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TTB 115: Diplomat der Galaxis

TTB 115: Diplomat der Galaxis

Titel: TTB 115: Diplomat der Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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die Tausende gehen.«
    »Ich weiß nichts.«
    »Es hängt natürlich davon ab, was du unter Managern verstehst, Jake.«
    »Sie wissen schon, alle die Kerle mit ihren glatten Zungen und Manieren. Diese Mistkäfer, die in Sonntagsanzügen herumsteigen und den anderen sagen, was sie tun sollen. Wir machen die Arbeit, und sie stecken das Geld ein.«
    »Das heißt also: Wissenschaftler und alle anderen Arten von Akademikern, Beamte, Techniker, Lehrer – diese ganze Kategorie der Tunichtgute.«
    »Ja, genau.«
    »Und sobald sie aus dem Weg geräumt sind, haben die anständigen Kerle eine Chance, was? Boys, die nicht den ganzen Tag in der Badewanne sitzen und Bücher lesen und große Töne spucken. Nette Kumpels, die ihre Nase nicht in alles stecken ...«
    »Wir haben die gleichen Rechte wie alle anderen ...«
    »Jake, wer ist Corasol?«
    »Er ist – ich weiß nicht.«
    »Ich glaubte, daß jemand vorhin seinen Namen erwähnte.«
    »Hm, hier ist die Nachrichtenzentrale.« Jake überhörte Retiefs Frage.
    Retief suchte sich vor dem hohen kahlen Gebäude einen Parkplatz. Er zog die Bremsen an und trat ins Freie.
    »Sehen Sie, Mister, der Korporal wollte, daß ich Ihnen nur die Gebäude von außen zeige ...«
    »Habt ihr etwas zu verstecken, Jake?«
    Jake schüttelte ärgerlich den Kopf und stampfte an Retief vorbei. »Als ich mich von Sozier anheuern ließ, dachte ich nicht, daß ich mal so unangenehme Aufgaben erfüllen müßte ...«
    »Ich weiß, Jake, es ist gemein. Manchmal scheint es, als müßte ein Kerl härter als früher arbeiten, wenn er die Parasiten herausgeworfen hat.«
    Ein argwöhnischer Wächter führte Retief und Jake nach innen. Er folgte ihnen zu den hellerleuchteten Konsolen, Kabeln und Instrumenten. Bewaffnete in schlampigen Uniformen lungerten herum. Ab und zu begegnete man einem schweigend arbeitenden Techniker.
    Retief blieb bei einem von ihnen stehen – einem älteren Mann in einem sauberen weißen Kittel, der unter dem Auge einen frischen roten Fleck hatte.
    »Ziemliche Schramme, die Sie sich da geholt haben«, meinte Retief laut und fügte leise hinzu: »Stromausfall bei Sonnenuntergang.« Der Techniker sah ihn zögernd an, nickte und ging weiter.
    Wieder im Auto angekommen, gab Retief Jake seine Anweisungen. Nach drei Stunden hatte er zwölf schwerbewachte, wie am Schnürchen laufende Werke besichtigt.
    »Soweit ganz schön, Jake«, sagte er. »Jetzt führst du mich zur Sub-Station Neun.« Im Spiegel konnte er sehen, wie Jake sich versteifte. »He, da können Sie nicht hin ...«
    »Ist dort etwas faul, Jake?«
    »Das ist doch – das heißt nein, ich weiß nicht.«
    »Ich will nichts auslassen, Jake. Wohin?«
    »Ich gehe nicht nach Station Neun«, meinte Jake stur.
    Retief bremste. »In diesem Fall trennen sich unsere Wege, Jake.«
    »Sie ... Sie wollen hier aussteigen?«
    »Nein, du natürlich.«
    »Häh? Also einen Moment, Mister. Der Korporal sagte, ich müßte bei Ihnen bleiben.«
    Retief gab wieder Gas. »Damit ist der Fall klar. Wohin müssen wir fahren?«
     
    *
     
    Retief hielt den Wagen hundert Meter vor dem losen Haufen braununiformierter Männer an, die in Gruppen über den weiten Platz verstreut waren und den gepflegten Rasen vor dem Eingang zur Sub-Station Neun zertrampelten. In der Mitte des Mobs tauchte plötzlich das rote Gesicht Soziers auf, der von der Ladefläche eines Lastwagens aus eine lärmende Rede schwang.
    »Was soll denn das, Jake?« wollte Retief wissen. »Nachdem die Parasiten alle friedlich verschwunden sind, kann ich mir kaum vorstellen, wem die Belagerung in der Pumpstation gilt – und weshalb. Vielleicht wissen die da drinnen noch nicht, daß es ab jetzt nur noch Brot und Spiele geben soll.«
    »Wenn der Korporal Sie hier sieht ...«
    »Ach, der Korporal. Gut, daß du mich an ihn erinnerst, Jake. Mit ihm wollte ich ja sprechen.«
    Retief verließ das Auto und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Aus einer Seitenstraße fuhr ein riesiger Laster mit einem Tank herein, auf dem ein großes rotes H stand. Er blieb vor dem Gebäude stehen. Ein kleinerer Laster hielt neben Soziers Wagen. Der Fahrer übergab Sozier etwas. Einen Augenblick später hallte Soziers Stimme durch den Lautsprecher.
    »Paß auf, Corasol. Hier spricht General Sozier! Ich rate dir, freiwillig herauszukommen, sonst erlebst du mitsamt deinen Freunden eine unangenehme Überraschung. Du glaubst, ich setze keine Sprengladungen ein, weil ich die Anlage schonen will. Siehst du den Tank, den der Laster

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