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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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strauchelte. Einen Moment lang sah es aus, als würden sie beide fallen. »Rasten«, murmelte sie.
    »Du hast erst vor zehn Minuten gerastet. Komm!« Brutal riß er an dem improvisierten Gurt, der sie verband. Sie taumelten weiter. Nach weiteren zwanzig Minuten rief Vadasz: »Es ist Zeit«, und jeder legte sich auf den Rücken und verschnaufte.
    Nach einer Weile setzte sich Heim auf. Sein Blick war klarer geworden, und die Kopfschmerzen hatten ein wenig nachgelassen. Auf eine vage, geistesabwesende Art wurde er sich sogar bewußt, wie großartig die Landschaft war, in der sie sich befanden.
    Im Osten zog sich das hügelige Vorland, durch das sie sich aufwärts arbeiteten, in sanft gewellten Kuppen und Tälern in die unendliche, im Dunst verborgene Ebene hinaus. Das milde Licht der Abendsonne ließ ihre braunen, roten und gelben Farben strahlend aufleuchten. Nicht weit entfernt wand sich ein Bergbach zwischen Felsblöcken und stürzte schäumend in einer Reihe kleiner Katarakte zu Tal. Das Geräusch der fallenden Wasser klang wie Glockenläuten durch die stille Luft. Schwärme insektenartiger Wesen mit smaragdgrünen Körpern und regenbogenfarbenen Flügeln schwebten über den Tümpeln längs des Bachlaufes.
    Westwärts ragten die Berge dunkel und wild vor der Sonne auf, die sich ihrem Zackenkamm näherte. Lochans schneebedeckter Gipfel lag in einem unirdischen Farbenspiel aus grünen und blauen Tönen unter einem violetten Himmel. Auf halber Höhe schwebte eine Wolkenbank vor den dunklen Rissen und Schrunden des Vulkankegels, der in seiner Ebenmäßigkeit an den Fudschijama erinnerte. Die vor ihnen liegende Wegstrecke war bereits im Schatten, aber Heim sah, daß in etwa einem Kilometer Entfernung ein Wald wuchs. Sein Feldstecher zeigte ziemlich dichtes Unterholz, aber auch, daß ein Umgehen nicht möglich war, denn im Norden und Süden war kein Ende zu sehen. Dagegen schien der Waldstreifen nur eine geringe Tiefe zu haben.
    Auch Vadasz hatte in dieselbe Richtung geschaut. Als Heim den Feldstecher sinken ließ, sagte der Ungar: »Ich glaube, wir lassen es für heute gut sein.«
    »Es ist noch früh«, wandte Heim ein.
    »Aber die Sonne wird bald hinter den Bergen untertauchen. Außerdem sind wir erschöpft und werden uns morgen einen Weg durch diesen Wald bahnen müssen. Eine lange Rast wird unseren Kräften zustatten kommen, Gunnar.«
    »Wir haben heute von achtzehn Stunden neun geschlafen.« Heim sah sich nach den anderen um. Ihre Raumanzüge waren ihm schon so vertraut geworden wie ihre Gesichter, die er selten sah. Jocelyn war bereits bewußtlos. Vadasz und Bragdon saßen aufrecht, aber ihre Rücken waren gekrümmt, und ihre Bewegungen ließen erkennen, wie erschöpft sie waren. Utgh-a-Kthaq lag wie ein faulenzendes Walroß auf der Seite; er schien von allen noch am frischesten zu sein. Heim selbst fühlte sich zerschlagen wie noch nie in seinem Leben.
    »Also gut«, sagte er.
    Er hatte nicht viel Appetit, aber er zwang sich, etwas Pulver mit Wasser zu mischen und den Brei durch die Ventilöffnung in sein Gummimundstück zu pressen. Als er gegessen hatte, streckte er sich auf den Rücken, soweit es das Traggestell zuließ. Ohne sich zu rühren, sah er zu, wie das Spiel der Lichter und Farben auf dem Gipfel des Lochan verblaßte. Der Himmel wurde dunkler, ein paar Sterne begannen zu flimmern, und im Zenit leuchtete die kleine Scheibe des äußeren Mondes kalt und stahlblau. Kurz darauf schlief er ein.
    Der Sonnenaufgang weckte ihn mit gleißender Helligkeit. Die Ostflanke des Lochan glühte im blaßroten Licht. Heim fühlte sich jeden Morgen steifer und ausgehöhlter, aber die Frühstücksvorbereitungen und das Auskochen des Wasservorrats für den neuen Tag ermunterten ihn ein wenig. Bragdon bewahrte sein eisernes Stillschweigen, und auch die anderen blieben wortkarg. Aber als sie sich auf den Marsch machten und mit bleiernen Schritten bergan stapften, dem Waldrand entgegen, begann Vadasz plötzlich zu singen.
    »Trois jeunes tambours,
    s’en revenaient de guerre,
    trois jeunes tambours,
    s’en revenaient de guerre,
    et ri, et ran, ra-pa-ta-plan,
    S’en revenaient de guerre …«
    Bei der zweiten Strophe fielen Heim und Jocelyn keuchend ein, und sogar Bragdon und Utgh-a-Kthaq schienen sich vom schwerfällig stampfenden Rhythmus angefeuert zu fühlen. Sie erreichten den Wald zeitiger und in besserer Verfassung, als sie erwartet hatten.
    »Danke, Endre«, sagte Heim.
    »Das ist mein Job, weißt du«, antwortete

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