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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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Leben wieder normal verläuft. Sollte dies nicht der Fall sein, so müßte sich vielleicht eine Überwachungstruppe um Glave annehmen.«
    »Sie können sich nicht in die inneren Angelegenheiten eines souveränen Staates einmischen ...«
    Retief seufzte. »Wer den Chef spielt, muß sich auch über die Grenzen seiner Macht im klaren sein. Ich weiß, Sozier, es ist schwer, wenn man sich seiner Illusionen beraubt sieht ...«
    »Gut. Machen Sie Ihre Besichtigungsfahrt. Sie werden sehen, daß alles wie geschmiert läuft. Polizei, Transportmittel, Verwaltung ...«
    »Wie steht es mit den Raumhäfen? Der Tower von Glave scheint nicht besetzt zu sein.«
    »Ich habe ihn schließen lassen. Wir brauchen keine Einmischungen von außen.«
    »Wo hält sich der neue Premierminister auf? Teilt er Ihren Hang zur Abgeschiedenheit?«
    Der General sprang auf. »Ich lasse Sie einen Blick auf unseren Planeten werfen, Mister Naseweis. Ich gebe Ihnen vier Stunden Zeit. Dann hinaus! Und den nächsten Bürokraten, der hier auf Glave zu landen versucht, werde ich erschießen.«
    »Ich werde ein Auto brauchen.«
    »Jake. Du bewachst mir den Vogel. Zeige ihm die Kraftversorgungsanlage, das Wasserwerk, die Postzentrale und die Stadt. Soll er nur sehen, daß wir auch ohne Schmarotzer vom CDT fertigwerden. Zum Schluß lädst du ihn am Hafen aus – und sieh zu, daß er wirklich verschwindet.«
    »Danke, ich werde meine eigene Reiseroute wählen. Ich kann nicht versprechen, daß ich in vier Stunden fertig bin – aber ich werde mich so gut wie möglich nach Ihren Wünschen richten.«
    »Ich habe Sie gewarnt!«
    »Und ich habe es gehört. Fünf Mal. Ich selbst habe Sie nur einmal gewarnt.« Retief stand auf und winkte dem ungeschlachten Wächter. »Komm, Jake. Wir müssen vor dem Mittagessen noch eine Menge erledigen.«
     
    *
     
    Am Straßenrand hielt Retief an und streckte die Hand aus. »Gib mir den Isotopenbehälter aus deinem Gewehr, Jake.«
    »Häh?«
    »Mach schon, Jake. Du spielst so nervös mit dem Bolzen herum. Wir wollen doch keine Unfälle.«
    »Wie wollen Sie das Ding 'rauskriegen? Ich habe es erst gestern bekommen und kenne mich noch nicht so gut damit aus.«
    Retief schob den Zylinder in seine Tasche. »Setz dich nach hinten, ich fahre selbst.« Er fuhr das Auto über eine breite, verkehrsreiche Straße, die von Palmen und prunkvollen Häusern gesäumt wurde.
    »Hübsche Stadt, was, Jake?« meinte Retief leichthin. »Wie ist die Bevölkerung?«
    »Weiß nicht. Bin erst seit einem Jahr hier.«
    »Und Horny und Pud? Sind sie Eingeborene?«
    »Was wollen Sie damit sagen? Sie sind genauso kultiviert wie ich auch.«
    »Habe mich nur ungeschickt ausgedrückt, Jake. Kennst du Sozier schon lange?«
    »Sicher. Er kam immer in den Klub.«
    »Ich schätze, er war früher in der Armee.«
    »Ja – hat ihm aber nicht gefallen, wie sie die ganze Sache aufzogen. Nur Marschmusik und Paraden. Sie durften nie kämpfen.«
    »Unter uns, Jake – wohin ging der frühere planetarische Generalmanager?«
    Retief beobachtete Jakes grobes Gesicht im Spiegel. Jake schloß die Lippen zu einem dünnen Strich.
    »Ich weiß überhaupt nichts.«
    Nach einer halben Stunde, als sie das Geschäftsviertel der Stadt besichtigt hatten, fuhr Retief in die Vorstadt. Die Straße führte in sanften Kurven bergan.
    »Ich muß zugeben, daß ich überrascht bin, Jake«, sagte Retief. »Alles scheint geregelt zu sein. Keine Anzeichen von Aufruhr oder Panik. Strom, Wasser, Nachrichtenverbindungen – alles normal. Wie der General sagte. Erstaunlich, nicht wahr, wenn man bedenkt, daß die Managerklasse abgesetzt wurde.«
    »Sie wollen die Kraftanlage sehen?« fragte Jake. Unter dem Schirm der Uniformmütze konnte Retief Schweißtropfen erkennen.
    »Sicher. Rechts oder links?« Nach Jakes Anweisungen fuhr Retief bis zum höchsten Punkt des Berges, wo ihn die weiße Fassade der Kraftstation empfing.
    »Ruhig, nicht wahr?« Retief stellte das Auto am Straßenrand ab. »Gehen wir hinein.«
    »Häh? Der Korporal hat nicht gesagt ...«
    »Richtig, Jake. Deshalb bleibt es uns überlassen.«
    »Er wird dagegen sein.«
    »Der Korporal ist ein vielbeschäftigter Mann, Jake. Wir werden ihn nicht dadurch beunruhigen, daß wir es ihm sagen.«
    Jake folgte Retief den schmalen Fußweg. Die breiten Doppeltore waren verschlossen.
    »Versuchen wir es an der Rückseite.«
    Die schmale Tür in der hohen Wand öffnete sich, als Retief näherkam. Ein Gewehrlauf schob sich vor, gefolgt von einem kleinen

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