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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Handzeichen.«
    »Oh, oh«, murmelte Vadasz. »Das sieht nicht gut aus.«
    Der Raumlandeplatz lag jetzt unter ihnen. Heim sah seine Jacht startbereit im Freien stehen. Er zog die Maschine in weiten Spiralen herunter und landete auf dem benachbarten Flugfeld. Der Flieger rollte hinter einem rotgestrichenen Wagen in den Hangar. Formalitäten, der lange Weg über die Betonpiste in der Hitze grellen Sonnenlichts.
    An der Rampe blieben sie stehen. »Gut«, sagte Wingate barsch, »du hast nicht viel Zeit. Gott mit dir, mein Junge.« Sein Händedruck erstarb.
    Lisa kam in Heims Arme. »Papa, entschuldige, aber ich – ich kann nicht anders. Ich muß einfach heulen.«
    »Unsinn.« Er drückte sie an sich und strich ihr über den Kopf. »Wir kommen ja wieder. Reich und berühmt, und mit einem Haufen Geschichten zum Erzählen.« Er schluckte. »Du bist ein gutes Mädchen. Sieh zu, daß es dabei bleibt, und mache deinem alten Vater keinen Kummer.«
    Er gab sie an Vadasz weiter, der ihr einen zarten Kuß auf die nasse Wange setzte. »Isten veled«, sagte der Ungar leise. »Und ich werde dir ein schönes Lied mitbringen.«
    Hastig erkletterten sie die Gangway, blieben winkend in der Tür stehen, während die Teleskopleiter eingezogen wurde, und traten erst zurück, als über der Tür das rote Licht aufleuchtete.
    Die Jacht hätte sofort steil auf die Umlaufbahn gehen können, aber Heim wollte keine verdächtige Eile zeigen und ließ sich von den Leitstrahlen führen. Der Himmel wurde zusehends dunkler, und die Sterne erwachten, bis das Firmament schließlich das Aussehen diamantenbesetzten schwarzen Samtes annahm. Vadasz fummelte an den Einstellknöpfen herum, bis er eine Satellitenübertragung aus Mexiko City bekam.
    Offenbar war Coquelins Antrag der Ablehnung verfallen, denn seine Stimme, die schnarrend wie das Geräusch eines Insekts aus dem Lautsprecher kam, sagte gerade: »… der Wille der Mehrheit ist, daß ich die Haltung meiner Regierung heute erläutere, werde ich es tun. Doch sehe ich, daß es bereits gegen Mittag geht, und da ich den anstehenden Fragenkomplex in meiner Rede eingehender behandeln möchte, schlage ich vor, daß wir die Sitzung jetzt unterbrechen, um etwas zu uns zu nehmen.«
    »Der Vorschlag ist angenommen«, entschied Fazil. »Das Parlament wird um vierzehn Uhr erneut zusammentreten.«
    Vadasz lachte. »Ein Künstler, das muß man ihm lassen.«
    »Zwei Stunden sind nicht viel«, sagte Heim finster. »Und unsere Mannschaft ist nicht eingearbeitet. Wir können von Glück sagen, wenn wir um zwei Uhr unterwegs sind.«
    Der mächtige, torpedoförmige Schiffskörper kam in Sicht und wuchs zu immer gewaltigeren Dimensionen an, bis er die gesamte Sichtbreite des Pilotenfensters einnahm. Das Sonnenlicht lag gleißend auf Triebwerken, Machringen, Bootsluken und Kanzeln.
    »Jacht Connie ruft Kreuzer Sternschnuppe II. Wir kommen. Bitte bereithalten. Ende.« Die Bootsluke vier öffnete sich, und Heim verließ den Pilotensitz erst, als die Jacht in der Bootshalle festgemacht hatte und Luft ins Vakuum strömte.
    In den Gängen herrschte betriebsames Leben. Die Mannschaft befand sich schon seit mehreren Tagen an Bord, damit sich jeder mit seinen Aufgaben vertraut machen konnte, aber für eine regelrechte Probefahrt, wie sie angebracht gewesen wäre, reichte die Zeit nicht.
    Der Erste Offizier David Penoyer erwartete Heim auf der Brücke. Er salutierte und sagte: »Vorbereitungen planmäßig abgeschlossen. Wir können um zwei Uhr dreißig beschleunigen.«
    »Ziehen Sie davon eine Stunde ab«, sagte Heim lakonisch.
    »Bitte?«
    »Sie haben mich gehört.« Heim setzte sich und überflog die Eintragungen im Bordbuch. »Sprechen Sie mit dem Ersten Ingenieur. Er braucht die Feldkompensatoren nicht noch einmal zu überprüfen. Wenn sie versagen, verringern wir die Beschleunigung, bis sie abgestimmt sind. Eine kurze Zeit der Schwerelosigkeit läßt sich ertragen. Übrigens rechne ich in seiner Abteilung nicht mit Schwierigkeiten. Er ist gut.«
    »In Ordnung, Kapitän.« Penoyer schaltete die Bordsprechanlage ein und sprach mit Utgh-a-Kthaq, während Heim überlegte, wo er noch Zeit einsparen könnte.
    Um zwei Uhr vierzehn mitteleuropäischer Zeit war es soweit. Sirenen heulten, Befehle echoten durch die Gänge, in den Fusionsgeneratoren flammten die Atome auf, und um das Schiff bildete sich ein ellipsenförmiges Kraftfeld. Langsam und zuerst unmerklich, mit einem tiefen Summen, scherte die Sternschnuppe II aus ihrer

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