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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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gewarnt.«
    »Ich dachte, unser Trick würde gelingen«, sagte Vadasz bedrückt. »Hätte ich gewußt…«
    »Er ist gelungen«, sagte Heim. »In jedem Krieg gibt es Opfer.« Er klopfte dem Sänger auf den Rücken und ging zu Jocelyn. Der von seinem Körper rinnende Schweiß schlappte in seinen Stiefeln. Er fühlte eine Beengung in seiner Brust und Kehle, als ob er weinen wollte, aber es war ihm nicht möglich.
    »Hast du dir wehgetan, Joss?« fragte er.
    Sie wich zurück. »Keine Angst«, sagte er. »Ich werde dir nichts tun.«
    »Aber ich habe auf dich geschossen!« Ihre Stimme bebte.
    »Damit mußte ich rechnen.« Er legte einen Arm um ihre Schultern. Sie ließ ihren Kopf sinken und schluchzte minutenlang, während er schweigend und in einer Art von Pflichtgefühl wartete, daß sie sich vom Schock erhole. Nicht, daß er sie haßte oder verachtete; seine Empfindungen hatten nur einer sonderbaren Leere Platz gemacht. Seine Gefühle waren noch vom Anblick des Todes gelähmt, seine Gedanken begannen sich auf die nächsten Schritte zu konzentrieren. Als sie sich beruhigt und auf einen Felsblock gesetzt hatte, ging er zum Wrack. Metallteile und Überreste der Ladung lagen weithin verstreut. Er fand einen Spaten und einige Buschmesser und brachte sie zurück. Den Spaten warf er Bragdon vor die Füße. »Da. Graben Sie.«
    Der Mann starrte auf das Werkzeug. »Was?«
    »Wir lassen Gregorios Koumanides nicht unbeerdigt. Ein flaches Grab genügt, aber … Fangen Sie schon an, Mann. Jemand wird Sie ablösen, wenn Sie müde sind.«
    Bragdon richtete sich Zentimeter um Zentimeter auf. »Was denken Sie?« rief er. »Ich habe diesen Mann nicht getötet. Sie haben es getan, mit Ihrem wahnwitzigen Versuch. Glauben Sie, Sie können unseren Flieger mit sechs Mann an Bord überrumpeln?«
    »Nein«, antwortete Heim. »Ich habe nicht vor, hier zu sein, wenn er kommt.«
    »Aber – aber …«
    Heim drückte ihm den Spaten in die Hand und ging weiter zu Vadasz. Utgh-a-Kthaq kam Bragdon gutmütig zu Hilfe und begann mit seinen breiten Händen Erde und Steine zur Seite zu schaufeln.
    »Hast du dir außer dem Trick noch etwas überlegt?« fragte Heim den Ungar.
    »Nein«, sagte Vadasz verlegen, »eigentlich nicht. Es war nur so eine vage Idee, nie kampflos zu kapitulieren.«
    »Setzen wir uns und werfen wir einen Blick auf die Karte.« Jeder Raumanzug hatte eine Tasche mit Karten und anderem Informationsmaterial. Über Staurn gab es nicht viel. Heim entfaltete die Karte der Region. Sie flatterte im Wind, und er mußte sie über den Knien festhalten. »Koumanides hätte gewußt, was diese Symbole bedeuten«, murmelte er. »Aber sieh mal hier …« Sein Finger fuhr eine Linie entlang. »Das sind die Berge von Kimreth, und das ist der Fluß Morh. Soviel wissen wir. Hier ist als höchster Berg der nördlichen Kette der Lochan eingezeichnet. Kein anderer Gipfel ist soviel höher als alle anderen. Also muß der Vulkan dort drüben der Lochan sein. Dann sind wir ungefähr hier.«
    »Ja.« Vadasz begann wieder etwas lebhafter zu werden. »Und hier, am Nordhang des Lochan, ist der Horst von Wenilwain. Ungefähr hundert Kilometer Luftlinie, würde ich schätzen. Ich glaube nicht, daß wir einen so langen Marsch durchstehen können. Aber wenn wir in die Nähe kämen, würde uns vielleicht ein Patrouillenflieger oder eine Jagdgruppe ausmachen.«
    »Und Wenilwain würde uns helfen.« Heim nickte nachdenklich. »Ein großes Risiko, darüber müssen wir uns klar sein. Was sind das für Gegenden, die zwischen uns und der Nordflanke des Lochan liegen? Kosmische Bezeichnungen: Der wandernde Wald; die Schlächtermaschinen; der Donnerrauch.«
    Vadasz blätterte in dem dünnen Handbuch. »Mal sehen, was hier steht.« Er suchte, klappte das Heft mit einem Fluch zu. »Kein Hinweis. Aber diese Karte ist ja auch ein Duplikat jener anderen, die Koumanides und Wong nach Hinweisen der Eingeborenen gezeichnet haben. Von diesen Dingen weiß man auf der Erde nichts. Wahrscheinlich planten die beiden, diese Informationen nach ihrer Rückkehr weiterzugeben. Das ist allgemein üblich.«
    »Ich weiß. Aber Gregorios ist tot und kann uns nichts mehr sagen. Wir müssen es selbst herausfinden.«
    Vadasz zeigte auf Bragdon und Jocelyn. »Was machen wir mit den beiden?«
    »Sie werden mitkommen müssen, fürchte ich. Erstens, weil es ihren Freunden Kopfzerbrechen verursachen und die Verfolgung erschweren wird, wenn sie hier niemanden antreffen; zweitens, weil wir jeden Mann und

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