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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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synchronisieren, aber ich glaube nicht, daß es lange dauern würde, an Ihrem Schiff die entsprechenden Umbauten vorzunehmen.«
    Heim blickte unwillkürlich nach oben. Irgendwo über diesem dunkel violetten Himmel mit seinen eisigblauen Wolken befand sich Sternschnuppe II in ihrer Umlaufbahn um Staurn. Zubringer kreuzten hin und her, Menschen und Nichtmenschen umschwärmten den Kreuzer und arbeiteten zusammen, um ihn für den Krieg auszurüsten. Das meiste war getan. Und jeder Nerv in ihm juckte und drängte zur Weiterreise. Mit jedem Tag, den er hier verbrachte, wurde Alerion stärker, wurde die Sache der Menschen auf Neu-Europa hoffnungsloser.
    Doch ein Kaperschiff, allein in der Phönixregion, befand sich in einer wenig beneidenswerten Lage. Es mußte jede Chance nutzen, die sich bot. Wie diese Raketenabschußvorrichtung, die man in Trebogir bauen konnte. Es klang vielversprechend … »Wie lange würde der Einbau dauern?« fragte Heim.
    Die vier Krallenfinger, konzentrisch um die Handfläche angeordnet, gestikulierten wieder. »Einige Tage. Es läßt sich nicht genau sagen, weil Ihr Schiff von einer uns fremden Bauart ist. Darf ich vorschlagen, daß der Kapitän seinen geehrten Chefingenieur schickt, damit er die Einzelheiten mit unseren Experten bespricht?«
    »Hmmh.« Heim überlegte. Sein Blick wanderte an Ro vorbei zu Galveth, der geduldig wartete, daß etwas gesagt würde, was sein Eingreifen erforderlich machte. Wenn man ihm etwas wie einen Gesichtsausdruck ansehen konnte, war es Schläfrigkeit. Seine gelben Augen waren zur Hälfte von den faltigen Lidern verdeckt. Als Mensch wußte man nie, was im schmalen Schädel eines Staurni vorging.
    Es war sogar schwierig, die einzelnen Individuen auseinanderzuhalten. Die allgemeine Fremdartigkeit ließ alle kleinen Verschiedenheiten unbedeutend erscheinen. Ro und Galveth waren beide etwa drei Meter groß; aber die Hälfte ihrer Körpergröße bestand aus dem dicken, in Steuerflossen endenden Schwanz, auf dessen doppelter Windung der beinlose Torso saß. Das Brustbein stieß wie ein Schiffsbug vor. Die Kiefer waren weit vorgezogen und mit einem wolfsähnlichen Gebiß bewehrt. Das maskenhafte Aussehen entstand jedoch weniger durch die runden Ohren oder die dunklen, brillenartigen Augenstreifen, sondern durch die Nasenlöcher, die unter dem Kinn versteckt waren. Ein grauer Bewuchs, der ein Mittelding zwischen Haaren und Federn darstellte, bedeckte den gesamten Körper. Außer kreuzweise über Schultern und Brust geschlungenen Traggurten mit daranhängenden Taschen trug keiner der beiden Kleider irgendwelcher Art. Am auffallendsten waren jedoch die mächtigen Schwingen mit einer Spannweite von sieben Metern.
    Wenn man genauer hinsah, sah man allerdings Unterschiede. So war Galveth hager und hatte ein frostig weißbereiftes Fell, während Ro offenbar noch in der Blüte seiner Jugend stand. Und Galveth trug die mit Gold ornamentierten Schultergurte, die den Logenmitgliedern vorbehalten waren, während Ros Gurte nur die rot-schwarze Musterung zeigten, die seine Zugehörigkeit zu Trebogir dokumentierten.
    Heim wandte sich an Koumanides. »Was meinen Sie?«
    Der Grieche zuckte die Achseln. »Ich bin kein Ingenieur.«
    »Aber Sie und Wong haben die Staurni studiert. Sie müssen doch eine Vorstellung davon haben, wer ehrlich und sachkundig ist und wer nicht.«
    »Ach so. Gewiß. Der Horst von Trebogir hat einen guten Namen. Ihm können Sie vertrauen.«
    »Gut.« Heim lächelte dem Abgesandten durch die Sichtscheibe zu. »Sagen Sie ihm, daß ich interessiert bin. Ich werde den Chefingenieur so bald wie möglich zu ihm schicken. Im Moment muß er dem Lieferanten vom Horst Wenilwain helfen, unsere Artilleriekomputer zu installieren. Ich werde selbst mit ihm zum Horst kommen und die nötigen Vereinbarungen treffen.«
    Durch den Wind, der den niedrigen, rotblättrigen Wald am Rand des Landeplatzes bewegte, durch die Brandung, die einen Kilometer entfernt gegen die Ufer donnerte, wurde plötzlich ein hohes, dünnes Pfeifen hörbar. Es verstärkte sich, schwoll zu ohrenbetäubendem Lärm an. Ein Schatten fiel über Betonfeld und Gebäude, und der mächtige, an den Enden abgerundete Zylinder eines Raumschiffs setzte zur Landung an. Sonnenlicht reflektierte schmerzhaft grell von seinem metallenen Körper. Aber Heim erkannte die Bauart, und sein Herz begann wie rasend zu klopfen. »Ein Raumschiff! Von Menschen gebaut. Was hat das zu bedeuten?«
    Koumanides zuckte die Achseln, und Heim

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