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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Umlaufbahn aus und richtete ihr stumpfe Nase auf die schwarze Unendlichkeit des Raums.
    Heim stand auf der Brücke und sah die Erde zurückweichen. Sie beherrschte immer noch den größten Teil des sichtbaren Himmels, gewaltig und von unendlicher Schönheit. Ozeane und Kontinente lagen unter ihm, glitten vorbei und blieben zurück. Befürchtungen und Zweifel fielen von ihm ab. Die Würfel waren gefallen, und eine wilde Freude stieg in ihm auf.
    »Alle Stationen melden einwandfreies Funktionieren«, sagte Penover nach einer Weile.
    »Sehr gut. Machen Sie weiter.« Heim schaltete sein Mikrophon ein und rief die Stewardsmesse. »Endre, ist alles klar? Wenn du abkömmlich bist, komm auf die Brücke. Und bring deine Gitarre mit. Mir scheint, daß wir etwas zu feiern haben.« Vadasz’ Stimme klang besorgt. »Hast du die Parlamentsdebatte angehört?«
    »Nein. Zuviel Arbeit. Mein Gott, die Debatte ist schon wieder seit einer Stunde im Gange, nicht?«
    »Ja. Wir empfangen die Sendung über den Richtstrahler zum Mars. Ich habe mir die Debatte angehört. Coquelin versuchte mit einer langen einleitenden Rede Zeit zu gewinnen, wurde aber bald aufgefordert, zur Sache zu sprechen. Dann wollte er das Beweismaterial von Neu-Europa vorlegen und erläutern, und es folgte eine Abstimmung darüber, ob dieses Thema zugelassen werden solle oder nicht. Coquelin wurde überstimmt, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Erklärung zu verlesen.«
    »Oh.« Heim fühlte sich nicht beunruhigt, nicht an diesem Tag, wo er wieder ein Schiff kommandierte. Aber die Notwendigkeit zum Handeln war ihm bewußt. »Penoyer«, sagte er, »geben Sie das Signal für volle Kraft und beordern Sie alle Mann auf die Stationen. Nun, Endre, wie sah die Erklärung aus?«
    »Frankreich sei nicht gewillt, sich mit der Lage abzufinden, wie sie sich gegenwärtig abzeichne. Er wies nach, daß es keine juristische Handhabe gegen private Kaperfahrzeuge gebe, die bewaffnete Operationen außerhalb des Sonnensystems durchführten, und ließ erkennen, daß Frankreich derartige Unternehmungen unterstützt. Es gab einen ungeheuren Lärm, und der Tumult dauert immer noch an.«
    Heim pfiff durch die Zähne. »Was nun?«
    »Coquelin hat ein Dreizehn-Punkte-Programm vorgelegt, das Frankreichs Standpunkt ausführlich erläutert und der Verhandlungsdelegation mit Alerion als Grundlage dienen soll. Das Parlament wird den Plan zweifellos ablehnen, aber vorher wird Coquelin um jedes Komma ringen. Es wird eine endlose Debatte geben. Inzwischen kann niemand etwas unternehmen.«
    »Aber was ist mit uns?« fragte Penoyer.
    »Vielleicht können wir verschwinden, bevor jemand merkt, wer mit diesem privaten Kaperfahrzeug gemeint ist«, sagte Heim. »Ohne einen Befehl der Admiralität darf uns kein Kriegsschiff aufbringen, und Sie wissen, Penoyer, wie lange es dauert, bis so ein Befehl durchgeht. Aber eine Atomrakete ist allemal tödlich, und wer immer sie gegen uns abfeuert, wird vor Gericht auf einflußreiche Verteidiger zählen dürfen.«
    Niemand antwortete, und Heim überließ sich seinen Gedanken. Lisa, Connie, Madelon, Jocelyn … Erde und Mond lagen weit hinter ihnen. »SN Neptun an Kreuzer Sternschnuppe II. Bitte melden.«
    Die Stimme riß sie von ihren Sitzen. »Verdammt!« flüsterte Penoyer. »Das ist ein Schlachtschiff. Hier, der Punkt auf dem Radarschirm.«
    Heim nickte. »Ja. Sie sind auf Parallelkurs gegangen und werden uns den Weg abschneiden. Und sie wissen Bescheid; obwohl wir die französische Registernummer haben, rufen sie uns mit Namen …« Er biß sich die Lippen, stieß den Schalthebel hoch und sagte: »Sternschnuppe II an Neptun. Wir haben Sie gehört. Was gibt es? Ende.«
    »Hier spricht Konteradmiral Ching-Kuo, Kommandant der Neptun. Beenden Sie Beschleunigung und erwarten Sie Prisenkommando. Ende.«
    Schwächegefühl breitete sich in Heims Magengegend aus. »Was soll das heißen?« plusterte er sich auf. »Wir sind ordnungsgemäß ausklariert. Ende.«
    »Sie werden illegaler Absichten verdächtigt. Sie erhalten hiermit Befehl, auf Erdumlaufbahn zurückzukehren. Ende.«
    »Haben Sie Admiralitätsorder? Ende.«
    »Ich zeige Ihnen meine Legitimation, wenn ich an Bord komme, Kapitän. Ende.«
    »Dann wird es zu spät sein, falls Sie keinen haben. Stellen Sie Fernsehverbindung her und zeigen Sie mir Ihre Order jetzt. Andernfalls bin ich nicht gezwungen, Ihren Anordnungen zu folgen. Ende.«
    »Kapitän«, sagte Ching-Kuo. »Ich habe meine Befehle. Wenn Sie

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