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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Expeditionsreise hier. Wenn sie uns zu diesen Verhandlungen begleiten, bekommen sie eine einmalige Gelegenheit, die Rechts- und Verhandlungspraxis der Staurni zu studieren. Bragdon hat sich deshalb erboten, uns einen seiner Flieger zu leihen, vorausgesetzt, er und die Frau können mitkommen. Eigentlich wollte er noch mehrere seiner Wissenschaftler mitnehmen, aber die Staurni begrenzen die Zahl ihrer Besucher. Sie sind mißtrauische Burschen. Wie dem auch sei, wenn wir den Flieger benützen, bleibt diese Jacht für Transportzwecke frei, und wir können unser eigenes Projekt beschleunigen.«
    »Richtig.« Utgh-a-Kthaq watschelte wieder hinaus, um seine Sachen zu holen. Vadasz betrachtete nachdenklich den breiten, walfischgleichen Rücken, bis er verschwunden war. Ich möchte bloß wissen, dachte er, wieviel von unseren menschlichen Streitereien und Spannungen zu ihm durchdringt. Vielleicht nichts. Wahrscheinlich hält er diese Affäre zwischen Gunnar und Jocelyn für völlig bedeutungslos, wenn er sie überhaupt bemerkt.
    Und vielleicht hat er sogar recht. Bisher hat es nur dazu geführt, daß Gunnar oft abwesend ist, was beim gegenwärtigen Stand der Dinge nicht viel schadet. Die Leute reden natürlich, aber das meiste, was man hört, sind derbe Witze und neidische Anspielungen. Ich bin der letzte, der seinem Freund ein kleines bißchen Glück mißgönnen würde. Aber wenn es so ist – warum beunruhigt mich die Sache?
    Er schüttelte seine Befürchtungen ab und stellte eine Radiophonverbindung mit der Quest her. Ein älterer, bebrillter Mann nahm das Gespräch an.
    »Guten Tag, Doktor Towne«, sagte Vadasz munter. »Würden Sie bitte Kapitän Heim daran erinnern, daß wir in einer halben Stunde aufbrechen?«
    »Damit kann ich mich nicht befassen. Soll er sich doch selbst erinnern«, schnappte der Mann ärgerlich.
    »Sind Sie so entschieden gegen unser kleines Vorhaben, daß Sie nicht einmal eine Nachricht weitergeben wollen?« fragte Vadasz lächelnd. »Dann seien Sie doch so gut und erinnern Madame Lawrie.«
    Towne errötete und unterbrach die Verbindung. Er schien sehr archaische Moralbegriffe zu haben. Vadasz schmunzelte und machte sich an seine eigenen Reisevorbereitungen.
     
    *
     
    An Bord der Quest blickte Heim zur gleichen Zeit auf, seine Uhr, räkelte sich, gähnte und sagte: »Es wird Zeit.«
    Jocelyn legte ihre Hand auf sein rötliches Haar. »Müssen wir?«
    Die Besorgnis in ihren Augen tat ihm weh. Er versuchte zu lachen. »Was, du willst die Reise absagen und Viktor um seine Beobachtungen bringen? Das würde er uns nie verzeihen.«
    »Er würde darüber fast so glücklich sein wie ich. Denn es ist viel wichtiger, daß du aus diesem Wahnsinn erwachst, Gunnar.«
    »Liebes Kind«, antwortete er, »das einzige, was eine sonst so erfreuliche Zeit beeinträchtigt hat, waren deine ständigen Versuche, mich zur Aufgabe meines Kaperprojekts zu überreden. Du kannst es nicht. Warum findest du dich nicht damit ab und genießt einfach unser Zusammensein?«
    Sie antwortete nicht, stand auf und ging durch die Kajüte zum Wandschrank. »Wäre ich jünger«, sagte sie bitter, »hätte es mir gelingen können.«
    »Was? Nein, sieh doch mal …«
    »Ich sehe.« Sie blieb vor ihrem Frisierspiegel stehen. Langsam strichen ihre Hände über ihre Wangen, ihre Brüste und ihren Leib. »Ich weiß, für dreiundvierzig bin ich noch ganz gut erhalten. Du bist diese letzten Tage freundlich und nett zu mir gewesen, Gunnar. Aber ich habe bemerkt, daß du dich auf nichts festlegen wolltest.«
    Er schwang seine Beine über die Bettkante und fuhr sich durch das gelichtete Haar. »Wie könnte ich?« sagte er. »Ich habe keine Ahnung, was auf meiner Kreuzfahrt alles geschehen wird. Darum habe ich auch kein Recht, Versprechungen zu machen, oder …?«
    »Du könntest sie unter Bedingungen machen«, sagte sie. »›Wenn ich lebendig nach Hause komme‹, könntest du sagen, ›werde ich das und das tun, wenn du damit einverstanden bist.‹«
    Er schwieg. Nach einigen Sekunden wandte sie sich von ihm ab, damit er ihre Enttäuschung nicht sehen konnte. »Komm«, sagte sie ruhig, »ziehen wir uns an.«
    Fünf Minuten später verließen sie die Kajüte und gingen schweigend durch den Korridor. Bei den Spinden vor dem Eingang zum Bootshaus drei stand Viktor Bragdon und legte seinen Raumanzug an. »Hallo!« rief er. »Ich hatte mich schon gefragt, wo Sie so lange stecken mochten, Kapitän Heim. Einer Ihrer Leute hat Ihre Sachen

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