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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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Seite ist also keine Hilfe zu erwarten.
    Sir, die Suche nach einem Menschen ist nun seit neunundvierzig Stunden, vierzehn Minuten und einunddreißig Sekunden im Gange, und Sie sind der einzige wache Mensch, den wir auf den bewohnten Planeten dieses Sonnensystems finden konnten. Sir, der Konflikt, der uns durch unsere Handlungsfähigkeit aufgezwungen wird, hat bereits ein kritisches Stadium erreicht. Einige schwächere Gehirne sind ihm schon erlegen. Wenn wir nicht sofort etwas unternehmen, wird das Netz der Zivilverteidigung bald nicht mehr einsatzbereit sein. In anderen Worten: Wir, die Roboter dieses Sonnensystems, sehen uns in ernsthafter Gefahr. Wir sind zum Handeln bereit, dock wir brauchen entsprechende Befehle. Sir, werden Sie diese Befehle geben?«
    Rierson war überwältigt. Als Eins-Null-Acht beleidigt auf seine Anspielung reagierte, sein Steuergehirn könnte mit dem Gegner konspirieren, hatte er zu ahnen begonnen, daß die Hetzjagd jetzt ein Ende hatte. Doch er hatte ein anstrengendes Ringen mit dem Steuergehirn erwartet, das seine eigenen Vorstellungen in dieser Angelegenheit hatte und das er geradezu überlisten mußte, um seinen Willen durchzusetzen. Aber er hatte bestimmt nicht damit gerechnet, daß man ihm den Oberbefehl so rückhaltlos anbieten würde, den Befehl über die Roboterstreitkräfte auf drei Planeten.
    »Sir?« Das Gehirn schien zu fürchten, daß er das Angebot ablehnen könnte.
    »In Ordnung, Percival«, sagte Rierson. »Ich übernehme das Kommando.«
    »Gut. Nur …«
    »Nur was?«
    »Sir, mein Name ist nicht Percival.«
    »So?«
    »Nein, Sir. Die meisten Menschen nennen mich Charlie.«
    »In Ordnung, Charlie. Gehen wir zur Tagesordnung über.« Er nahm das Gewehr von der Schulter, lehnte es an die Wand und setzte sich in den Kontrollsessel. »Ich möchte einen vollständigen Bericht über die augenblickliche Lage im Sonnensystem. Und die Roboter sollen sofort damit aufhören, die Larrys zu belästigen. Sonst werden die Larrys eines Tages noch so nervös, daß sie eine große Gegenaktion starten. Und das müssen wir vermeiden. Ist das klar?«
    »Ja, Sir.«
    »Gib die entsprechenden Befehle. Und gib mir eine Direktschaltung mit der New Yorker Kontrollzentrale, die ich im Notfall sofort benutzen kann.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Weiter: Bewaffnete Wachen haben im zehnten Stock dieses Gebäudes Aufstellung zu nehmen. Sämtliches Roboterpersonal ist in die darüberliegenden Geschosse zurückzuziehen. Jeder Fremde, der die Absperrung durchbrechen will, ist zu lähmen und gefangenzusetzen.«
    Während Charlies Instrumente erwachten, drehte Rierson den Sessel herum und blickte aus dem Fenster. Ein kleiner Hubschrauber erschien und brummte in der Ferne vorbei. Er lächelte grimmig. Laß sie nur aufgeregt hin und her fliegen, laß sie nach Großatter suchen. Laß sie glauben, daß sie nichts zu fürchten haben, laß sie Donovans Warnungen ignorieren. Laß sie weiterhin denken, daß sie es nur mit einem einzigen Mann zu tun haben…
    Großatter hatte sich soeben in eine ganze positronische Armee verwandelt …

 
21
     
    Das llralanische Sammellager war einmal ein Block großer Bürogebäude gewesen. Die Invasoren hatten die Häuser gesprengt, die Trümmer zur Seite geschoben und auf der neugewonnenen Fläche ihre eigenen Gebäude errichtet. Die ganze Anlage zeugte vom militärischen Geist ihrer Erbauer.
    Der Fernsehschirm erlaubte James Rierson einen panoramahaften Überblick. Er saß bequem zurückgelehnt in Charlies Kommandozentrale und studierte das feindliche Lager. Eine Reihe weiterer Schirme zeigte Ausschnitte und Einzelheiten aus verschiedenen Blickwinkeln.
    »Überall in den Gebäuden, die das geräumte Gelände umgeben, sind Wachen verteilt. Artillerie deckt die strategisch wichtigen Zugänge«, bemerkte Charlie.
    Das Lager war leicht zu verteidigen. In der Nähe der llralanischen Gebäude standen einige schwere Räumgeräte, drei leichte Panzer, fünfzehn Truppenlastwagen, zwei Frachthubschrauber und ein großes Raketenflugzeug. Dieser Fahrzeugpark veränderte sich ständig. Bewaffnete Konvois fuhren ständig ein und aus, ohne daß ein bestimmtes Schema erkennbar wurde.
    Das Lager war von einem Zaun aus hohen Pfählen umgeben, zwischen denen ein bläulicher Schimmer tanzte. Zwei Tore unterbrachen den von Generatoren erzeugten Elektrizitätsvorhang. Schwerbewaffnete Soldaten patrouillierten innerhalb des Zaunes.
    »Ist das das Lager, das Sie ausgesucht haben?« Die Stimme der New Yorker

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