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TTB 112: Menschen für den Mars

TTB 112: Menschen für den Mars

Titel: TTB 112: Menschen für den Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Schreibtisch.
    »Sergeant Rodriguez, da Sie bei dem eigentlichen Zwischenfall nicht anwesend waren, wird Ihre Zeugenaussage nicht benötigt. Melden Sie sich bei Major Dudley, damit er Sie für den Rest der Woche zum Dienst einteilt.«
    »Danke, Sir«, Rodriguez salutierte, grinste erleichtert und verließ den Raum.
    »Sie beide hingegen«, fuhr Devall fort, »haben sich zu ständiger Verfügung zu halten. Sie werden also die Enklave nicht verlassen, bis der Zwischenfall beigelegt ist. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, wie ernst diese Sache werden kann, auch wenn es sich um einen Akt der Notwehr handelte.« Er befeuchtete seine Lippen, die plötzlich trocken geworden waren. »Es gibt Wesen, denen der Begriff Notwehr unbekannt ist. Ich hoffe, daß der Fall keine Komplikationen nach sich ziehen wird, aber diese Wesen sind die Bewohner einer fremden Welt, und man kann nie mit Sicherheit voraussagen, wie sie sich verhalten werden.«
    Er blickte Leutnant Leonards an. »Leutnant, im Interesse Ihrer eigenen Sicherheit muß ich Sie auffordern, Ihr Quartier nicht zu verlassen, bis neue Befehle an Sie ergehen.«
    »Ja, Sir. Muß ich diese Maßnahme als Arrest betrachten?«
    »Noch nicht«, sagte Devall. »Meyer, Sie übernehmen für den Rest der Woche Instandsetzungsarbeiten. Wir werden wahrscheinlich noch einmal auf Ihre Zeugenaussage zurückkommen müssen. Sie können gehen.«
    Als die beiden Männer den Raum verlassen hatten, lehnte sich Devall in seinem Sessel zurück und betrachtete seine Fingerspitzen. Seine Hände zitterten, als wollten sie seinem Befehl nicht mehr gehorchen.
    John F. Devall, Doktor der Anthropologie, im militärischen Weltraumdienst seit 2687 – und nun zum erstenmal in Schwierigkeiten, dachte der Colonel.
    Wie wirst du damit fertig werden? fragte er sich selbst. Kannst du beweisen, daß der Silberadler wirklich auf deine Schulter gehört?
    Sein Gesicht war in Schweiß gebadet. Er fühlte sich müde wie noch nie. Sekundenlang schloß er die Augen, öffnete sie wieder und sagte in das Sprechgerät auf seinem Schreibtisch: »Schicken Sie die Markinbewohner herein.«
     
    *
     
    Fünf Gestalten traten ein, verbeugten sich und stellten sich an der Wand auf. In ihrer Begleitung befand sich Steber vom fremdsprachlichen Team, der in Eile aus der Stadt zurückgerufen worden war, um als Dolmetscher für Devall zu fungieren. Der Colonel beherrschte die Sprache hinreichend, wollte aber auf den Dolmetscher nicht verzichten, um für alle Fälle gewappnet zu sein.
    Die Bewohner Markins unterschieden sich wesentlich von den Menschen, obwohl ihre Abstammung auf die gleichen Vorfahren zurückzuführen sein mochte. Ihre Haut war rauh, ähnlich der Elefantenhaut, und wechselte im Farbton von schmutzigem Braun bis zu dunklem Purpur. Ihre Kinnpartien hatten sich im Laufe der Evolution denen der Reptilien angepaßt, so daß sie kaum noch ein Kinn aufwiesen, im Gegensatz zu den Menschen aber ihre Nahrung in großen Stücken herunterschlingen konnten, an denen ein Erdenbewohner erstickt wäre. Ihre Augen von warmem Goldton standen weit auseinander und verliehen ihnen eine außergewöhnliche Peripheralsicht. Ihre Nasen ähnelten platten Knöpfen, zuweilen bildeten sie nur kaum wahrnehmbare Erhebungen über den Nüstern.
    Devall sah zwei jüngere Männer, offensichtlich Krieger; sie hatten ihre Waffen draußen gelassen, aber ihre Augen funkelten angriffslustig. Die Frau sah aus wie alle Frauen auf Markin – ein Wesen von unbestimmbarer Gestalt, völlig umhüllt von einem schäbigen Pelzgewand. Die letzten beiden waren Priester. Der eine von ihnen war uralt.
    An diesen richtete Devall seine ersten Worte: »Ich bedauere, daß unsere Unterredung uns allen Kummer verursachen wird«, begann er. »Ich hätte einem freundschaftlichen Gespräch den Vorzug gegeben, aber niemand kann voraussehen, was das Schicksal einem bestimmt hat.«
    »Dem, der getötet wurde, hatte es den Tod vorausbestimmt«, sagte der Priester mit der trockenen und fistelnden Stimme, die, wie Devall wußte, Zorn und Ärger verkündete.
    Die Frau brach in lautes Geheul aus. Dann redete sie so schnell, daß Devall sie nicht verstand.
    »Was sagte sie?« fragte er Steber.
    Der Dolmetscher legte die Handflächen überlegend zusammen. »Sie ist die Frau des Mannes, der getötet wurde. Sie verlangt, daß sein Tod gerächt wird.«
    Die beiden jungen Krieger waren offensichtlich Freunde des Getöteten. Devalls Blick wanderte über die fünf feindseligen Gesichter.
    »Es

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