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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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sollen. Neun – und ein zehnter, der bisher noch keinen Namen hatte –, die sich auf mehr oder weniger heftige Weise gegen die Invasoren zur Wehr gesetzt hatten. Da man den llralanischen Soldaten gesagt hatten, daß sie nicht mit Gegenwehr zu rechnen hatten, hatte die natürliche Vorsicht nachgelassen, und es war zu Ausfällen gekommen, die zu den Einbußen hinzugerechnet werden mußten, die auf das Konto einiger übereifriger Piloten und einer Mannschaft verzweifelter terranischer Soldaten gingen. Die Überfallenen hatten sich noch lange genug wach halten können, um eine tödliche Salve abzufeuern.
    Margaret Cassidy hatte sich heftig gewehrt, während Jennifer Nogales nach einem Bück auf die Gesichter der Eindringlinge in eine Art Schockzustand verfallen war. Rayburn Senior hatte sich so heftig gewehrt, daß er es nicht überlebt hatte; sein Sohn hatte drei Soldaten getötet, ehe ihn ein Schlag mit dem Gewehrkolben zur Vernunft brachte. Michael Harris und Paul Nogales – zwei Namen, die ihm bekannt waren – hatten sich überhaupt nicht zur Wehr gesetzt. Der erste hob beim Anblick der Waffen sofort die Hände; und Nogales befand sich zum Zeitpunkt seiner Gefangennahme in einem Gefängnis und war völlig wehrlos. Auch Hogate Yoganda, so gewaltig er auch war, hatte keine Schwierigkeiten gemacht, und Daniel Rierson – der dritte bekannte Name – war ebenfalls schnell mattgesetzt worden.
    Der neunte Mann – ihm ebenfalls bekannt – war ein Sonderfall. Er hatte sechs Soldaten getötet und auf bisher unbekannte Weise den Tod eines Colonels verursacht. Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, behauptete er nun, daß seine Immunität und die beeindruckende Liste seiner Erfolge allein auf die Taten seines Großvaters zurückzuführen waren, der bereits seit dreißig Jahren tot war. Er beunruhigte Wachen und Mannschaften mit blutigen Prophezeiungen. Was an sich ein absurdes Unterfangen war. Aber noch vor drei Jahren hatte der Plan einer Invasion auf Terra ebenso absurd geklungen. Die Vorgänge in und um Baxter schienen Donovans Geschichte eher noch realistischer klingen zu lassen.
    All dies hatten weder er noch das Generalkommando voraussehen können, als sie an einem regnerischen Tage vor etwas weniger als einem Jahr den Start der ersten Robo-Raketen beobachteten, die den Staub in der terranischen Atmosphäre verteilen sollten.
    Er zuckte philosophisch die Achseln. Wenn das alles war, dann hatte er nichts zu befürchten. Jedenfalls wie die Dinge im Augenblick standen. In einer Woche mochte es bereits anders aussehen, und er mußte sofort etwas unternehmen. Wenn Donovan weiterhin ungehindert reden konnte, und wenn das »Gespenst von Baxter« weiterhin sein Unwesen treiben sollte, dann war Gefahr im Verzug.
    Er drückte auf einen Knopf. »Blanatta?«
    »Ja, General?«
    »Blanatta, ich habe beschlossen, daß alle immunen Terraner nach hier überführt werden. Auch Donovan. Ferner gebe ich Anweisung, daß Sjilla sofort zur Kalistra beordert wird, um Donovan auf seinem Weg hierher zu begleiten. Sie verstehen?«
    »Ja, General.«
    Sarno nahm einen Schluck aus seinem Glas und wandte sich wieder den Berichten zu. Der oberste beschäftigte sich mit den Hunderttausenden von Antigrav-Platten, die die Soldaten benutzt hatten und die nun über drei Planeten verstreut waren.
    »Von Papierarbeit zu Papierarbeit!« stöhnte er. Doch bei der Kriegsflotte war diese Arbeit immerhin wesentlich interessanter.
    Er leerte das Glas und machte sich daran, die letzten Berichte zu studieren und abzulegen, Dokumente über den Niedergang der terranischen Rasse.

 
9
     
    Er erwachte aus einem tiefen traumlosen Schlaf und starrte zuerst verständnislos an die Decke. Diffuses Sonnenlicht drang durch das Fenster, und der Raum war angenehm warm. Plötzlich fiel ihm alles wieder ein, und er warf die Decken ab.
    In diesem ruhigen Schlafzimmer kamen ihm die Erschöpfung und die Angst der letzten Tage irgendwie unwirklich vor. Er fühlte sich ausgeruht. Er trat vor den Spiegel und stellte grinsend fest, daß er wie ein zottiger Bär aussah. Die Kleidungsstücke, die er gestern abend in den Waschautomaten gesteckt hatte, lagen sorgfältig zusammengefaltet bereit.
    Er zog sich an, schnallte den Munitionsgürtel um, nahm seine Waffen und ging nach unten. Er verbrachte die nächste halbe Stunde bei einem ausgezeichneten Frühstück und nahm sich noch die Zeit, ein dickes Eßpaket für unterwegs fertigzumachen. Dann ging er die Fenster ab und hielt

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