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TTB 118: Die schlafende Welt

TTB 118: Die schlafende Welt

Titel: TTB 118: Die schlafende Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Burkett jr.
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vorstellen kann, hätte sie völlig lähmen müssen, hätte jeden Widerstandswillen sofort im Keim ersticken sollen. Doch das war nicht der Fall gewesen, und wenn er genau darüber nachdachte, wußte er auch den Grund. Er hatte seinen Trumpf überspielt. Er war über das Ziel hinausgeschossen und hatte den Larrys zuviel auf einmal geboten. Die Llralaner hatten keine Gelegenheit gefunden, sich der entsetzlichen Gestalten bewußt zu werden, die auf sie einstürmten. Sie waren statt dessen sofort in ein hitziges Gefecht verwickelt worden, auf das sie als gut trainierte Soldaten schnell und instinktsicher reagiert hatten. Llralanische Soldaten fürchteten sich nicht vor einem richtigen Kampf, sondern sie waren nur im Hinblick auf ihren Gespensterglauben ein wenig eigenartig.
    Mit Charlies Hilfe war er schließlich in der Lage, die kleinen hellen Punkte auf dem Radarschirm zu deuten und sich klar zu machen, was dort draußen eigentlich vorging. Und mit der Zeit fand er sich auch allein zurecht.
    Plötzlich fuhr er zusammen. In einer der Angriffsreihen, die auf dem Radarschirm als winzige Punktekette erschienen, hatte sich eine Lücke aufgetan, und eine kleine Gruppe von Punkten bewegte sich langsam und bedächtig vorwärts. Mehrmals näherten sich Robotergruppen, zögerten und zogen sich wieder zurück. Einmal glühte ein Punkt grell auf und erlosch.
    »Charlie, was hat es zu bedeuten, wenn ein Punkt sich verfärbt und erlischt?«
    »Es bedeutet, daß wir eine Einheit verloren haben.«
    »Das habe ich mir gedacht. Stelle mir einen Kameraroboter bereit. Ostende Bragg Street.«
    »Sofort, Sir.«
    Ungeduldig trommelte Rierson mit den Fingern, während der angeforderte Roboter seine Ausgangsstellung einnahm. »Roboter in Position! Schirm Sechs. Welche Richtung, Sir?« fragte Charlie.
    »Westwärts. Vier bewaffnete Einheiten hinterherschicken. Es könnte Schwierigkeiten geben.«
    Schirm Sechs leuchtete auf und gab den Blick frei auf eine dunkle Straße, die durch die Nachtlinse des Roboters nur undeutlich zu erkennen war. Die Häuserwände schwankten im Rhythmus der Bewegungen des Roboters.
    »Da!« Rierson erhob sich halb aus seinem Sessel. Vor dem Roboter bewegten sich Gestalten, und einige dieser Gestalten wurden von anderen getragen oder geschleppt. Deutlich waren llralanische Uniformen zu erkennen, und …
    Das Bild verblaßte. Abrupt. Endgültig. Rierson wandte sich gerade noch rechtzeitig um, um den Lichtpunkt des Kameraroboters auf den Radarschirm verlöschen zu sehen. Und dann sah er ein Pünktchen, das er schon längst hätte sehen sollen, ein Pünktchen, das sich von der Linie der Häuserwände löste, um sich wieder der geheimnisvollen Gruppe anzuschließen.
    »Los!« knirschte er. »Laß sie nicht entwischen! Hinter ihnen her!«
    Charlie geriet bei diesen Befehlen etwas durcheinander, und ehe es Rierson geschafft hatte, sich einigermaßen klar auszudrücken, war die Gruppe bereits verschwunden und nicht wieder aufzuspüren. Es war, als hätte der Erdboden sie verschluckt.
    »Sir?«
    »Was ist los?«
    »Verkäufer Fünf-Zwei-Eins meldet einen einzelnen Terraner, der die Vincent Street entlanggeht.«
    »Bringt ihn her.«
    »Sir, er will nicht mit uns gehen! Er ist bewaffnet.«
    »Hölle! Hat Fünf-Zwei-Eins einen Lähmstrahler? Nein, natürlich nicht! Schick sofort eine entsprechend bewaffnete Einheit los. Lähmt ihn und bringt ihn her – in seinem eigenen Interesse. Die Straßen sind alles andere als sicher.«
    Er lehnte sich müde in seinem Kontrollsitz zurück und schloß die Augen. Der Kampf war so gut wie vorbei, und die Roboter waren die überlegenen Sieger.

 
24
     
    Der gewandte kleine Verkaufsroboter eskortierte ihn durch einen langen Gang und vor eine Frachtrampe. »Wir sind da«, verkündete er. Der andere Roboter schwieg.
    »Was heißt das?« wollte Daniel Rierson wissen. Er glaubte noch immer nicht recht an diesen kleinen Metallmann mit dem schußbereiten Lähmstrahler. Doch er hatte es vorgezogen, freiwillig zu kommen. Außerdem hatten die beiden vergessen, ihm seine Waffe zu nehmen. Absichtlich oder nicht, er würde sie nicht gerade mit der Nase darauf stoßen.
    »Wir sind hier im Furnestine-Warenhaus.«
    »Und hier arbeitet euer Steuergehirn?«
    »Jawohl, Sir.«
    Der Roboter näherte sich einer der Türen, lehnte sich dagegen und ließ Rierson vortreten. Im Gebäude wartete ein dritter Roboter mit gezogener Waffe.
    »Einer der Wächter«, wurde Rierson belehrt. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu

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