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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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ebensowenig.
    Abrupt bewegten sich die Roboter. Ohne Geräusch, ohne eine überflüssige Bewegung trennten sie sich und steuerten auf verschiedene Hoftüren zu. Ob sie hinter ihm her waren oder nicht, auf jeden Fall war dort unten eine Suche im Gange. Es blieb ihm gerade noch die Zeit, den Rückzug anzutreten.
    Er verließ das Appartement, ging mit schnellen Schritten den Korridor entlang und die Treppe hinab. Seine weichen Jagdstiefel erzeugten dabei kein Geräusch. Im ersten Stock wandte er sich nach links und betrat einen Flur, der vom Hof wegführte. Der Gang endete mit einer Balkontür, die auf eine weite Park- und Landefläche führte, die von Besuchern, Postboten und Lieferanten benutzt wurde. Er fühlte sich entsetzlich ungeschützt, als er über die Betonfläche rannte und die Rampe hinablief, die in sanftem Bogen zur Straße führte.
    Fünf Querstraßen weiter fühlte er sich sicher genug, um anzuhalten und Ordnung in seine Gedanken zu bringen. Dann betrat er einen der zahlreichen unterirdischen Straßentunnels, die ganz Atlanta durchzogen. Es war dunkel hier unten. Die Llralaner hatten die Kraftwerke längst abgeschaltet.
    Etwas bewegte sich in dem Tunnel hinter ihm; ein dunkler Schatten glitt quer über die graue Fläche, die den Tunneleingang bezeichnete, und bewegte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn zu.
    Er feuerte aus der Hüfte.
    Der Schuß dröhnte ohrenbetäubend. Helle Flammen leckten an der Gestalt, tauchten sie für einen kurzen Augenblick in helles Licht. Sie taumelte, hielt sich jedoch auf den Beinen. Rierson war sich nur halb bewußt, daß er auf die Füße stolperte und weitere Schüsse abgab. Doch im selben Augenblick erkannte er, wie wenig er ausrichtete. Er fühlte sich hilflos und wußte, daß er die Energiewaffe in seiner Tasche nicht mehr erreichen würde, wenn das Wesen dort vor ihm feindliche Absichten hatte.
    Das Donnern der Schüsse verhallte, und Rierson stand dem Gegner mit seiner nutzlosen Waffe gegenüber. Das Schweigen wurde unerträglich.
    Dann sagte der Roboter: »Entschuldigen Sie, Sir, diese Belästigung. Aber ich muß Sie einen Augenblick sprechen.«
    Rierson bewegte sich nicht und schwieg.
    »Sir, wenn Sie weiterhin versuchen sollten, mich zu desaktivieren, wäre ich zu meinem großen Bedauern gezwungen, mich dagegen zu schützen.« Der Arm des Roboters kam hoch und enthüllte die Umrisse eines Lähmstrahlers.
    Rierson richtete sich auf und senkte die Waffe.
    »Vielen Dank, Sir.«
    »Wer hat dich geschickt?« fragte Rierson vorsichtig. »War er groß und hager, hatte er eine orangefarbene Haut und nur vier Finger an der Hand …?«
    »Sir«, unterbrach der Roboter höflich, »niemand hat mich geschickt. Ich komme auf Anordnung meines Steuergehirns.« Der Roboter trat zurück. Er hätte zu der Gruppe der fünf Hinterhofgestalten gehören können.
    »Ich fürchte, Sir, daß Ihre ziemlich hastige Reaktion einige unliebsame Aufmerksamkeit erregt hat. Diese Fremden sind überall.«
    Rierson starrte ihn an. »Du weißt über sie Bescheid? Weißt, wer sie sind?«
    »O natürlich, Sir. Sie sind ein lautes Pack. Sie zeigen nicht den geringsten Respekt vor privatem oder öffentlichem Eigentum. Sie sind außerdem sehr schnell mit der Waffe zur Hand.« War es eine Täuschung, oder hatte sich die Stimme des Roboters verändert? »Einer meiner Kollegen wurde direkt vor meinen Linsen auf brutale Weise desaktiviert. Und gerade darüber möchte ich – vielmehr mein Steuergehirn – mit Ihnen sprechen.«
    »Und worum geht es dabei?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Meine Instruktionen lauten, einen normalen Menschen zu finden und in die Zentrale zu bringen.«
    »Irgendeinen Menschen?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Hmm.« Rierson runzelte die Stirn. »Und wenn ich mich nun weigere, mit dir zu kommen?«
    »Meine Instruktionen sind sehr konkret, Sir. Es tut mir leid, Sir.«
    »Ich verstehe. Ist es nicht ein wenig ungewöhnlich, die Wünsche eines Steuergehirns über die Wünsche eines Menschen zu setzen?«
    »Auch die Umstände sind ungewöhnlich«, bemerkte der Roboter. »Können wir jetzt gehen, Sir?«
    »Eine letzte Frage!« Rierson zögerte und kam dann schnell damit heraus, in der Hoffnung, den Roboter zu überraschen: »Arbeitet dein Steuergehirn für die Fremden?«
    »Sir!« Der Roboter schien sich empört aufzurichten, aber das war gewiß eine Täuschung. »Mein Steuergehirn ist ein loyaler Teil des zivilen Verteidigungsnetzes dieses Planeten! Was Sie mit Ihren Worten

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