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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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mit schußbereiter MPi Umschau.
    Nichts. Die Lichtung lag noch ebenso friedlich wie am Abend zuvor. Es war absolut ruhig. Er mußte von hier verschwinden, ehe sich an diesem Zustand etwas änderte. Er begab sich in die Garage, warf seine Waffen in das kleine Luftfahrzeug und ließ den Motor an. Die Garagentüren öffneten sich geräuschlos, und er setzte die Maschine hinaus. Vorsichtshalber schloß er die Türflügel wieder. Es war nicht nötig, daß ein aufmerksamer Luftbeobachter bei einer zweiten Prüfung feststellte, daß die Türen plötzlich offen waren.
    Er zog den Luftwagen hoch, um eine Hecke zu überspringen, ging dann aber sofort wieder auf fünfzig Zentimeter. Gemächlich flog er auf den Waldrand zu und glitt zwischen den Stämmen hindurch und in die Kühle des Waldes hinein. Er hatte die Fenster geöffnet und lauschte angestrengt auf jedes verdächtige Geräusch, während er leise zwischen den Stämmen manövrierte. Gelegentlich fegte ein Ast über die Windschutzscheibe.
    Er hielt auf Baxter zu, das er in geringer Entfernung passieren wollte, um dann die Richtung zur Küste einzuschlagen.
    Aber das sollte nicht sein.
    Der llralanische Soldat, der plötzlich aus dem Unterholz auftauchte, sah Rierson im selben Augenblick, als dieser ihn erblickte. Für Sekundenbruchteile erstarrten beide – Rierson war überrascht von der plötzlichen Vernichtung seiner Pläne, und der Soldat von der leisen Annäherung eines Fahrzeuges, das er instinktiv mit den oberen Luftschichten in Verbindung brachte.
    Rierson ließ das Flugzeug vorwärtsschießen. Eine endlose Sekunde lang starrte er in das verzerrte Gesicht des Soldaten, der sein Gewehr hochzureißen versuchte. Dann hatte der Wagen ihn erreicht. Der Llralaner schrie nicht, als ihn der Flugwagen umraste, sondern starb in grimmigem Schweigen.
    Krummmms!
    Der Wagen erzitterte. Rierson glaubte zuerst einen Baum gerammt zu haben, doch dann erreichte ihn der beißende Geruch freiwerdender Energie, und er fuhr herum.
    Krummmms!
    Diesmal sah er den blauen Energiestrahl, der von einer Baumgruppe zu seiner Linken ausging. Der Schütze war gut versteckt und mit dem Wagen nicht zu erreichen. Rierson konnte sich jetzt auch nicht auf ein Feuergefecht einlassen; vielleicht lag eine ganze Patrouille hier versteckt. Es blieb ihm nur ein Weg, den er ohne Zögern einschlug. Er ging auf Höhe. Er drückte den Beschleuniger herab und zog in einer steilen Kurve durch die raschelnden Äste in den Sonnenschein hinaus. Lange Pflanzengirlanden hingen von seiner Kurzwellenantenne.
    Ein rotes Licht flackerte auf dem Armaturenbrett, und ein kalter Schauer lief über seinen Rücken.
    Ein Energieschuß hatte sich durch das Gehäuse des Alo-Reaktors gebohrt, und die freigewordene Energie brachte den Antrieb durcheinander. Die Maschine begann sich aufzulehnen.
    Das Flugzeug trudelte. Sein Magen rebellierte. Im selben Augenblick gelang es ihm, die Maschine abzufangen und wieder unter den Radarhorizont zu drücken. Schwarzer, öliger Rauch quoll aus den Schußöffnungen und hinterließ eine deutliche Spur. Energieschüsse gingen links und rechts vorbei. Wenigstens erschwerte das Bocken des Fahrzeuges ein genaues Zielen. Das war immerhin etwas.
    Die Gebäude Baxters kamen in Sicht. Er hielt auf die Methodistenkirche zu und versuchte heil herunterzukommen.
    Er schaffte es gerade noch. Der Wagen warf sich in der Luft herum, berührte den Boden, überschlug sich beinahe, und kam nach einem heftigen Stoß schließlich aufrecht zum Stillstand. Rierson riß die Tür auf und kletterte hinaus. Er nahm sein Gewehr mit, ließ jedoch das Eßpaket zurück. Er sprintete über den Boulevard, hastete in einen Hinterhof und hielt keuchend unter einer Außentreppe inne. Von der Kirche tönten erregte Rufe und der Klang fremdartiger Motoren. Sie waren ihm diesmal dicht auf den Fersen. Sein Glück hatte ihn verlassen.
    Langsam setzte er sich in Bewegung. Er kreuzte zwei Straßen, nachdem er sich sorgfältig nach beiden Seiten gesichert hatte. Hastig suchte er Deckung, als ein Lastwagen voller Soldaten vorbeiraste. Er durfte sich nicht einkreisen lassen – das hätte das Ende bedeutet. Er mußte hier ‘raus. Jetzt oder nie.
    Er begann sich die geparkten Wagen anzusehen. Beim fünfzehnten Auto steckte der Zündschlüssel, doch die Türen waren verschlossen. Darauf konnte er jetzt keine Rücksicht mehr nehmen. Mit dem Gewehrkolben hämmerte er auf das Glas ein, das nach einigen Schlägen in kleine Splitter zerfiel. In

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