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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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verständigt.«
    »Und war diese Stelle bemannt?«
    »Nein, Sir. Aber die robotische Schaltung arbeitet automatisch vierundzwanzig Stunden am Tag und hält die Verbindungen offen, empfängt Berichte von untergeordneten Einheiten wie ich, sammelt Daten und zieht entsprechende Schlüsse.«
    »Und was hatte die Kontrollstelle zu deinem Vorgehen zu sagen?«
    »Sir, es wurde mir mitgeteilt, daß mein Vorgehen den robotischen Verhaltensregeln unter außerordentlichen Umständen durchaus entspricht.«
    »Das gibt dir eine ganze Menge Macht, nicht wahr?« »Allerdings«, sagte das Steuergehirn. »Das ist logisch. Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. In diesem Sinne ist auch meine Anweisung zu verstehen, einen normalen Menschen zu linden.«
    »Ohne daß dabei die Meinung des betreffenden Menschen berücksichtigt werden kann.«
    »Das ist wahr. Normalerweise würden die Ansprüche des Menschen Vorrang haben. Doch die Lage rechtfertigt das umgekehrte Vorgehen. Es mußte angenommen werden, daß in jedem Menschen, der Zeuge der Invasion gewesen ist, trotz aller möglichen gegensätzlichen Reaktion nur ein Motiv vorherrschend ist: der Wille, die Invasoren so schnell wie möglich wieder zu vertreiben und den Normalzustand wieder herzustellen; und daß ich, indem ich Sie hierherbringen ließ, letzten Endes doch nur Ihren eigenen Willen ausgeführt habe, allem äußeren Anschein zuwider.«
    »Das ist sehr abstrakt gedacht für einen Roboter«, bemerkte Rierson.
    »Ja, Sir. Die Lage erfordert es.«
    »Da stimme ich dir zu. In Ordnung, du hast also meinen Willen erfüllt und mich herbringen lassen. Wie stellst du dir nun vor, die Larrys zu vertreiben?«
    »Sir, darüber wollte ich gerade mit Ihnen sprechen.«
    »Ich höre.«
    »Sir, es dürfte Ihnen in der Zwischenzeit bekannt geworden sein, daß sich der seltsame Schlaf, dem die Bürger Atlantas erlegen sind, nicht nur auf diese Stadt beschränkt, sondern die ganze Welt befallen hat.«
    »Das hast du vom New Yorker Kontrollzentrum.«
    »Jawohl, Sir. Außerdem habe ich mich mit den Steuergehirnen anderer Warenhäuser des Furnestine-Konzerns in Verbindung gesetzt, sowie mit den Gehirnen verschiedener Lieferantenfirmen und Werbeagenturen, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe.«
    »Und die Leitungen funktionieren? Das wundert mich eigentlich.«
    »Nein, Sir. Keine hundertprozentige Funktion. Die Llralaner haben natürlich alle normalen Energiequellen stillgelegt. Aber ich hätte mich gewundert, wenn es Ihnen gelungen wäre, auch unsere Notschaltung zu desaktivieren.«
    »Ich verstehe. Weiter.«
    »Jawohl, Sir. Die Fremden sind überall. In der Luft, auf dem Boden, bei den Luftschutzräumen. Sie lassen alle Wohnungsbau- und Flächennutzungsverordnungen außer acht, zerstören Häuser und errichten auf den Trümmern ihre eigenen Gebäude. Sie haben zahlreiche Roboter desaktiviert, die ihnen das Ungesetzliche ihres Tuns vorhalten wollten. Außerdem haben sie zahlreiche Menschen aus ihren Luftschutzräumen geholt und in ihren neuen Gebäuden gelagert. Sir, diese Übergriffe müssen aufhören! Wenn einzelne Roboter etwas dagegen unternehmen wollten, wurden sie geradezu zertrümmert. Unsere Lähmstrahler kommen gegen die Waffen des Gegners nicht auf.
    Die Roboter sind als Einzeleinheiten hilflos. Mit den dazugehörigen Steuergehirnen verhält es sich ebenso. Auch die Kontrollstellen sind ohne menschliche Leitung nutzlos. Wir müssen etwas unternehmen, sind dazu jedoch nicht in der Lage – außer in einem derart geringen Maße, daß ein Erfolg von vornherein ausgeschlossen ist. Das gesamte Robotersystem ist völlig gelähmt.
    Sir, meine Hersteller und die Leitung der Furnestine-Gesellschaft haben vorgesehen, daß ich in einem Notfall der Gemeinschaft zur Verfügung stehe. Die Steuerautomaten der meisten anderen Gesellschaften sind ähnlich geschaltet, und die Kontrollzentralen wurden von der Regierung eingerichtet, um diesen zivilen Einsatz zu koordinieren. Bei dem Auftauchen der Fremden handelt es sich zweifellos um einen solchen Notfall.
    Aber natürlich haben unsere Hersteller eine Situation ohne Menschen nicht vorhersehen können, und so sind wir ohne direkte menschliche Kontrolle völlig hilflos. In der Regel übernehmen bei einem Alarm die Offiziere der Kontrollzentralen sofort das Kommando, doch sie schlafen in diesem Augenblick ebenso fest wie die übrige Menschheit in diesem System. Mit jedem Augenblick verschlimmert sich die Lage. Von dieser

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