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TTB 112: Menschen für den Mars

TTB 112: Menschen für den Mars

Titel: TTB 112: Menschen für den Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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die Expedition bei ihrer Rückkehr zur Erde mitnehmen würde. Der drahtige kleine Matsuoko ging, gebückt unter der Last des Tischlerwerkzeugs, auf die Instandsetzungshalle zu. Die Fremdsprachengruppe bestieg ihre Jeeps und nahm Richtung auf die Stadt, wo sie ihr Studium der Markinsprache fortsetzen würde. Devall ging in sein Büro.
    Alle waren beschäftigt. Die Expedition befand sich jetzt seit vier Monaten auf Markin, weitere acht Monate lagen vor ihr; dann würden die Männer, sofern keine Verlängerung der Dienstzeit ausgesprochen wurde, für sechs Monate auf die Erde zurückkehren, um danach wieder ein Jahr Dienst auf einer andern Welt zu tun.
    Devall hatte keine Sehnsucht, Markin zu verlassen. Es war eine angenehme Welt, wenn man von der Hitze absah. Niemand wußte vorher, wie die nächste Welt aussehen würde. Vielleicht eine eiskalte Kugel aus gefrorenem Methan, auf der sie ein ganzes Jahr in Schutzanzügen würden verbringen müssen. Aber Devall wußte, daß es ihm nicht erspart werden würde, Markin wieder zu verlassen. Dieses war seine elfte Welt, weitere würden folgen. Die Erde hatte kaum genug ausgebildete Gruppen, um Zehntausende von Welten einigermaßen zu erforschen und zu überwachen. Devall war entschlossen, die Männer seines Teams, die sich bewährten, in seiner Gruppe zu behalten und nur die offensichtlichen Versager auszuwechseln.
    Er setzte den Ventilator in Gang und griff nach dem Logbuch. Dann schob er das erste Blatt in den Autoschreiber und begann, als das rote Licht sanft aufglühte, mit seinem täglichen Bericht:
    »4. April 2705. Bericht Colonel John F. Devalls. 109. Tag unseres Aufenthaltes auf Markin, Welt 7 des Systems 1106-a.
    Temperatur um 09.00 Uhr 40 Grad, leichter Wind aus südlicher Richtung ...«
    Der Autoschreiber ratterte munter, und eine Maschine irgendwo im Keller des hoch aufragenden ET-Gebäudes in Rio de Janeiro nahm seine durch Funk ausgestrahlte Worte auf, um sie an die Zentralstelle weiterzuleiten.
    Es war eine langweilige Tätigkeit, und Devall fragte sich oft, ob er nicht glücklicher gewesen war, als er seine Forschungen auf anthropologischem Gebiet betrieb, während er jetzt die ganze Bürde der verwaltungstechnischen Arbeit trug.
    Aber jemand muß diese Bürde tragen, dachte er. Die Bürde der Erdenbewohner. Wir sind die am weitesten entwickelte Rasse – wir helfen den andern. Niemand wird dazu gezwungen, wenn er nicht die innere Berufung fühlt.
    Er hatte die Absicht, bis zum Mittag zu arbeiten; am Nachmittag wollte ein Hoherpriester von Markin kommen, um ihn zu sprechen. Die Unterredung würde bis zum Sonnenuntergang dauern. Aber um 11.00 Uhr wurde er durch das Brummen von Jeeps unterbrochen, die unerwartet auf den Platz einkurvten. Er hörte den Lärm von Stimmen, fremde Stimmen wie auch menschliche Stimmen.
    Ein heftiger Streit schien im Gange zu sein, aber die Gruppe war zu weit entfernt und Devalls Kenntnisse der Markinsprache waren zu begrenzt, um erfassen zu können, worum es ging. Unwillig schaltete er den Autoschreiber ab, stand auf und trat ans Fenster, um hinauszuschauen.
    Zwei Jeeps parkten in einiger Entfernung – die botanische Erkundungsgruppe, vor knapp zwei Stunden gestartet, war bereits wieder da. Vier Eingeborene umstanden die drei Erdenbewohner. Zwei der Eingeborenen trugen scharfe Speere, der dritte war eine Frau, der vierte ein alter Mann.
    Devall legte die Stirn in Falten. Aus den bleichen, unglücklichen Gesichtern der drei Männer im Jeep war klar zu ersehen, daß etwas nicht stimmte. Der blutrote Sonnenuntergang hatte also die Wahrheit gesprochen, dachte Devall, als er auf die kleine Gruppe zuging.
    Sieben Augenpaare waren auf ihn gerichtet.
    »Was geht hier vor?« fragte er.
    Die Eingeborenen begannen in schnatternden Stimmen zu sprechen. Sie redeten alle durcheinander und fuchtelten aufgeregt mit den Armen. Devall hatte sie nie so erregt gesehen.
    »Ruhe!« befahl er mit lauter Stimme.
    In die Stille, die folgte, sagte er leise: »Leutnant Leonards, sind Sie in der Lage, mir zu erklären, was geschehen ist?«
    Der junge Leutnant hob ängstlich den Blick. Seine Lippen schienen blutleer. »Ja, Sir«, sagte er leise. »Ich scheine einen Eingeborenen getötet zu haben.«
     
    *
     
    In der relativen Abgeschiedenheit seines Dienstzimmers sah Devall die Beteiligten wieder vor sich. Leonards saß still auf seinem Stuhl und blickte auf seine Schuhe herab; Meyer und Rodriguez, die beiden anderen Teilnehmer an der botanischen Expedition,

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