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TTB 112: Menschen für den Mars

TTB 112: Menschen für den Mars

Titel: TTB 112: Menschen für den Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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hatten neben ihm Platz genommen. Die Eingeborenen – inzwischen hatte sich ein fünfter eingefunden – warteten draußen. Sie zu beruhigen, würde sich später Zeit finden.
    »Also, Leonards«, sagte Devall, »machen Sie Ihre Meldung noch einmal. Ich werde sie mit dem Autoschreiber aufnehmen. Beginnen Sie, wenn ich Ihnen zunicke.«
    Er schaltete das Gerät ein und sprach die einleitenden Worte: »Aussage von Leutnant Paul Leonards, Botaniker, gemacht im Beisein des kommandierenden Offiziers am 4. April 2705.« Er nickte dem jungen Leutnant zu. »Fangen Sie an!«
    Das Gesicht Leonards' war bleich wie Wachs. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn, das Haar hing ihm wirr ins Gesicht. Mit verzerrten Lippen versuchte er ein zaghaftes Lächeln und begann zu sprechen: »Wir verließen die Enklave um neun Uhr morgens. Unser Ziel war das Gebiet in der südwestlichen Region, das wir auf der Suche nach unbekannten botanischen Exemplaren durchstreifen sollten. Ich führte die Gruppe, der noch die Sergeanten Meyer und Rodriguez angehörten.«
    Er machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr. »In der ersten halben Stunde arbeiteten wir ohne Erfolg, da wir schon früher bis in dieses Gebiet vorgedrungen waren. Gegen 09.45 Uhr machte mich Meyer auf eine dicht bewaldete Region links von der Hauptstraße aufmerksam. Wir änderten darauf die Richtung und stellten, am Ziel angekommen, fest, daß ein Eindringen auf Jeeps unmöglich war. Wie ließen die Jeeps also stehen und machten uns zu Fuß auf den Weg. Rodriguez blieb zurück, um unsere Ausrüstung zu bewachen. Im ersten Teil des Waldes stießen wir nur auf Laubbäume und Farnkräuter, die uns schon bekannt waren, aber dann kamen wir in ein Gebiet, in dem verschiedene von uns noch nicht katalogisierte Pflanzen wuchsen. Eine davon schien uns besonders reizvoll. Sie bestand nur aus einem einzigen fleischigen Stiel von etwa eineinhalb Meter Höhe und wurde von grünen Blättern und einer goldfarbenen Blüte gekrönt. Wir filmten die Pflanze, nahmen Geruchsproben und Blütenstaubmuster und entfernten mehrere Blätter.«
    Devall schaltete sich ein: »Die Pflanze selbst haben Sie nicht mitgenommen? Zwischenfrage von Devall.«
    »Natürlich nicht. Es war das einzige Exemplar dieser Art, das wir in der Umgebung entdeckten, und wir sammeln prinzipiell keine Pflanzen, die nur einmal vorhanden sind. Ich entnahm ihr jedoch mehrere Blätter. Im gleichen Augenblick sprang ein Eingeborener, der sich hinter einem Gewirr von Farnkräutern verborgen hatte, auf mich zu. Er war mit einem jener spitzen Speere bewaffnet. Meyer sah ihn zuerst und warnte mich durch seinen Ruf; gerade als der Fremde mit dem Speer auf mich zujagte, sprang ich zurück. Es gelang mir, den Speer mit dem Arm abzulenken, so daß ich keine Verwundung davontrug. Der Eingeborene wurde von seinem eigenen Schwung mehrere Schritte weitergetragen. Er rief mir etwas in seiner Sprache zu, die ich noch nicht genügend verstehe. Dann hob er den Speer und bedrohte mich. Ich trug als Waffe einen Blaster. Ich zog die Waffe und befahl dem Fremden in seiner eigenen Sprache, den Speer zu senken, wobei ich betonte, daß wir nichts gegen ihn im Schilde führten. Er beachtete meine Worte nicht, sondern griff an. Ich schoß in Selbstverteidigung und zielt auf den Speer, so daß der Fremde wahrscheinlich mit einer leichten Armwunde davongekommen wäre. Der Angreifer aber wirbelte herum, so daß der Schuß ihn voll traf. Der Fremde war auf der Stelle tot.« Leonards zuckte die Achseln. »Das ist alles, Sir. Wir kehrten auf dem schnellsten Wege hierher zurück.«
    »Hm. Devall spricht. Sergeant Meyer, können Sie bestätigen, daß dieser Bericht im wesentlichen den Tatsachen entspricht?«
    Meyer war ein hagerer, dunkelhaariger Mann, auf dessen Miene gewöhnlich ein Lächeln lag. Jetzt war sein Gesicht ernst und gespannt. »Sergeant Meyer spricht«, sagte er. »Ich kann bestätigen, daß der Bericht Leutnant Leonards' im wesentlichen den Tatsachen entspricht. Allerdings hatte ich den Eindruck, daß der Eingeborene es mit seiner Drohung nicht recht ernst meinte. Ich hielt seine beiden Angriffe für Bluff und war ein wenig überrascht, als Leutnant Leonards auf ihn schoß. Das ist alles, Sir.«
    Der Colonel legte die Stirn in Falten und sagte: »Devall spricht. Dies war die Zeugenvernehmung in Sachen des heute durch Leutnant Leonards getöteten Eingeborenen.« Er schaltete den Autoschreiber ab, stand auf und musterte die drei Männer vor seinem

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