Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
Vom Netzwerk:
Einstiegluke aus dem Flieger trat und das künstliche Schwerefeld der Maschine verließ, taumelte Heim unter dem plötzlichen Zug der Schwerkraft. Mit Mühe hielt er sich auf den Beinen. Die Last der Geräte auf seinem Rücken war kaum auszuhalten.
    Jocelyn war vorausgegangen, um die Gefangenen beim Aussteigen in Schach zu halten. In ihrem Raumanzug sah sie auf groteske Weise verändert aus, und die dunkle Sichtscheibe maskierte ihre Züge. Er tappte auf sie zu.
    »Halt!« Sie richtete eine automatische Pistole auf ihn, und er blieb stehen und holte einige Male tief Luft. »Joss, was soll diese Farce?«
    »Du ahnst nicht, wie sehr ich es bedaure«, sagte sie mit etwas unsicherer Stimme. »Wenn du auf mich gehört hättest …«
    »Es ging dir bei allem also nur darum, meinen Plan zu ruinieren?«
    »Ja. Es mußte sein. Kannst du das nicht begreifen? Es besteht keine Möglichkeit, mit Alerion zu verhandeln, solange du deinen Privatkrieg führst. Ihre Delegierten haben es erklärt, bevor sie die Erde verließen.«
    »Und du hast ihnen geglaubt? Hast du so wenig Ahnung von den Ereignissen der Geschichte?«
    Sie schien ihn nicht zu hören. Die Worte sprudelten über ihre Lippen, und obwohl sie durch den Helmlautsprecher verzerrt klangen, merkte er, wie sie an ihn appellierte.
    »Der Nachrichtendienst der Kontrollbehörde hat vermutet, daß du deine Waffen hier einkaufen würdest. Ein bewaffnetes Schiff konnten sie nicht schicken, weil die Staurni es nicht herangelassen hätten. Und solange Frankreich eine parlamentarische Entscheidung hinauszögerte, konnte offiziell nichts unternommen werden. Aber inoffiziell. Wir stellten diese Expedition zusammen und starteten. Ich erfuhr von der ganzen Sache nur, weil die internationale Kontrollbehörde wußte, daß wir befreundet waren. Dann bat ich, mitkommen zu dürfen. Ich hoffte, ich könnte dich überzeugen.«
    »Für so etwas gibt es einen Namen«, schnappte er.
    »Es ist mir nicht gelungen«, sagte sie traurig. »Viktor beschloß, die Gelegenheit dieses Fluges zu nützen und zu handeln. Wir haben nicht die Absicht, jemandem etwas zuleide zu tun. Wir werden euch zur Erde zurückbringen. Mehr nicht. Man wird euch nicht einmal vor Gericht stellen.«
    »Ich könnte euch wegen Entführung verklagen«, sagte er.
    »Wenn du willst…«
    Die ganze Hoffnungslosigkeit der Lage kam ihm zu Bewußtsein. »Was würde es nützen? Du würdest einen Richter bekommen, der dich freispricht, und wahrscheinlich würde man dir noch einen Orden verleihen.«
    Vadasz kam heraus, dann Koumanides, dann Utgh-a-Kthaq. Der Grieche flucht ununterbrochen.
    Ohne Kapitän und ohne Chefingenieur wird die Sternschnuppe umkehren müssen, dachte Heim. Geschlagen, bevor ein Schuß gefallen ist.
    Er blickte umher. Sie waren am Westufer des Flusses Mohr gelandet, der sich hier breit durch ein sandiges, mit Geröllblöcken verstopftes Bett wälzte. Die Berge von Kimreth, noch viele Kilometer entfernt, lagen hinter braungrauem Dunst, aber die Sonne schien auf ihre Flanken und ließ die gigantischen Felswände, Rinnen und Türme erkennen. Über allem ragte der Vulkankegel auf, den er vom Flieger aus gesehen hatte. Der Boden unter seinen Füßen war mit moosartig federndem gelben und rotem Bewuchs bedeckt. Der Himmel wölbte sich pflaumenblau, und Wolken trieben vor einem Wind, der in Heims Geräuschempfängern dröhnte und heulte. Ein kleiner Schwarm fledermausähnlicher Wesen kam in Sicht und verschwand wieder in der dichten, dunstigen Atmosphäre.
    Vadasz kam an Heims Seite und murmelte: »Können wir sie überrumpeln? Ich glaube nicht, daß sie treffen wird, wenn wir schnell sind.«
    »Hier können wir uns nicht schnell bewegen«, murmelte Heim zurück. Er betrachtete die Frau. Würdest du wirklich auf mich schießen, Joss? dachte er.
    Sein Herz hämmerte dumpf gegen die Rippen. Aber bevor er sich zu einem Versuch entschließen konnte, war Bragdon draußen, und es war keine Frage, daß er die Laserpistole gebrauchen würde, wenn es ihm nötig erschien.
    »Vorsicht!« rief der Naqsaner. »Sie haben die Luftschleuse offengelassen!«
    »Ich weiß«, sagte Bragdon ruhig. »Und ich habe den Autopiloten eingeschaltet. Legen Sie sich am besten alle auf den Bauch.« Er setzte sich auf die Erde.
    Das Triebwerk der Maschine heulte auf, und sie löste sich in einer Staubwolke vom Boden. Heim sah, wie sie steil etwa hundert Meter aufstieg, ins Trudeln kam und abstürzte. Instinktiv ließ er sich fallen.
    Der Flieger zerschellte

Weitere Kostenlose Bücher