidjacke an, deren Knöpfe fehlten. Der Mann hielt einen gespannten Bogen in den Händen. Auf der Sehne lag ein langer Pfeil, dessen zehn Zentimeter lange Spitze aus poliertem Stahl bestand. Die Spitze zielte auf Chesters Brust.
    »Ich weiß, daß die Tiefländer flink sind, aber Blauzahn ist schneller als jeder Gedanke«, sagte der Bärtige. »Was suchst du hier bei den Freien? Ist das Leben bei euch zu langweilig geworden?«
    »Wenn du nichts dagegen hast, wäre es mir lieber, daß Blauzahn in eine andere Richtung zeigt«, antwortete Chester und beobachtete die Pfeilspitze. »Vielleicht rutschen deine Finger aus Versehen von der Sehne ab.«
    »Was willst du hier?« wiederholte der Mann.
    »Ich wollte nach einem Weg ins Tal zurück suchen, aber vorläufig bin ich schon zufrieden, wenn ich weder gebraten noch erschossen werde. Hast du etwas dagegen, wenn ich weitergehe. Das Feuer kommt nämlich näher, weißt du.«
    »Keine Angst wegen des Feuers. Ich habe es selbst gelegt, um das Wild in meine Richtung zu treiben. Es kann nicht weiter als bis zu den Felsen dort oben. Du gehst jetzt rechts an mir vorbei und geradeaus weiter. Blauzahn beobachtet jede deiner Bewegungen.«
    »Ich wollte eigentlich in die andere Richtung«, sagte Chester.
    »Kein Widerspruch. Das Feuer kommt rasch näher, wie du vorher selbst gesagt hast.« Die Pfeilspitze zielte noch immer auf Chesters Brust.

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