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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Verhältnissen mag das ein Überlebensmechanismus gewesen sein, um den Frauen und Jungen Schutz zu geben, während die jungen Männer auf Jagd oder Kriegszug unterwegs waren. In der Zivilisation wirkt es sich ausgleichend und stabilisierend aus. Die Alten werden geachtet, und wegen ihrer Erfahrung hört man auf sie.
    Trotzdem wurde die industrielle Gesellschaft durch einen Atomkrieg vernichtet. Das Wissen ging nicht verloren, aber die Organisation. Überall entstanden diese Horste verschiedener Barone oder Feudalherren, was vielleicht eine irreführende Bezeichnung ist, denn im Grunde handelt es sich nur um Sippenoberhäupter. Mit der Produktivität ihrer automatisierten Maschinen und der Erholung des Wildbestandes ist jede dieser Sippen oder Gemeinden nahezu unabhängig. Niemand ist mehr an komplizierten sozialen Gebilden interessiert. Ihre gegenwärtige Lebensweise sagt ihnen zu.«
    »Und was ist mit dieser Loge?« fragte Heim.
    »O ja. Das ist eine ursprünglich religiöse Organisation, mit älteren Männern als Mitgliedern. Sie vermittelt zwischen den einzelnen Horsten, plant die Verteidigung des Planeten als Ganzes und wickelt die Geschäfte mit Fremdrassigen ab. Die ausführenden Organe sind meist jüngere Söhne, vielleicht Ordensnovizen vergleichbar. Das ist ungefähr alles, was ich aus Büchern und Zeitschriften weiß.«
    Es wurde still in der Kabine. Heim blickte wieder hinaus. Sie flogen in geringer Höhe über eine steppenartige Ebene. Eine riesige Herde weidender Tiere tauchte auf und verschwand. Im Osten hatte bräunlicher Dunst die Berge verschluckt.
    »Etwas würde mich interessieren«, sagte Bragdon nach langer Pause. »Offenbar besitzt jeder Horst ein nukleares Waffenarsenal und Produktionsstätten. Wozu?«
    »Zum Kämpfen«, sagte Koumanides. »Wenn sie untereinander in einen Streit geraten, wie zum Beispiel über Territorien, und die Loge kann ihn nicht schlichten, dann geht es los. Dann reißen sie die Landschaft auf. Wir werden wahrscheinlich noch Krater zu sehen bekommen.«
    »Aber … nein. Dieser Wahnsinn hat doch ihre Zivilisation zerstört.«
    »Die letzte Phase ihrer Zivilisation, meinen Sie«, erwiderte der Grieche. »Die gegenwärtige ist nicht mehr verwundbar. Ein Horst ist größtenteils unterirdisch angelegt, und sogar die sichtbaren Gebäude und Türme sollen weitgehend atomsicher sein. Die Strahlung schadet einem Staurni weit weniger als uns Menschen, denn er bekommt im normalen Ablauf seines Lebens schon von seiner Sonne eine gehörige Dosis. Und sie haben hier wie bei uns Medikamente gegen Strahlungsschäden. Schließlich gibt es in der Wasserstoffatmosphäre keine Feuersbrünste. Bevor sie die Atomenergie auswerten konnten, war die einzige Methode zum Schmelzen von Metallen die, daß man vulkanische Hitzequellen ausnutzte. Und von denen gibt es auf einem großen Planeten mit einem heißen Kern viele.« Koumanides verstummte und drehte den Kopf nach vorn, um hinauszublicken. Plötzlich versteifte sich seine Haltung. »He!« bellte er.
    »Was ist los?« fragte Bragdon.
    »Wohin fliegen Sie eigentlich?«
    »Wieso, zum Horst von Trebogir.«
    Der Grieche erhob sich halb von seinem Sitz. Sein Zeigefinger stieß gegen die Sichtscheibe der Pilotenkanzel. Über dem Horizont schwebte geisterhaft ein weißer Kegel im Dunst. Durch die von Wolkenschatten belebte Ebene mäanderte ein silberner Flußlauf.
    »Daß ich nicht lache!« explodierte er. »Das ist der Fluß Morh. Er muß es sein. Ich habe mir die Karte genau angesehen. Trebogir ist nicht in der Nähe eines so mächtigen Schneegipfels. Dieser Berg muß zum Hochland von Kimreth gehören. Wir sind gute fünfhundert Kilometer nördlich von der Gegend, wo wir sein sollten!«
    Auf Bragdons Stirn erschienen Schweißtröpfchen. »Ich habe einen kleinen Umweg gemacht«, gab er zu, »um einen besseren Überblick über die Landschaft zu bekommen.«
    »Und Sie haben uns nichts davon gesagt?« Koumanides riß an seinem Sicherheitsgurt. »Ich hätte besser auf den Sonnenstand achtgeben sollen. Machen Sie den Pilotensitz frei, Bragdon. Ich übernehme die Navigation.«
    Heim warf Jocelyn einen schnellen Seitenblick zu. Sie hatte die Fäuste in ihrem Schoß geballt und atmete in tiefen, unregelmäßigen Zügen.
    Bragdons Hand griff in eine Tragtasche neben seinem Sitz und kam wieder zum Vorschein. Heim starrte auf eine Laserpistole.
    »Sitzenbleiben!« befahl Bragdon scharf. »Ich erschieße jeden, der sich losmacht!«

 
12.
     
    Als er durch die

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