TTB 118: Die schlafende Welt
machen.«
»Keine Sorgen machen? Diese ganze Sache kommt mir immer mehr wie eine Falle vor! Ich gehe keinen Schritt weiter, ehe ihr mir nicht einige Fragen beantwortet habt!« Er zog die Waffe. »Wer hat diese Schau inszeniert?«
»Das Furnestine-Steuergehirn, Sir.«
»Also ein Roboter. Und wer kontrolliert dieses Steuergehirn?«
»Ich!«
Die Stimme kam aus einer dunklen Ecke des geräumigen Warenhauses. »Wer ist da?« fragte Rierson unsicher.
»Nur wir beide, Onkel.« Die Stimme klang amüsiert.
Riersons Waffe zitterte. »Jim? Jim, bist du das?« Der Llralaner hatte also recht gehabt – sein Neffe steckte hinter dem Angriff auf das Lager! Plötzlich fühlte sich Daniel Rierson sehr alt und sehr müde. Es war ihm, als hätte er eine lange Zeit geschlafen und wäre ein wenig hinter den Ereignissen zurückgeblieben. »Jim …«, wiederholte er betäubt, als sich eine schlanke Gestalt aus der Dunkelheit löste.
»Kein anderer – obwohl ich kaum annehmen darf, daß du mich mit diesem Bart noch erkennst«, grinste der große Mann. »Willkommen bei der Guerilla-Organisation auf der Erde. Du wirst automatisch Mitglied, da du ein Verwandter des Präsidenten, Gründers und Vorarbeiters der Truppe bist. Dieser Krieg scheint sich zu einer persönlichen Vendetta auszuwachsen. Riersons gegen Larrys.«
»Persönliche Vendetta«, wiederholte Dan Rierson langsam. »Riersons gegen … Jim, ich brauche einen Drink.«
»Worauf wartest du noch?« wandte sich der jüngere Rierson an Fünf-Zwei-Eins.
*
Sjilla trat ärgerlich gegen das Funkgerät und stand auf. »Sinnlos. Funktioniert nicht mehr. Muß etwas abbekommen haben. Ich kann weder senden noch empfangen.«
»Dann sitzen wir also fest?« fragte Colonel Vistor. Er stand an einem der Fenster des Bürohauses und starrte durch die Vorhänge auf die Straße.
»Wir sitzen fest, wenn es uns nicht gelingt, einen Flieger heranzusignalisieren. Diese verdammten Roboter sind wirklich überall.«
»Findet euch damit ab«, warf Bradford Donovan ein. »Ihr seid böse dran. Phantome und Roboter – das ist eine nette Kombination, eh?«
»Ruhe!«
»Nana. Ich mag es eben, das Messer in der Wunde herumzudrehen, bis jemand zu schreien anfängt! Außerdem«, sein Gesicht verzog sich zu einem schmerzhaften Grinsen, »haben Sie Ihre Peitsche verloren. Ich bin Ihnen noch etwas für die Schläge schuldig.«
»Das ist jetzt alles unwichtig«, bemerkte Quiror nervös. »Doch wie verständigen wir Sarno?«
»Das ist Ihr Problem«, bemerkte Donovan aus dem Hintergrund. »Ich für mein Teil bin jederzeit bereit, Ihre Kapitulation entgegenzunehmen. «
Vistor starrte ihn ungläubig an. »Sie müssen verrückt sein!«
»Wirklich?« Der Terraner grinste ungeniert. »Vielleicht haben Sie recht. Doch erinnern Sie sich an meine Worte, als Sjilla mich zu schlagen begann. Erinnern Sie sich, was da geschah? Ich glaube kaum …«
Er beendete den Satz nicht, denn die Tür zum Korridor sprang auf, und ein llralanischer Soldat, der draußen als Wache zurückgeblieben war, wankte herein und zog die Tür hinter sich zu. Sjilla, Vistor und Quiror waren instinktiv herumgefahren und hatten ihre Waffen gezogen. Der Soldat rollte mit den Augen, machte einige schwache Handbewegungen und versuchte wieder zu Atem zu kommen, während er gegen die Tür sackte.
Die Tür öffnete sich zum zweitenmal und stieß den Llralaner in den Raum. Er erstarrte entsetzt und versuchte sie wieder zuzuschieben. Da krachte eine gewaltige Hand durch die Türfüllung, und ein zischender Energiestrahl setzte seinem Leben ein Ende.
Ein Physak stand unbeweglich in der Türöffnung. Sjilla feuerte. Sein Gesicht hatte sich zu einer wilden Maske verzerrt. Ehe der Roboter reagieren konnte, umspielte ihn hellblaues Energiefeuer, leckte an seinem glänzenden Metallkörper und suchte nach schwachen Stellen in seiner Panzerung. Metall glühte auf, noch ehe die Maschine den Abzug ihrer Waffe betätigen konnte. Der Roboter begann zu schwanken und stürzte polternd um. »Wir müssen hier ‘raus!« keuchte Sjilla. »Durch die Hintertür!«
Der überlebende Soldat winkte die drei Terraner durch die Tür in einen langen Flur. Hinter ihnen klangen schwere Schritte auf. Sie rannten durch eine Tür und kamen auf eine Ladenstraße, die an der Hinterfront des Gebäudes entlangführte. Sjilla deutete nach links.
Sie waren kaum hundert Meter gelaufen, als sich vor ihnen zwei gewaltige Gestalten aus den Schatten lösten und ihnen den Weg
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