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TTB 116: Freibeuter im Weltraum

TTB 116: Freibeuter im Weltraum

Titel: TTB 116: Freibeuter im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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jede Hand brauchen werden, wenn wir in die Vorberge kommen.«
    »Warte!« Vadasz hieb mit der Faust auf sein Knie. »Gunnar, es geht nicht. Wir haben Sauerstoffflaschen und Luftregenerierungsgeräte bei uns, aber kein Wasser. Was in den Feldflaschen ist, reicht höchstens für einen Tag. Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, daß wir Wasser brauchen, um die pulverisierten Nahrungsmittel darin aufzulösen. Und du weißt, daß wir froh sein können, wenn wir zehn Kilometer pro Tag schaffen.«
    Heim lächelte. »Kennst du den Trick nicht? Hier gibt es überall Wasser aus Bächen und kleinen Flüssen; du siehst sie auf der Karte, und das sind sicher bei weitem nicht alle. Also füllen wir unsere Feldflaschen, stellen die Laserpistole auf breite Streuung und niedrige Intensität, und kochen das Ammoniak heraus.«
    »Der Energievorrat würde vielleicht ausreichen«, zweifelte Vadasz, »aber für Verteidigungszwecke bleibt uns dann nur noch Jocelyns Schießeisen.«
    »Das macht nichts, Endre. Die hiesigen Raubtiere sind kein Problem. Wir sind für sie genausowenig schmackhaft wie sie für uns. Unser größter Feind ist die Schwerkraft dieses verdammten Planeten, unser zweitgrößter der Mangel an Nahrung und Medikamenten. Der drittgrößte wäre schlechtes Wetter, wovon wir hoffentlich verschont bleiben.«
    »Hm, wie du meinst. Ich würde gern erfahren, was mit den Schlächtermaschinen gemeint ist. Aber wir werden es versuchen.« Er stand auf. »Du hast mir wieder Mut gemacht, Gunnar. Ich glaube, ich werde Bragdon beim Schaufeln ablösen.«
    Eine Stunde später, nachdem sie sich zu einem stillen Gebet um das Grab versammelt hatten, machten sie sich auf den Weg.

 
13.
     
    Vier Tage? Fünf? Heim wußte es nicht mehr genau. Der Alptraum dauerte schon zu lange.
    Anfangs waren sie gut vorangekommen. Der Boden stieg nur leicht an und war auf weite Strecken mit lichtem Wald bedeckt, der sie vor Luftbeobachtung schützte, ohne ihren Marsch zu behindern. Sie waren alle in guter körperlicher Verfassung. Und ihre Überlebensausrüstung erwies sich trotz ihres Gewichts als ein Wunder an Vielseitigkeit und Gebrauchstüchtigkeit. Trotzdem ging die Rechnung mit der Schwerkraft nicht auf. Außer seiner Traglast hatte jeder sein doppeltes Körpergewicht zu schleppen. »Gut vorankommen« bedeutete unter diesen Umständen einen Durchschnitt von einem Kilometer in der Stunde.
    Dann wurde das Terrain steiler und hügeliger, je mehr sie sich den Vorbergen näherten. Was noch schlimmer war, die Überbeanspruchung ihrer Körperkräfte begann sich bemerkbar zu machen. Ohne ein luftdicht verschließbares Zelt konnten sie ihre Raumanzüge nicht ausziehen. Die Luftregenerierungsgeräte filterten und reinigten die Atemluft von den Nebenprodukten des Stoffwechsels. Aber langsam wuchs der Prozentsatz an Gasen, die der chemischen Behandlung entgingen. Der Gestank und der Juckreiz blieben für eine Weile erträglich, doch das Zuviel an Aldehyd, Keton und organischen Säuren machte ihnen bereits zu schaffen.
    Hinzu kam, daß die hohe Schwerkraft nicht nur das Herz auf eine gefährliche Weise überbeanspruchte. Sie brachte das in Millionen von Jahren der Entwicklung auf einem kleineren Planeten fein ausbalancierte Gleichgewicht der Körperflüssigkeit in Unordnung. Plasma sickerte durch die Zellwände. Blut sammelte sich in den Extremitäten. Hände und Füße schwollen an, während die Durchblutung des Gehirns abnahm. Auf Staurn geschah dies alles nicht plötzlich, sondern langsam und unmerklich. Aber es geschah.
    Ohne Medikamente wie Gravanol, Kinestan, stimulierende und analgetische Mittel, hätten die Reisenden keine drei Tage durchgehalten. Gingen die Medikamente einmal aus – und die Vorräte schrumpften beängstigend –, würde ein Körper die Strapazen vielleicht noch einen Tag aushalten, bevor es zum Kollaps käme.
    Wie durch eine Mühle gingen dieselben Gedanken immer wieder durch Heims Kopf. Ist es das wert? Warum sind wir nicht geblieben? Jetzt wären wir schon sicher und wohlbehalten auf dem Heimweg. Warum sind wir nicht umgekehrt? Ich weiß es nicht mehr. Mechanisch hob er einen Fuß um den anderen, stapfte voran und stierte auf den Boden, um Unebenheiten rechtzeitig auszumachen, bevor er darüber stolperte. Und an seiner rechten Seite hing ein Gewicht, das ihn mit jedem neuen Schritt in die Knie zu zwingen drohte. Ja, richtig, erinnerte er sich dumpf. Jocelyn. Wir haben beschlossen, ihr abwechselnd weiterzuhelfen.
    Sie

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